Wüste pur, Teil 1

Acht Tage Wüste Pur. Das stand nun auf dem Plan. Unsere Gruppe besteht aus sieben Teilnehmerfahrzeugen, dem Guidefahrzeug von Nils (endlich auch ein Toyota 😉) und zwei tunesischen Autos äh autoähnlichen Fahrzeugen.

Der erste Tag fängt gemächlich an mit kleinen Sandhügeln zum Einfahren. Schon bald sind wir aber mitten in den Dünen. Und prompt gibt es die ersten Bergeaktionen.

Das gehört aber einfach dazu. Na gut, dass das eine tunesische Auto komplett den Dienst quittiert, war so nicht ganz geplant. Somit hat die erste schwierige Passage dann schlappe zwei Stunden gedauert. Aber irgendwann waren alle oben und dass Zeitangaben in der Wüste sehr mit Vorsicht zu geniessen sind, das haben wir so grad auch mal gelernt. Trotzdem hatten wir noch genug Zeit anzukommen, zu lesen, zu quatschen, das eine oder andere Bierchen zu zischen oder was man sonst gerne macht am «Feierabend». Ich setzte mich am liebsten auf eine Düne, geniesse die unbeschreibliche Ruhe, lese ein Buch und bewundere den Sonnenuntergang.

Ich weiss, nicht jeder kann nachvollziehen,  was am stundenlangen durch den Sand gurken und Auto freischaufeln so faszinierend sein kann. Ich mag halt Wüsten in jeglicher Form total gerne. Und tiefer in eine Wüste eintauchen wie auf so einer Tour geht wohl kaum. Wenn man auf eine Düne steigt und sich 360 Grad um einen nur Sand zeigt, relativiert sich irgendwie alles. Und das brauch ich im Moment grad dringend. Wie klein sind wir doch im grossen Ganzen.

Dazu kommt das Zusammenspiel in der Gruppe. Ohne einander zu helfen und aufeinander Rücksicht zu nehmen geht es nicht. Auch wenn Rücksichtnahme im Alltag oft nicht mehr selbstverständlich ist, auf solchen Touren funktioniert es allermeistens. Dieses Mal hat es auf jeden Fall funktioniert. An dieser Stelle mal ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten. Ich würde sagen wir waren ein recht harmonisches Grüppchen. Und das zwischen wildfremden Menschen mit den verschiedensten Hintergründen, die lediglich die gleiche Leidenschaft verbindet.

Ja und dann macht das Fahren im Sand wirklich Spass. Wir streiten fast, wer denn nun fahren darf. Meistens setz ich mich durch. Ausser wenn es schwierig wird und ich die Hosen voll habe, dann lass ich mich gerne ablösen 🙈. Ich darf aber ganz stolz behaupten, dass das immer weniger vorkommt. Wie heisst es doch so schön, man wächst an seinen Herausforderungen. Unser Toyota macht sich echt gut im Sand. Bin super happy, die bisherigen Investitionen haben sich mehr als gelohnt. . Tag zwei und noch nie Festgefahren.

Am Tag drei haben wir uns wieder aus dem ersten Dünengürtel herausgearbeitet. Leider hat das Begleitfahrzeug noch keine spontane Selbstheilung erlebt und musste mittlerweile bei jedem Stopp mit vereinten Kräften angeschoben werden. An einem Brunnen wurden in tunesischer Windeseile (hähäm) die Wasservorräte gefüllt. Ja ich gestehe, ich musste mir fast die Hand abhacken, um nicht ein paar der Löcher im Schlauch zuzudrücken, damit es eeetwas schneller ging… Ja ja, muss noch schwer an meinem Ooooohm arbeiten…

Beim Camp angekommen, hat uns dann das Begleitfahrzeug verlassen, um eine Werkstatt im zwei Stunden entfernten Douz aufzusuchen, bevor es dann endgültig weg von der Zivilisation ging. Keine Ahnung, was die da genau gezaubert hatten. Irgendwann in der Nacht kam er zurück und lief anscheinend problemlos. Mal gucken, ob es so weitergeht.

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