Off Road off Zivilisation – Teil 1

Wir haben schon lange nichts mehr von uns hören lassen. Der Grund ist einfach, wir bewegten uns ziemlich abseits der Zivilisation. Namibias Norden ist sehr spärlich bevölkert und bietet traumhafte Offroadstrecken und noch traumhaftere (oft wilde) Stellplätze.

Von Swakopmund aus sind wir Richtung Norden gefahren bis zum Messum Krater. Dort haben wir campiert und fühlten uns wirklich wie auf dem Mond. Zum Sunndowner wurde dann mal wieder ein kleiner Hügel beklettert, schliesslich kriegen wir sonst bald noch Steh- äh Sitzschäden…

Dann ging es weiter zum Ugabe Rhino Camp. Ein sehr einfaches Camp (aber immerhin nochmals eine Dusche), dass zu einer Stiftung gehört, die sich für den Schutz der Nashörner einsetzt. Der Platz ist kostenlos, man freut sich aber über eine Spende. Die einzigen Störenfriede waren eine Gruppe Engländer, die bis Abends um elf und Morgens ab sechs Uhr lautstark gesungen haben.

Beim aufgehängten Schild auf dem vor Löwen und Elefanten gewarnt wurde, wurde uns zwar schon ein bisschen mulmig. Gesehen haben wir aber nur die eher harmlosen Vertreter.

Am nächsten Morgen ging es durch ein Flussbett Richtung Desolation Valley.

Dort gäbe es jede Menge verschiedene Routen, wir haben uns für den Track zum Desolation Valley Lookout entschieden und haben es nicht bereut.

Na ja gut, als wir an dem Kollegen vorbeigekommem sind, haben wir kurz gezweifelt.

Aber wow was für ein Fleckchen Erde. Es war zwar ziemlich luftig, aber wir haben trotzdem unser Camp auf der Klippe aufgeschlagen. Soooo schön. Habe mich gefühlt wie der Simba in König der Löwen. Nur Elefanten (die sich dort unten gelegentlich rumtreiben), haben wir keine gesichtet. Ich hätte stundenlang dasitzen können…

Der nächste Tag führte uns zur Palmwag Lodge. Palmwag ist ein riesiges Konzessionsgebiet und vor allem bekannt für seine Elefanten und Nashörner. Da das Gebiet aber nicht eingezäunt ist, können die Tier wandern und man weiss nicht, was man wirklich sieht. Um es mal vorneweg zu nehmen, Elephanten haben wir bis heute noch keine gesehen. Nur ihre Sch…. Die erste Nacht haben wir uns auf dem ziemlich überteuerten Camping der Lodge einquartiert und uns den Pool und ein leckeres Abendessen in der Lodge gegönnt.

Die nächsten zwei Tage sind wir durch das Palmwag Gebiet Richtung Norden gefahren und haben unterwegs auf einem der ausgewiesenen Camps übernachtet. Diese Camps bestehen aber lediglich aus einer Feuerstelle, nix weiter. Und da man dafür gleich viel bezahlt wie andernorts für einen Camp mit privatem Badezimmer haben wir es bei einer Nacht da drinnen belassen. Die Landschaft war mehrheitlich Steinwüste, zeitweise war man sich nicht sicher, ob man immer noch auf der Erde oder schon auf dem Mars angekommen ist.

Im südlichen Teil haben wir jede Menge Zebras gesehen. Endlich. Jannik war happy. Ach ja und ich weiss jetzt auch, dass die Wiehern und furchtbar empört prusten können. Habe mich immer gefragt, was Zebras für Laute von sich geben…

Im nördlichen Teil haben wir dann lange Zeit nix gesehen, ausser Nashornspuren da die Tiere wohl die längste Zeit auf der Strasse gelaufen sind. Bis wir eine Familie Giraffen gesichtet haben, die mit zwei Babygiraffen unterwegs waren. Jösses waren die süss. Zuckeralarm!

Dann irgendwann: «Höh entweder ist da ein Nashorn unter dem Baum oder der Stein sieht aus wie ein Nashorn.» «Huch es bewegt sich, es ist ein Nashorn.» Langsam näher gefahren. «Höh wo ist es jetzt hin?» Ah es hat sich unter den Baum in den Schatten gelegt. Als es uns gesehen hat, ist es aufgesprungen und war wohl ziemlich empört, dass es geweckt wurde. Habe in, wie ich meinte, sicherer Entfernung angehalten und zugeschaut. Er (oder sie) fand uns aber wohl recht doof und ist empört schnaubend in unsere Richtung gelaufen. Öhm Kolleg alles gut, ich fahr ja schon zurück. Aber ich muss irgendwann an deinem Baum vorbei… Nachdem wir genug weit zurück sind, ist es noch etwas rumgestampft und dann weggelaufen. Ich wollte schnell an seinem Baum vorbeifahren, falls es zurückkommt. Als wir auf gleicher Höhe waren, hat es sich umgedreht und einen Scheinangriff gestartet. Ziemlich auf Kravall gebürstet das Ding. Pffffft

Die Nacht haben wir auf einem tollen Platz in der Nähe eines Viewpoints verbracht. Am Abend kamen uns zwei Oryxe besuchen und Nachts hat irgendein Tier noch Janniks Kunstprojekt genau unter die Lupe genommen.

Die weitere Route führte uns am Rande des Skeleton Nationalparks bis ganz in den Norden durch das sogenannte Kaokoland. Nebst mehr oder weniger trockener Flüsse, die zu durchfahren sind, Felsen und Wüste soweit das Auge reicht, gibt es da eigentlich nicht viel zu sehen. Aber genau das macht den Reiz dieser Gegend aus.

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