Hwange NP

Jaaa ich weiss, schon wieder ein Nationalpark. Aber von denen gibt es hier halt auch jede Menge. 😂

Eigentlich wollten wir ursprünglich durch Botswana Richtung Südafrika fahren, da wir uns nicht so sicher waren, wie die Lage in Zimbabwe zur Zeit ist. Noch in Victoria Falls haben uns aber grad drei mit denen wir ins Gespräch kamen dazu ermuntert, doch durch Zimbabwe zu fahren. Die Polizeikontrollen seien alle weg und die Bombe, die vor ein paar Tagen in Bulawayo explodiert ist (davon haben wir unterwegs gehört, da müssten wir nämlich durch), das sei ein Anschlag auf einen Politiker bei einer Wahlveranstaltung gewesen. Also keine Gefahr für Touris. Na gut, dann nehmen wir doch die Zimbabwe Route. Das geniesse ich schon sehr an dieser Reise. Die Zeit und die Flexibilität zu haben, einfach mal die sowieso kaum vorhandenen Pläne zu ändern und Tips von anderen Reisenden zu folgen.

Erst hiess es allerdings noch Einkaufen. Und das war dann doch etwas ernüchternd. In Zimbabwe hergestellte Produkte sind günstig. Aber exportierte Produkte, jesses da blutet das Portmonnaie. Oder besser gesagt die Kreditkarte denn Bargeld gibt es hier auch so gut wie keines. Wenn man bar bezahlt dann bitte passend denn die Kassen sind leer, Wechselgeld gibt es keines. Das Problem für uns ist, dass fast alles das irgendwie haltbar ist, importiert wird. Für eine Büchste Pilzli zum Beispiel müsste man schlappe 8 Dollar bezahlen 😱. Jä nu, müssen wir halt ein bisschen improvisieren.

Nach drei Stunden waren wir dann beim Parkeingang. Alle irgendwie noch nicht so ganz im Safarigroove fahren wir da der Strasse entlang und sehen ein paar Tiere vor uns. Ach wieder Impalas. Dann huch halt Stop, das sind ja Geparden. Vollbremsung aber etwas zu spät, wir hatten sie schon aufgeschreckt und sie haben sich ins Gebüsch davongemacht. Schade!

Beim Camp angekommen waren wir dann erstmal überwältigt von der Lage. Etwas erhöht auf einem Plateau mit Sicht auf die Ebene mit einem Wasserloch. Wow. Dementsprechend konnten wir uns auch nur schwer motivieren, noch zu einer Pirschfahrt aufzubrechen. Hätten wir auch ganz sein lassen können, gesehen haben wir ausser einer Handvoll Zebras nämlich nix.

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich auch wieder eine Tour machen. Doch dann sah unser Nachbar Löwen in der Ebene unter uns. Mussten wir natürlich bleiben und die Gruppe von acht Löwen beobachten. Vom Camp aus Löwen beobachten hat man ja auch nicht alle Tage!

Am späteren Vormittag sind wir dann doch noch los. Unterwegs kommt uns dann plötzlich ein Zürcher entgegen. Bisschen geschwätzt mit ihnen, ja da hinten seien dann auch noch Luzerner. Sachen gibt’s… Die Luzerner haben wir dann am Masuma Damm getroffen. Das ist ein tolles Wasserloch mit Aussichtsplattform, das man auch als private Campsite mieten kann. Falls sie nicht schon gebucht ist, kann man vor Ort fragen, ob es kurzfristig Platz hat. Die beiden Schweizer hatten Glück und haben geschwärmt. Wir sollten das unbedingt auch versuchen. Zurück im Camp bittibätti können wir da hin? Nein sei für heute gebucht. Und Morgen? Das wisse sie noch nicht, wir sollen am Morgen fragen. Am Morgen wusste sie es dann immer noch nicht, wir sollen mal da hinfahren und der Campbetreuer da soll ihr dann funken. Gesagt getan. Beim Camp bekamen wir dann die Auskunft, dass zwar keine Reservierung im System sei, es könnte aber trotzdem sein, dass jemand mit einer Reservierung auftaucht. Afrikalogik… Wir können einfach bis 17 Uhr hier warten, wenn bis dann niemand kommt, könnten wir bleiben. Haben wir dann so gemacht und zum Glück ist niemand mehr aufgetaucht. Und es hat sich sowas von gelohnt. Ein Camp für uns alleine mit privatem Wasserloch sozusagen. Bis spät in die Nacht hinein sind unzählige Tiere aufgetaucht. Impalas, Kudus, Wasserbüffel Warzenschweine, Zebras und dann natürlich das tollste, Elefanten. Immer wieder kamen grössere und kleinere Gruppen zum Trinken und Planschen, insgesammt weit über 100 Tiere. Einmal sogar ein ziemlich frisch geschlüpfter Babyelefant 😍. Ins Bett sind wir erst, als uns irgendwann die Augen zufielen. So ein tolles Erlebnis!

Am nächsten Morgen sind wir langsam Richtung Parkausgang gefahren. Beim Gate angekommen gab es dann noch ziemliche Diskussionen. Wir hatten vom östlichen Gate, welches eigentlich den Mesuma Dam verwaltet, die Erlaubis, am Südgate rauszufahren und auch da zu bezahlen, da am Morgen ja noch nicht klar war, ob wir die Nacht da bleiben konnten. Fanden wir erst supernett, da das besser für unsere weitere Route war. Aber grosser Fehler… Wollten die 172 Dollar für die ganze Campsite von uns, wie man es bei Vorausbuchung zahlt, anstatt der 29 Dollar pro Person, die man eigentlich als Walk-in Client zahlt ohne Vorausbuchung. Das gelte nur bis 2 Personen. Was für ne Logik. Für 2 sollte man 58 Dollar bezahlen und für 3 dann 172, geht’s? Hin und her diskutiert und versucht die Nerven zu behalten und iiiirgendwann gab dann der Chef endlich nach. Pfffft.

Leicht verärgert fahren wir raus auf der Hauptstrasse Richtung Gate. Da sieht Marcel plötzlich einen Löwenkopf. Angehalten und huch da kommen immer mehr. Eine ganze Gruppe kommt aus dem Wald und plaziert sich um einen kleinen Hügel. Zum Schluss zählten wir 15 Stück! Nach und nach haben dann auch immer mehr Autos angehalten. Und wir waren mal die Ersten, boah! 😂

Es wurde aber noch besser, bald kam ein Elefant und ist auch ans Wasserloch. Erst schienen ihn die Löwen nicht zu stören aber als sie näher kamen, wurde es ihm doch zu bunt und er ist auf die Löwen los. Das war ein Bild. Elefant verscheucht ein ganzes Rudel Löwen. Sieht man wohl auch nicht aller Tage.

Der krönende Abschluss war dann noch der Rest der ganzen Elefantenfamilie dir erst zum Wasserloch sind als die Löwen alle weg waren.

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Fazit: Rumfahren im Park hätten wir uns sparen können, Rein- und Rausfahren und am Wasserloch sitzen hätte genügt! 😂

Victoria Falls

So und nun sind wir also endlich da, bei den berühmten Victoria Falls. Da es bei unserer Ankunft kalt und windig war, haben wir den Besuch der Fälle auf den nächsten Tag verschoben und sind nur bissel im sympathischen Ort rumgelaufen und haben unnötigen Kram geschoppt 🙈. Ausserdem sind wir zum Lookout Cafe gelaufen. Nomen et Omem liegt dieses direkt auf den Klippen mit Sicht auf die Zambesi Schlucht und noch viel Interessanter auf die vielen Aktivitäten, die man da so machen kann. Von Bungy Jumping über Canoping bis zur Monsterschaukel ist alles möglich.

Gegessen haben wir in einem coolen Pub. Da alles voll war (wo die ganzen Touris auch plötzlich herkommen… ) mussten wir uns an den Tisch zu einer jungen New Yorkerin setzen. Und hatten einen wirklich netten Abend. Das geniesse ich hier sehr, wie leicht man Leute kennenlernt und mit ihnen ins Gespräch kommt. Tut sehr gut zur Abwechslung auch mal mit anderen zu reden. 😉

Zurück auf dem Weg zum Camp lagen überall auf dem Weg umgeknickte Babypalmen. Höh was ist den hier passiert? Sieht aus wie wenn ein Elefant gewütet hätte aber mitten in der Stadt? Am nächsten Tag hat uns dann der Hotelmanager bestätigt, dass das sehr wohl ein Elefant gewesen sei. Der komme jeden Abend vorbei aber normalerweise auf der hinteren Seite des Hotels. Öhm na denn.

Am nächsten Tag haben wir dann eine Canoping Tour gemacht. Dabei saust man an Stahlseilen durch die Schlucht. War wirklich cool 😊. Und man hatte wärend der «Fahrten» mega Aussicht in den Canyon.

Anschliessend haben wir endlich den Fällen einen Besuch abgestattet und das war wirklich sehr eindrücklich. Das ganze Ausmass der Fälle sieht man zwar gar nicht richtig, da man ab etwa der Mitte der Fälle durch die Gischt kaum mehr was sieht. Dazu müsste man wohl einen Heliflug machen. Aber diese Naturgewallt zu sehen und zu spühren ist schon sehr eindrücklich. Auch wenn man bis auf die Haut nass wird. Einerseits durch die Gischt, andererseits bilden sich auch andauernd kleine Regenwolken, die sich Platzregenmässig sofort wieder entleeren. Dann scheint für eine halbe Minute die Sonne, bis sich die nächste Wolke entleert. Naturkunde zum Greiffen nahe sozusagen. Ich hoffe das Video wird angezeigt, dort sieht man es etwas. Fotos gibt es auch nur vom Anfang der Fälle, auf Höhe der Hauptfälle dann war es schlichtweg zu nass.

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Dann ging’s im Laufschritt zurück ins Camp und unter die leider nur lauwarme Dusche. Brrrr. Dafür gab’s dann viel Chilli ins Essen beim Thai. Das hatten wir uns verdient 😂.

Zurück beim Camp knackt und raschelt es wie verrückt hinter dem Zaun. Gehen wir gucken, stehen da Elefanten und gucken uns an. Also doch. Und das wirklich Mitten in der Stadt 😮.

Fazit: Nun ist auch der letzte «möchte ich unbedingt machen!» Punkt abgehakt, was nun folgt ist Zugabe!

Auf Backroads durch Zimbabwe

Um zu unserem nächsten Ziel, den berühmten Victoria Falls zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die eine geht wieder zurück nach Sambia und dann auf schlechter Schlaglochteerstrasse zu den Falls auf sambischer Seite. Fällt für uns weg, da wir nicht nochmals ein Visum für Sambia kaufen möchten. Die schnellste Variante wäre eine Fähre über den Karibasee. Für die 300 Kilometer braucht diese 22 Stunden. Hätte mich wirklich noch gereizt, durch die schöne Natur zu tuckern. Aber ne, wir wollen fahren. Dann gibt es die Hauptverkehrsstrasse. Da ist zwar auch nur ein Teil geteert aber man sollte die gut 600 Kilometer in zwei Tagen schaffen. Und dann gibt es noch die landschaftlich schönste Schneckenpostvariante. Mit unserem Rennwagen passt diese am Besten zu uns und noch haben wir ja genug Zeit.

Also heisst unser erstes Ziel Kariba. Das Dorf ist wunderschön am Anfang des Stausees gelegen und war einst eine florierende Feriendestination für wohlhabende weisse Einheimische, die hierher zum Fischen kamen. Da es diese praktisch nicht mehr gibt, wirkt der Ort, wie alles andere hier, einsam und heruntergekommen.

Unser Camp haben wir im Graten eines Angelclubs aufgeschlagen. Der hat zwar auch schon bessere Zeiten gesehen, war aber alles pigobello sauber.

Dann ging es weiter über kleine Strassen wieder rauf auf die Hochebene. Irgendwie war die Strasse besser wie erwartet und kurz nach dem Mittag waren wir schon beim einzigen Camp auf der Strecke. Wir waren natürlich die einzigen Gäste und haben den friedlichen Nachmittag genossen. Sogar meine Jogamatte hatte Aussicht 😂.

Der nächste Tag hat sich dann etwas in die Länge gezogen. Die Strasse war teilweise sehr schlecht und nur schon die Anfahrt zu unserem nächsten Camp in einen Nationalpark etwas abseits der Hauptstrasse hat mehr wie eine Stunde gedauert. Boah aber das hat sich gelohnt. Der Campingplatz den wir bekommen hatten war der Oberhammer. Ich habe ja schon viele tolle Camps gesehen aber ich würde sogar soweit gehen, diesen als «Das Camp mit der schönsten Aussicht auf der ganzen Welt» zu bezeichnen. Hätte ich auch nicht erwartet, dieses in Zimbabwe zu finden. Man steht direkt an der Abbruchkante eines Canions und schaut in das Tal des Zambesi. Absolute Ruhe, über einem der Sternenhimmel und zu den Füssen ein knisterndes Feuer. Camperhimmel. Sogar Jannik hat immer mal wieder vor sich hingemurmelt: «Boah diese Aussicht».

Am nächsten Morgen haben wir uns schweren Herzens losgerissen und sind weiter Richtung Falls gefahren. Die Strasse führte wieder über die Hochebene und durch viele kleine Dörfer. Winkewinke 😂.

Ausserdem gibt es auf der Strasse immer wieder lustige Situtionen. BMW (das ideale Auto für diese Strasse… ) versus Eselkarren 😂🙈.

Da es doch noch etwas zu weit war bis zu den Falls, hatten wir nochmals in einem Angelclub Quartier aufgeschlagen. Dieser wirkte noch um einiges mehr verlottert wie der in Kariba. Der Manager musste erstmal die Putzmannschaft losschicken, um das Klo zu putzen und Dusche gab es nur in kalt. Aber nach zwei Tagen ganz ohne, nimmt man das ja mal in Kauf 🙈❄. Dafür war der Stellplatz wunderschön direkt am Zambesi gelegen. Mal wieder ein Troimchen.

Die letzte Etappe dauerte dann nur noch kurzweilige 2.5 Stunden und die Gischt der Fälle war schon von weitem sichtbar.

In Victoria Falls angekommen hatten wir die Wahl zwischen drei Camps. Beim ersten haben wir erst durch den Zaun gelinst. Und wären um ein Haar wieder abgefahren. Es sah aus, wie wenn man auf dem Parkplatz stehen muss. Bin dann aber doch rein und wurde herumgeführt. Und oh der Schein trügt, das sieht ja doch ganz hübsch aus. Dazu gratis WLAN und Sanitäranlagen wie im 5 Sterne Hotel. Himmel auf Erden für uns!

Mana Pools – Zimbabwe

Nachdem wir uns von unseren tollen Gastgebern verabschiedet hatten, ging es los Richtung Zimbabwe. Allerdings nicht, bevor diese meinen Männer noch den Floh einer anspruchsvollen Alternativstrecke ins Ohr gesetzt hatten. Natürlich war die normale Teerstrecke dann subito aus dem Rennen.

Bevor es ans Eingemachte ging, lagen aber noch Fledermaushöhlen auf dem Weg. Diese werden nicht wirklich touristisch vermarktet aber uns wurde gesagt, dass dann schon jemand kommen werde, wenn wir uns auf dem Weg befinden. Und so war es dann auch. Kaum auf die Strasse abgebogen, rannte schon eine Horde Jungs vor uns her. Die Höhle war eindrücklich aber auch ein bisschen grüselig, weil man über Berge von Fledermauskot laufen musste und man zudem von oben angepieselt wurde. Brrrrr….

Weiter ging es dann auf der «adventurous» Strasse, die auf unserer Karte als «not recommendet» angeschrieben war. Öhm na gut. Es hatte dann auch ein paar recht haarige Stellen dabei. Unter anderem mit sehr viel Schräglage. Bei unserem hohen Schwerpunkt kann einem da schon ein bisschen Mulmig werden.

Belohnt wurden wir dafür mit einem wunderschönen Blick ins Tal des Zambesi.

Unten angekommen ging es noch ein paar Kilometer über normale Schotterpisten, doch dann plötzlich öhm irgendwas tönt komisch. Ausgestiegen und Sch…, der Auspuff ist an der Schweissnaht in zwei Teile gebrochen. Von wegen deutsche Wertarbeit… 🙄

Zum Glück gings nur noch ein paar Kilometer bis zum Camp. Klappernd sind wir da auf den Hof gerollt und dann hatten wir unglaubliches Glück. Die hatten eine eigene Werkstatt und konnten uns kurzerhand den Auspuff wieder zusammenschweissen. Ufff

Am nächsten Morgen dann kurz etwas Stress. Die Realienprüfung ist doch noch angekommen und da wir wussten, dass wir wohl mindestens eine Woche kein Internet haben werden, musste Jannik in den sauren Apfel beissen und diese auf dem Superkarktparkplatz noch schnell schreiben. Fand er nicht ganz so prickeln aber das letzte Mal musste er da halt noch durch. 🙈

Dann folgte der Grenzübergang nach Zimbabwe und auch dieser war wieder recht problemlos und hat ca. 1.5 Stunden gedauert. Halt an X Schaltern anstehen und das ausfüllen und hier zahlen und sowieso aber alle waren sehr nett und hilfsbereit.

Weiter ging es Richtung Mana Pools. Zur Zeit leider eines der wenigen Ziele im gebeutelten Zimbabwe, die noch regelmässig von Touristen besucht wurde. Das war für uns nach der Sambiatour nun wieder ziemlich ungewohnt. Mehrere Touristen auf einem Haufen. Obwohl der Platz höchstens zu einem Drittel gefüllt war. Das Schöne daran war aber, dass man auch mal wieder andere Gesprächspartner hatte.

Der Campingplatz war dann auch wirklich eine der Haupattraktionen des Parks. Man musste eigentlich gar nicht gross rumfahren. Früh Morgens grasten die Impalas neben dem Klo und Nachmittag ist ein Elefant nach dem anderen über den Platz gelatscht. Darunter auch ein sehr athletisches Modell, dessen Vorfahren sicher mal Zirkuselefanten gewesen waren.

Und wenn grad mal kein anderes Tier zu sehen war, turnten die Affen über unseren Köpfen.

Sobald es dunkel war, ging die Action dann aber richtig los. Hyänen sind über den Platz geschlichen und haben nach Essbarem gesucht. Und als sie müde wurden, hat sich eine einfach hinter unser Auto gelegt. Was unsere Vierbeiner zu hause wohl zu dem neuen Haustier gesagt hätten?

Dann kam noch ein Nilpferd aus dem Fluss und hat sich die Wiese neben unserem Platz als Futterquelle für diese Nacht ausgesucht. Das war schon etwas sureal. Wir sitzen in Zimbabwe am Lagerfeuer, links neben uns grast ein Nilpferd und rechts läuft grad eine Hyäne den Weg entlang. Und das alles im Mondschein. Kneifft mich mal einer? 😍

Rumgefahren sind wir aber natürlich trotzdem noch. Die Landschaft am Zambesi war wirklich wunderschön.

Tiere haben wir natürlich auch gesichtet. Darunter auch wieder zwei verliebte Löwen. Hatten wir doch schon mal, scheint irgendwie wohl grad Saison zu sein 😂.

Aber auch andere waren reichlich vertreten.

Wirlich ein toller Park. Der Abstecher nach Zimbabwe hat sich jetzt schon gelohnt!

Fazit: Solange man’s schweissen kann… 😂

Mutinondo Wilderness

Schweren Herzens haben wir uns entschieden, dass es nun Zeit ist umzudrehen. Hach wie gerne wären wir noch zum Lake Tanganika oder nach Malwai. Und Tanzania wäre ja auch nur noch grad ums Eck 🤔. Aber alles Schöne hat ja bekanntlich leider mal ein Ende und auf dem Weg zurück Richtung Schiff liegt ja zum Glück auch noch solches vor uns.

Zum Beispiel die Mutinondo Wilderness. Dieses Gebiet liegt mitten in riesigen Wäldern und biete tolle Campingmöglichkeiten. Ausserdem wurde ein Netz von richtigen Wanderwegen angelegt. Da uns Bewegung schon ziemlich fehlt, haben wir die Gelegenheit natürlich beim Schopf gepackt und sind am nächsten Tag losmarschiert. Schon nach kurzer Zeit sind wir an einen kleinen Wasserfall gekommen, bei dem zwei Kanus zur freien Benutzung parkiert waren. Mussten wir natürlich ausprobieren und Jannik war begeistert. Und mir kamen da so Erinnerungen an Finnland wach Doris 😉. Am liebsten wäre er den ganzen Tag da rumgepaddelt. Nur mit viel Überredungskunst und dem Versprechen, nach dem Wandern nochmals paddeln zu gehen, haben wir ihn weiter bekommen. Dafür ist er dann so schnell auf den Hügel raufgelaufen, damit nacher noch genug Zeit blieb, dass er nacher drei Tage lang über Muskelkater gejömmerlet hat. Na ja gut, die langsamere Abteilung auch 😂. Wochenlang im Auto sitzen macht nicht unbedingt fitter 🙈. Aber es hat sich gelohnt, denn die 360° Aussicht war wirklich der Hammer. Und Zeit für ne Runde paddeln blieb wirklich noch.

Am nächsten Morgen sind Jannik und ich dann um sechs aufgestanden, damit wir nochmals eine Stunde paddeln konnten. So schön friedlich war das mit all den Vögeln.

Anschliessend ging es weiter Richtung Lusaka. Wir haben unterwegs eine Familie getroffen, die uns eingeladen hatte, bei ihnen zu übernachten. Das haben wir sehr gerne angenommen, natürlich nicht nur wegen der in Aussicht gestellten Waschmaschine 😉. Es war spannend, sich mit Leuten zu unterhalten, die hier wohnen und sie haben uns auch viele Tipps gegeben für die Weiterreise. Wir haben den Aufenthalt bei ihnen sehr genossen ind hoffen sie besuchen uns mal in der Schweiz.

Die zwei Tage in Lusaka haben wir auch genutzt für allerlei Besorgungen. Ausserdem haben wir dem Auto einen Service gegönnt, 14 000 Kilometer auf afrikanischen Strassen sind kein Zuckerschlecken!

Und natürlich eine Autowäsche. Die Dame vom dazugehörigen Frisörsalon war die Qualitätskontrolle und sehr gründlich, immer hat sie noch einen Fleck gefunden. Die armen Jungs mussten über eine halbe Stunde un unserem Auto herumschrubben. Und das für Fr. 2.50 🤤.

Lusaka ist eine sympatische Stadt, laut und quirrlig und afrikanisch und crazy aber es gibt auch sehr nette Ecken mit schönen Einkaufszentren, wo wir alles wieder auffüllen konnten, bevor es nun für ca. eine Woche nach Zimbabwe geht.

Auf Zimbabwe bin ich ja auch sehr gespannt, vor allem auch wie wir mit der berüchtigten Polizei z’Schlag kommen. Besorgt haben wir alles, das man per Gesetz dabeihaben muss (zwei Warndreiecke, Reflektorband aufgeklebt, Feuerlöscher 🤤, Warnwesten) aber wir haben da Storys gehört…

Hoffe wir haben da dann ab und an mal WLAN. Und sonst hört man dann wieder von uns, wenn wir zurück in Botswana sind.

Der Weg ist das Ziel

Nach den tollen Tagen im South Luangwa Park ging es weiter mit Ziel Kapishya Hot Springs. Damit wir dort hinkamen, mussten nicht weniger wie drei Nationalparks durchfahren werden.

Zuerst nochmals eine Ecke des South Luangwa Parks. Natürlich inkl. Eintritt von schlappen 90 US Dollar. 🤔 Dass wir nur durchfahren wollten, interessierte natürlich niemanden.

Bevor es losging wurde aber erst noch frisches Gemüse und Früchte gekauft. Ich habe nun auch gelernt, dass man in Sambia pro Haufen kauft. Nicht pro Stück oder pro Kilo. Ich wollte nur eine Süsskartoffel, habe aber den ganzen Haufen bekommen. Für einen Franken… Wenigstens verhungern wir nicht die nächsten Tage 😂.

Dann kamen wir an eine Flussdurchfahrt, wo schon zwei Lastwagen feststeckten. Die Männer meinten, wir sollten besser umdrehen und die andere Strasse nehmen. Ist ja nur ein Umweg von einer guten halben Stunde. Nummer eins… Beim Park angekommen, hiess es Geduld bewahren am Gate. Die füllen die Formulare jeweils seeeehr gründlich aus. Oooohhhmmm. Hab dann noch gefragt, wo wir durchfahren sollen. Ja da am Fluss entlang sei schöner. Ist die Strasse gut? Ja kein Problem. War es auch, ämel die erste Stunde. Mega viele Krokodile und Baby Nilpferde waren da zu sehen.

Dann plötzlich eine Wasserdurchfahrt. Die sah vom Ufer aus sehr tief und schlammig aus und man sah auch keine Spuren, dass da letzthin normale Autos durch sind. Durchzulaufen, wie man das sonst macht, haben wir uns wegen der schon erwähnten Krokodols nicht getraut. Jeep gerettet, Spotter gefressen wäre ein schlechter Deal irgenwie… Also haben wir gekniffen. Args wieder alles zurück zum Gate und die Hauptverbindungsstrasse nehmen. Umweg Nummer zwei, nagnag.

Nach dem Park führte die Strasse kilometerlang durch wunderschöne Wälder und zmitst durch kleine Dörfer. Da fühlt man sich wie die Queen von England. Winkewinke 🙋.

Dann eine weitere Flussdurchfahrt, diesmal trocken aber tiefer Sand. Und mittendrin steckt ein Lastwagen. Wir sind aussen vorbei und haben am anderen Ufer angehalten, als wir wieder festen Boden unter den Reifen hatten. Die Männer kamen schon angelaufen, ob wir helfen könnten, sie seien schon seit dem Vormittag hier und kommen nicht raus. Hä ja was für de Frage, schliesslich sind wir der dargebotene Toyota 😂. Seil angehängt und schwupps Lastwagen aus dem Sand gezogen. Na gut, ich glaube ausser der Toyota selber waren wir allesammt baff, dass das wirklich auf Anhieb geklappt hat. Jedenfalls hatten die eine Scheissfreude und konnten weiterfahren. Und wir auch. Bei dem Tempo müssen wir noch im Busch übernachten 🤤.

Dann kam der Luanga Park. Dort gab es zum Glück die Möglichkeit, dass man nicht zahlen muss wenn man nur durchfährt. Das taten wir dann natürlich auch.

Das Camp nach dem Park bei demlwir dann endlich angekommen sind war megaschön am Fluss gelegen. Alles ganz neu, sogar am Dach wurde noch gearbeitet. Das war nun ein schönr Abschluss eines langen Tages.

Am nächsten Tag dann die nächste Etappe bis zum Rand des North Luangwa Parks. Die Strecke führte wieder durch wunderschöne Wälder. Etwas unheimlich waren nur die vielen Buschbrände. Teilweise brannte es direkt neben der Strasse aber interessieren tut das irgendwie niemanden.

Das nächste Camp war wieder wunderschön am Fluss gelegen. Wir waren erst die einzigen Gäste, allerdings kamen dann noch zwei Familien an. Nachdem sie es mit Ach und Krach über den Fluss geschafft hatten. Die Fähre ist glatt auf Grund gelaufen. Das kann ja heiter werden wenn wir rüber müssen, wir sind schwerer wie die. Im Gepäck hatten sie sechs kleinen Kindern 🤤. Erst ein kleiner Schreck in dieser Idylle. War dann aber doch nett mit ihnen, wir haben sogar eine Einladung bekommen bei ihnen in Lusaka zu wohnen. Gucken wir mal.

Der Abend war richtig kitschig. Löwengebrüll und Elefantengetröte aus der Ferne und am Flussufer nur wenige Meter vom Auto weg hat ein Nilpferd im Monschein gegrast. Hach ja so lässt es sich leben.

Am Morgen früh haben wir dann einen Buschwalk gemacht. Leider haben wir nicht wirklich viele Tiere gesehen. Aber mal etwas Laufen tut ja sowieso gut.

Nach einem Faulenznachmittag hiess es am nächsten Tag wieder Abschied nehmen. Zuerst ging es auf die Fähre. Also erst nachdem wir den Eintritt für den Nationalpark bezahlt haben. Was nur eine schlappe Stunde gedauert hat. Der gute Mann hat learning by doing praktiziert. Oooooohhhhmmmm. Bei der Fähre war dann schon etwas Nervenkitzel dabei. Sieht ja schon recht gwaggelig aus das Ding. Aber alles ging gut und Mensch und Maschine trocken am anderen Ufer. Uff…

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Der Weg durch den Park und weiter zu unserem nächsten Ziel war dann wunderschön. Über Hügel und durch richtigen Dschungel durch. Tiere haben wir zwar keine gesehen aber das haben wir so erwartet.

Am Ausgang kommt der Parkwächter und meint wir müssten noch für Jannik bezahlen. Der am anderen Gate habe gefunkt, dass er einen Fehler gemacht habe. Ähm ja, der hatte das ja auch nur so schnell schnell gemacht… 😂🙈

Am frühen Nachmittag waren wir dann bei den Kapishya Hotsprings angelangt. Und was soll ich sagen? Wow ein Paradies. Richtige Dschungellandschaft und mittendrin die 40 Grad warme Quelle. Da wir hier auf 1500 Meter sind und es mittlerweilen vor allem nachts empfindlich kalt wird einfach traumhaft. Im Dunkeln im warmen Wasser liegen und dann ab in den Schlafsack. Da krieg ich grad Heimweh nach Island 😍.

Fazit: Der dargebotene Toyota hilft auch Lastwagen.

South Luangwa

Und schon wieder ein Nationalpark. Auf diesen habe ich mich am meisten gefreut. Zurecht wie sich schon am ersten Tag herausgestellt hat. Der Park ist bekannt für seine grosse Tierdichte und seine vielen Leoparden. Und genau diese hatten wir bis jetzt noch nicht gesehen.

Der Park ist von Lusaka fast 700 Kilometer entfernt. Zum Glück hat die EU aber etwas Geld springen lassen und die Strasse war in einem super Zustand (und dazu lanschaftlich erst noch ganz toll), so dass wir die Strecke gut in zwei Tagen fahren konnten.

Beim Camp angekommen haben wir dann grad einen Nightdrive für den nächsten Tag gebucht. Die Chance Leoparden zu sehen ist Abends am grössten und als Selbstfahrer muss man bei Sonnenuntergang aus dem Park raus. Tagsüber muss man schon sehr viel Glück haben, um einen zu sehen.

Das Camp ist schön gelegen mit Blick auf den Fluss, der von duzenden von Hippos bewohnt ist. Sogar Elefanten, die durch den Fluss glaufen sind, haben wir vom Camp aus gesehen. 😍 Leider haben die die «how to please a tourist» Anleitung nicht genau gelesen. Voll gegen die Sonne also nix Foto 🙈😂. Einzig die zwar sehr süssen aber auch extrem frechen Affen sind wirklich sehr nervig. Die klauen einem echt das Essen aus der Hand.

Am Morgen sind wir erst mal selber in den Park gefahren. Zum Zmörgelen haben wir einem Elefanten zugeschaut, der sich dann plötzlich dazu entschlossen hat, dass er sich unbedingt auf dem Weg an uns vorbeiquetschen will. Huch na gut.

Dann haben wir uns auf eine Ebene gestellt und unseren Augen kaum getraut. Da kam ein Tier nach dem anderen an, ohne dass wir uns bewegen mussten. Elefanten, Giraffen, Antilopen, Schweinchen. Mega. Der Park hat nach zwei Stunden schon gewonnen bei mir.

Am Fluss gabs dann noch Hippos aus nächster Nähe (ich finde die ja so knuffig mit ihren Öhrchen 🙈), Riesenkrokodile und eine Elefantenfamilie als Zugabe.

Ach ja und Flusselefanten gibt es da auch. 😂

Kurz vor dem Mittag haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Ich schau so gedankenverloren ins Gebüsch rein. Huch träum ich? Halt zurück, da war ein Leopard. Da böse Zungen behaupten, dass ich gerne äh ab und zu mal Büsche mit Tieren verwechsel, haben meine Männer mich erst Mal ausgelacht. Ein paar Meter zurück und ähm huch da läuft wirklich ein Leopard auf uns zu. 🤤 Gibt’s ja gar nicht. Dann setzt er sich auch noch zwei Meter neben unser Auto und macht da Pause. Boah ist das ein schönes Tier. Das Fell, unglaublich. Konnte mich nacher kaum mehr erholen. Wie toll ist denn das? Sehen wir einfach einen Leoparden herumlatschen am hellichten Tag 😍.

Auf dem Nightdrive haben wir dann grad nochmals zwei gesehen. Nun sind die Big Five also endlich komplett 😍.

Der nächste Tag kann das ja eigentlich gar nicht mehr toppen haben wir gedacht. Doch weit gefehlt. Kaum im Park sind wir über drei Löwen gestolpert. Zwei davon waren frisch verliebt und haben den ganzen Tag dafür gesorgt, dass die Löwenpopulation in den nächsten Jahren nicht aussterben wird. Als wir am Abend wieder zurück in den Park kamen, waren sie immer noch dran 🙈🤤 .

Ich bin ehrlich hin und weg von dem Park. Und sehr froh haben wir den ans Ende der Reise gelegt. Ämel ans Ende der Nationalpark. Also fast. Denn das ist wohl nicht mehr zu toppen. Aber wir lassen uns mal überraschen, liegen ja noch ein paar Wochen vor uns. Zum Glück 😍 .

Kafue Nationalpark

Nach einer weiteren Nacht auf dem Hotelparkplatz (die nun doppelt so teuer war wie die erste, da wir zwei Zelte auf dem Dach hatten und nicht nur eines, die Logik soll mal einer verstehen… ), ging es weiter Richtung Osten. Am Rande des Kafue Nationalparks schlugen wir unser Lager auf Roy’s Camp auf und waren begeistert. Superschön direkt am Fluss gelegen mit jeder Menge Nilpferde buchstäblich vor der Haustüre. Die machen zwar einen riesen Krach wenn sie einander zurufen (und das tun sie irgendwie zu jeder Tages und Nachtzeit) oder einfach nur prustend auf und untertauchen. Aber ich könnte denen trotzdem stundenlang zuschauen und zuhören. Einmal kam eines sogar Mitten in der Nacht grad neben unserem Auto aus dem Wasser. Ich schlaf ja eigentlich wie ein Stein aber bei dem Geplantsche bin sogar ich wach geworden.

Am Nachmittag konnten wir vom Camp aus sogar noch Elefanten am anderen Ufer beobachten. 😍

Ausserdem waren die Jungs auf dem Camp mega nett und haben uns gratis Feuerholz gebracht und das Feuer sogar angezündet. Gut einzig unser kleiner Feuerteufel fand es nicht ganz so lustig, dass es schon gebrannt hat als er aus der Dusche kam. 🙈

Wirklich ein perfektes Plätzchen und deshalb sind wir auch grad drei Nächte geblieben.

Der Nationalpark hat uns tiermässig nicht grad aus den Socken gehauen, aber ich glaube wir sind langsam auch etwas verwöhnt. Antilopen hatte es jede Menge und Nilpferde und Krokos und Elefanten. Es war aber trotzdem toll da runzufahren, zumal wir auch wieder fast alleine unterwegs waren. Nur unsere zwei Campnachbarn haben wir ab und zu gesehen.

Toll war auch, dass es sehr viele Babyelefanten hatte. Denen könnte ich ja stundenlang zuschauen. Einer war noch meeega klein, hab versucht zu föttelen aber ist nicht viel geworden gegen die Sonne. Hoffe man sieht trotzdem wie klein der war.

Eine grosse Gruppe Büffel haben wir auch noch gefunden. Grad rechtzeitig zum Zmörgelen. Da das Gras recht hoch war, sind wir aufs Dach geklettert und haben dort umringt von der ganzen Herde zmörgelet.

Nach den tollen Tagen am Kafue ging es weiter nach Lusuka, der Hauptstadt von Sambia. Unser Campnachbar, ein Südafrikaner der in Lusaka wohnt, hat uns gesagt dass wir mit mind. zwei Stunden rechnen sollten bis wir durch die Stadt sind. Wir hatten aber wohl Glück und waren in einer halben Stunde durch. So blieb noch genug Zeit zum Einkaufen bevor wir zum Camp sind.

Von Sambia sind wir immer noch hell begeistert. Die Leute sind alle unglaublich nett und überhaupt nicht aufdringlich. Wir fühlen uns rundum wohl, obwohl wir höchstens auf den Camps mal andere Touristen sehen.

Roadblocks hat es zwar jede Menge, wir mussten allerdings noch nie irgendwas zeigen, geschweige denn irgendwelche ominösen Bussen bezahlen.

Where the real Africa begins!

Das ist der Werbeslogan unseres ersten Camps in Sambia und das können wir also nur unterschreiben. Nun sind wir wirklich in Afrika angekommen.

Vor dem Grenzübertritt hatte ich ja schon ein bisschen Bammel, geb ich zu. Aber schlussendlich hat es zwar seine Zeit gedauert, war aber völlig unkompliziert. Bei der Ausreise aus Namibia wurde das Carnet gestempelt und gut war. Dann wurden wir schon von einer Horde Geldwechsler in Empfang genommen. Nachdem wir einen akzeptablen Wechselkurs ausgehandelt hatten, haben wir ein paar Namibdollar in Kwacha gewechselt. Dann ging es erst zum Gesundheitscheck, mit Wärmebildkamera wurde geschaut, ob man Fieber hat. Alles gut also weiter zur Immigration. Dort musste für 50 Dollar pro Person ein Visum gekauft werden. Jannik war aber gratis, waren wir ganz erstaunt. Dann ging es zum Zoll. Carnet wurde abgestempelt und es musste eine Umweltgebühr bezahlt werden. Netterweise wurden wir unter 3 Liter eingeteilt, warum auch immer. Nächster Schalter, eine Haftpflichtversicherung musste abgeschlossen werden. Da haben wir mit 90 Stutz gerechnet, haben wir überall gelesen. Gekostet hat es aber nur 55. Voll schräg, hab ich mich also auf ganz was anderes eingestellt. Eher dass überall die Hand aufgehalten wird und sicher nicht, dass es überall günstiger wird 🙈. Der letzte Schalter (Freunde herrscht!) war dann noch ein Strassenfond, der bezahlt werden musste. Und wieder haben wir mit 38 Dollar gerechnet, mussten aber nur 22 bezahlen. 😉 Nach knappen zwei Stunden hatten wir alles hinter uns gebracht. Ach nein, bei der Ausfahrt waren noch 3 Franken für irgendeine Regionalgebühr zu bezahlen.

Dann waren wir definitiv in Sambia angekommen. Und damit irgendwie Mitten in Afrika. Knall auf Fall waren wir die einzigen Touristen weit und breit. Nach einer guten Stunde Fahrt haben wir unser angepeiltes Camp erreicht. Und waren begeistert. Mega schön am Zambesi gelegen mit toller Terasse. Die Leute waren super herzlich und wir waren natürlich die einzigen Gäste. Ein toller Einstand in Sambia.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Norden nach Mongu, der einzigen grössere Stadt in Westsambia. Nachdem wir den Bankomaten geplündert hatten (man kann fast überall nur Bar bezahlen und die grösste Note, die man bekommt, entspricht 10 Franken) haben wir bei einem Natelladen angehalten, um eine SIM-Karte mit Datenabo zu erstehen. Das war vielleich ein Unterfangen. Ich war fast eine Stunde in dem Laden, bis alles aktiviert war, aber schlussendlich musste ich nur noch die SIM Karte in unser Modemteil einlegen und juhui wir sind online. Zumindest wenn wir dann Empfang haben 🙈.

Der einzige Camping in der Stadt hat schon länger geschlossen aber es gibt ein sambiatypisch verlottertes Hotel, das einen auf seinem Parkplatz übernachten lässt. Es hatte zwar keine Einrichtung für Camping in dem Sinn aber der nette Chef hat für uns einen Bungalow aufgemacht, dessen Bad wir brauchen konnten. Aus der Dusche kam zwar keinen Tropfen Wasser und Nachts wohnte grad neben dem Klo eine riiiiiesen Jagdspinne. Aber ansonsten war es durchaus okey und was die Hauptsache ist sicher, da die Stadt bekannt ist für Diebstähle. Und immerhin gab es einen schönen Sonnenuntergang!

Am nächsten Tag gingen wir erstmal Einkaufen und ehrlich ich stand da staunend im Laden. Sehr sauber, riesen Sortiment inkl. einer schönen Auswahl an Früchten und Gemüse und Fleisch. Damit hab ich also nun nicht gerechnet. Wow. Bin gespannt, ob das überall in den grösseren Orten so ist. Hätte nix dagegen 🙈.

Anschliessend ging es weiter zum Liuwa Plains Nationalpark. Wir waren gar nicht sicher, ob dieser überhaupt schon geöffnet ist. Im Reisefürer stand Mai/Juni je nach Wasserstand. Aber ja, die nette Dame meinte kein Problem sei alles offen. Camping war natürlich auch noch alles frei. Gebucht und grad auch die Überfahrt für das Auto mit dem Boot.

Das war dann grad schon mal bissel Abenteuer. Unser Auto auf so nem wackeligen Ding drauf. Da es zu viel Wasser hatte, haben sie ein Motorboot an der Fähre befestigt, anstatt diese wie normalerweise mit einem Stil rüberzuziehen. Runter mussten wir dann retour ins Wasser rein. Ging zum Glück alles gut. Dann ging es weiter, Wasserdurchfahrt. Äääähm na gut, muss ja gehen wenn andere da auch durchfahren. Dann die zweite, wieder frischfröhlich durch und huch, kurz vor dem Ende ein Loch und das Wasser schwappt über die Motorhaube. Zum Glück gings grad wieder raus. Glück gehabt, das wär ja noch, wenn wir den Toyota versenkt hätten 🙈.

Die erste Stunde war etwas eintönig mit unangenehmen Tiefsandstrassen aber dann waren wir auf dieser riiiiesen Ebene und sahen die ersten Tiere. Seepferdchen äh Zebras, die bis zum Bauch im Wasser standen.

Und dann boah, Gnus und Zebras in riesigen Herden, unglaublich. Wir waren grad ein bisschen baff. Je länger wir durch den Park gefahren sind, desto begeisterter waren wir.

Am nächsten Morgen sind wir dann Richtung Norden gefahren, wie uns empfohlen worden ist. Zmorgen gabs am Fluss mit Hunderten von Vögeln.

Leider wurde die Strasse dann zum See und als noch Schlamm dazu kam, haben wir kapituliert und umgedreht. Ganz absaufen lassen wollten wir das Buschtaxi dann doch nicht.

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Reicht schon wenn er nun aussieht und riecht wie Sau 🙈. Ich glaube der kriegt dann zurück in der Zivilisation erstmal ein Bad spendiert.

Mittagessen umringt von Gnus!

Zwei Nächte haben wir im Park verbracht und jede Minute davon genossen. Das hat sich wirklich gelohnt hier hochzufahren. Diese riesigen Herden mit hunderten von Tieren, dazu diese tolle Landschaft. Einfach nur wow.

Und bissel Abenteuer war auch noch dabei, auch wenn es manchmal etwas nervig war, bis man endlich eine durchgehend fahrbare Strasse gefunden hat, die in die richtige Richtung geführt hat. Viele Versuche endeten irgendwann im Scho mm.

Ein Highlight war für mich ein riesiger Mistkäfer, der einen tennisballgrossen Mistbollen vor sich hergerollt hat. Das hab ich also auch noch nie gesehen. Jannik war total fasziniert und hat ihm Hindernisse gebaut und zugeschaut wie er diese überwindet 🙈.

Ein anderes Highlight war eine Hyäne die bis ans Auto gekommen ist und unseren Abfall der am Kofferraum hängt untersucht hat.

Zurück ging es dann wieder mit der Fähre, diesmal aber mit Manpower!

Fazit: Sambia überrascht bis jetzt nur positiv!

A mouse in the house

Nachdem die Tage in Botswana doch recht anstrengend und lang waren, brauchten wir alle drei eine Pause. Nach dem langen Tag an der Chobe Riverfront mussten wir noch nach Namibia einreisen. Das war zwar wieder recht problemlos, ausser dass ich ein bisschen mit der Frau vom Botswanischen Zoll streiten musste. Wollte die doch unbedingt mein Carnet abstempeln. Ähm neeeeein das musst du nicht, Zollunion, das ist ja in Namibia eingestempelt worden. Doch doch ich muss. Neeeeeeein. Pfffffft. Irgendwann gab sie dann beleidigt nach und wir konnten einreisen. Kurz hinter der Grenze haben wir einen kleinen Camping gefunden, sogar mit eigenen Bad. Gut ämel theoretisch, die Lieferung mit dem Benzin für die Wasserpumpe war noch nicht eingetroffen. Na ja, Wasser haben wir wir ja genug dabei und Löcher schaufeln können wir auch schon ganz gut, also kein Problem. Der Platz lag in einem Wald, nahe bei einem See und dank Vollmond hatten wir einen absolut mystischen Abend.

In der nächsten Ortschaft konnten wir dann wieder einkaufen, leider war das Angebot an Gemüse mal wieder recht klein. Na ja die Namibier sagen ja selber, bei ihnen wachse Fleisch besser wie Gemüse…

Dann ging es weiter Richtung Caprivistreifen, heute Zambesi Region genannt. Den haben wir noch ausgelassen aber insbesondere der Nkase Lupala Nationalpark mit dem dazugehörigen Camp wurde uns wärmstens empfohlen. Nur irgendwie sind wir wohl auf dem falschen Camp gelandet und die falsche Saison war es wohl auch. Also das Livingstone Camp, das wir bezogen hatten, war schön, keine Frage. Total friedlich mit eigenem Bad für uns aber die freie Sicht auf rumlaufende Tiere, wovon uns erzählt worden ist, das war überhaupt nicht der Fall. Jä nu. Jetzt sogar zur falschen Zeit am falschen Ort, wird ja immer besser 😂.

Wir haben einen «Ruhetag» eingelegt, der Erste nach fast drei Wochen. Und dem sagt man Ferien… 🤤 Wobei Ruhetag na ja, der bestand aus Wäsche waschen, Schule machen (Franzprüfung fällig, armer Jannik… ) und Auto komplett ausräumen. Wir haben uns am letzten Camp nämlich eine Maus eingefangen. Sogar unsere Kiste hat sie angefressen. Blödes Ding. Am Abend sahen wir dann in der Essenskiste neben dem Auto eine Maus. In dem Fall ist sie raus, uff.

Nachdem wir am nächsten Morgen den Park noch abgefahren haben aber nicht wirklich sehr viel gesehen haben, ausser massenhaft Schweinchen, ein paar Zebras und einer Gruppe Elefanten aber leider recht weit weg, ging es weiter.

Neues Quartier bezogen haben wir auf einer Lodge direkt am Fluss, wieder mit eigenem Bad aber im Vergleich zu gestern Hammer Aussicht auf den Fluss. Sogar ein Hippo wohnt direkt vor unserer Haustüre. Cool.

Am Nachmittag konnten wir dann sogar endlich Janniks langersehnte Flussfahrt machen.

Da es uns so gut gefällt auf der Lodge, haben wir uns kurzerhand entschieden, grad zwei Nächte zu bleiben. Schliesslich haben wir die Hälfte der Reise und eigentlich alle meiner «das will ich unbedingt sehen Sachen» schon durch, also haben wir den Vorsatz gefasst, es nun etwas ruhiger zu nehmen und mehr Ruhetage einzulegen. Mal gucken, ob wir das einhalten können. Allerdings haben wir am Abend mit Schrecken festgestellt, dass das Brot angefressen ist und neue Plastikspäne und Mausegaggel da liegen. Mist, Herr Maus ist immer noch da. Wieder Auto ausräumen 😠. Hätten wir doch unsere Katze mitgenommen…

Der Ruhetag also schon wieder dahin. Am Morgen haben wir ein sehr interessantes Living Museum besucht das in Gehdistanz *schwitz* zur Lodge lag. Junge Einheimzsche zeigen und erklären da Traditionen und Bräuche ihrer Vorfahren, die teils heute noch so gelebt werden.

Zurück im Camp ging es dann wiedermal ans Auto ausräumen. Diesmal ALLES raus. Wenigstens wurde so grad mal gründlich geputzt. Gefunden haben wir viele Mausspuren und das Nest der Maus. Gebaut aus der Schaumstoffummantelung des Abschleppseils 😠. Aber natürlich keine Maus. Gibt ja auch im leeren Auto genug Unterschlupf für so ein Tier. Leider. Also leicht frustriert alles wieder eingeräumt und die frischen Lebensmittel, die eigentlich in einer Lochkiste sind, umgeräumt in eine geschlossene. Jetzt hoffen wir, dass ihr unsere Putzaktion vielleich doch zu blöd wurde und sie geflüchtet ist. Und sonst mal schauen, ob man hier Mausefallen oder sowas kriegt. Wenn jemand einen Tip hat, wie man eine Maus im Auto fangen könnte, immer her damit!

Am Montag planen wir nach Sambia einzureisen. Da bin ich sehr darauf gespannt, wie uns das gefallen wird und auch wie wir da an Internet kommen werden.

Fazit: In Namibia gibt es auch Mäuse, hartnäckige Mäuse!