Nach dem Aufenthalt in der Wüste, war uns wieder nach Abkühlung und wir sind nach Lüderitz gefahren. Die Stadt liegt am Meer, quasi umringt vom Sperrbezirk der Diamantenminen. Die Strasse zu verlassen ist strengstens verboten. Auf dem Weg haben wir von der Hauptstrasse aus sogar noch ein paar der wilden Namibpferde gesehen. Diese leben dort in einem Reservat.
Abkühlung bekamen wir dann wirklich zur Genüge. Der Campinplatz liegt auf Sharkisland. Hammer Stellplätze mit Meersicht aber saumässig windig und grad ein bisschen ein Shock nach den Wüstentemperaturen. Wir haben einen Platz, der etwas Windschutz bietet erwischt und faulenzenderweise die Meersicht genossen.
Abends kam dann noch ein lustiges Gefährt an. Ein Rotelbus. Das ist quasi ein Car, der seine Betten hinten im Anhänger dabei hat. Herausgespuckt hat er eine Gruppe pensionierter Deutschen. Sehr spezielle Gesellschaft. Jedes Mal auf dem Klo musste man unfreiwillig mithören, wie jeweils über andere Gruppenmitglieder abgelästert wurde. Wirkte nicht sehr harmonisch. Liegt vielleicht aber auch an diesen Schlafkojen. Brrrrr. Also tausendmal lieber mein Zelt.
Am Morgen sind wir nach Kolmanskop gefahren. Das ist eigentlich der Hauptgrund, weshalb man nach Lüdritz geht. Das war früher eine Stadt, in der Diamanten abgebaut wurden. Ein Teil der Stadt dient zwar immer noch dem Diamantenabbau, die Häuser sind aber seit vielen Jahren verlassen und werden langsam von der Wüste zurückerobert. Ein Paradies zum Fotografieren. Und die Führung war wirklich auch sehr interessant. Da die deutsche Gruppe sehr beliebt war, haben wir die Englische mitgemacht. Jannik entschied dann, dass er somit sein Lernpensum für heute erfüllt hatte 😂.
Als es uns zu heiss wurde, haben wir uns wieder an die Küste geflüchtet und sind zu einem Leuchtturm gefahren. Sehr eindrücklich welche Gewallt das Meer dort hat.
Wir haben dann lange überlegt, ob wir nochmals eine Nacht auf Sharkisland bleiben sollen. Irgendwie war es uns aber doch zu kalt und feucht, ausserdem hatten wir am nächsten Tag eine ziemlich lange Fahrt vor uns. Also entschieden wir, noch 1.5 Stunden zu fahren bis zur nächsten Ortschaft mit Camping der gemäss Führer super tönte. Leider war der schon voll und das Zimmer, das der Chef uns als Alternative anbot, war über unserem Budget. Hat er zum Glück verstanden und meinte, es gäbe im Ort nochmals einen kleinen Camping, er rufe mal an. Ja sie hätten noch Platz, wir sollen uns bei der Tankstelle melden. Jö so nett. Bei der Tankstelle dann weit und breit kein Camping zu sehen. Trotzdem mal gefragt. Ja wir können hier zahlen und dann durchs Tor fahren. Wir haben schon das Schlimmste erwartet… Der Platz war im Hinterhof der Garage. Nicht gerade hübsche Aussicht aber dafür hatten wir ein privates Badezimmer, nigelnagelneu. Bin fast umgefallen, das hät ich also nicht erwartet. Das Bad haben wir natürlich ausgiebig genutzt, ausserdem konnten wir durch den Windschutz zu Janniks Freude auch endlich mal Ligretto spielen.
Fazit: Der Schein trügt oftmals!