Hwange NP

Jaaa ich weiss, schon wieder ein Nationalpark. Aber von denen gibt es hier halt auch jede Menge. 😂

Eigentlich wollten wir ursprünglich durch Botswana Richtung Südafrika fahren, da wir uns nicht so sicher waren, wie die Lage in Zimbabwe zur Zeit ist. Noch in Victoria Falls haben uns aber grad drei mit denen wir ins Gespräch kamen dazu ermuntert, doch durch Zimbabwe zu fahren. Die Polizeikontrollen seien alle weg und die Bombe, die vor ein paar Tagen in Bulawayo explodiert ist (davon haben wir unterwegs gehört, da müssten wir nämlich durch), das sei ein Anschlag auf einen Politiker bei einer Wahlveranstaltung gewesen. Also keine Gefahr für Touris. Na gut, dann nehmen wir doch die Zimbabwe Route. Das geniesse ich schon sehr an dieser Reise. Die Zeit und die Flexibilität zu haben, einfach mal die sowieso kaum vorhandenen Pläne zu ändern und Tips von anderen Reisenden zu folgen.

Erst hiess es allerdings noch Einkaufen. Und das war dann doch etwas ernüchternd. In Zimbabwe hergestellte Produkte sind günstig. Aber exportierte Produkte, jesses da blutet das Portmonnaie. Oder besser gesagt die Kreditkarte denn Bargeld gibt es hier auch so gut wie keines. Wenn man bar bezahlt dann bitte passend denn die Kassen sind leer, Wechselgeld gibt es keines. Das Problem für uns ist, dass fast alles das irgendwie haltbar ist, importiert wird. Für eine Büchste Pilzli zum Beispiel müsste man schlappe 8 Dollar bezahlen 😱. Jä nu, müssen wir halt ein bisschen improvisieren.

Nach drei Stunden waren wir dann beim Parkeingang. Alle irgendwie noch nicht so ganz im Safarigroove fahren wir da der Strasse entlang und sehen ein paar Tiere vor uns. Ach wieder Impalas. Dann huch halt Stop, das sind ja Geparden. Vollbremsung aber etwas zu spät, wir hatten sie schon aufgeschreckt und sie haben sich ins Gebüsch davongemacht. Schade!

Beim Camp angekommen waren wir dann erstmal überwältigt von der Lage. Etwas erhöht auf einem Plateau mit Sicht auf die Ebene mit einem Wasserloch. Wow. Dementsprechend konnten wir uns auch nur schwer motivieren, noch zu einer Pirschfahrt aufzubrechen. Hätten wir auch ganz sein lassen können, gesehen haben wir ausser einer Handvoll Zebras nämlich nix.

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich auch wieder eine Tour machen. Doch dann sah unser Nachbar Löwen in der Ebene unter uns. Mussten wir natürlich bleiben und die Gruppe von acht Löwen beobachten. Vom Camp aus Löwen beobachten hat man ja auch nicht alle Tage!

Am späteren Vormittag sind wir dann doch noch los. Unterwegs kommt uns dann plötzlich ein Zürcher entgegen. Bisschen geschwätzt mit ihnen, ja da hinten seien dann auch noch Luzerner. Sachen gibt’s… Die Luzerner haben wir dann am Masuma Damm getroffen. Das ist ein tolles Wasserloch mit Aussichtsplattform, das man auch als private Campsite mieten kann. Falls sie nicht schon gebucht ist, kann man vor Ort fragen, ob es kurzfristig Platz hat. Die beiden Schweizer hatten Glück und haben geschwärmt. Wir sollten das unbedingt auch versuchen. Zurück im Camp bittibätti können wir da hin? Nein sei für heute gebucht. Und Morgen? Das wisse sie noch nicht, wir sollen am Morgen fragen. Am Morgen wusste sie es dann immer noch nicht, wir sollen mal da hinfahren und der Campbetreuer da soll ihr dann funken. Gesagt getan. Beim Camp bekamen wir dann die Auskunft, dass zwar keine Reservierung im System sei, es könnte aber trotzdem sein, dass jemand mit einer Reservierung auftaucht. Afrikalogik… Wir können einfach bis 17 Uhr hier warten, wenn bis dann niemand kommt, könnten wir bleiben. Haben wir dann so gemacht und zum Glück ist niemand mehr aufgetaucht. Und es hat sich sowas von gelohnt. Ein Camp für uns alleine mit privatem Wasserloch sozusagen. Bis spät in die Nacht hinein sind unzählige Tiere aufgetaucht. Impalas, Kudus, Wasserbüffel Warzenschweine, Zebras und dann natürlich das tollste, Elefanten. Immer wieder kamen grössere und kleinere Gruppen zum Trinken und Planschen, insgesammt weit über 100 Tiere. Einmal sogar ein ziemlich frisch geschlüpfter Babyelefant 😍. Ins Bett sind wir erst, als uns irgendwann die Augen zufielen. So ein tolles Erlebnis!

Am nächsten Morgen sind wir langsam Richtung Parkausgang gefahren. Beim Gate angekommen gab es dann noch ziemliche Diskussionen. Wir hatten vom östlichen Gate, welches eigentlich den Mesuma Dam verwaltet, die Erlaubis, am Südgate rauszufahren und auch da zu bezahlen, da am Morgen ja noch nicht klar war, ob wir die Nacht da bleiben konnten. Fanden wir erst supernett, da das besser für unsere weitere Route war. Aber grosser Fehler… Wollten die 172 Dollar für die ganze Campsite von uns, wie man es bei Vorausbuchung zahlt, anstatt der 29 Dollar pro Person, die man eigentlich als Walk-in Client zahlt ohne Vorausbuchung. Das gelte nur bis 2 Personen. Was für ne Logik. Für 2 sollte man 58 Dollar bezahlen und für 3 dann 172, geht’s? Hin und her diskutiert und versucht die Nerven zu behalten und iiiirgendwann gab dann der Chef endlich nach. Pfffft.

Leicht verärgert fahren wir raus auf der Hauptstrasse Richtung Gate. Da sieht Marcel plötzlich einen Löwenkopf. Angehalten und huch da kommen immer mehr. Eine ganze Gruppe kommt aus dem Wald und plaziert sich um einen kleinen Hügel. Zum Schluss zählten wir 15 Stück! Nach und nach haben dann auch immer mehr Autos angehalten. Und wir waren mal die Ersten, boah! 😂

Es wurde aber noch besser, bald kam ein Elefant und ist auch ans Wasserloch. Erst schienen ihn die Löwen nicht zu stören aber als sie näher kamen, wurde es ihm doch zu bunt und er ist auf die Löwen los. Das war ein Bild. Elefant verscheucht ein ganzes Rudel Löwen. Sieht man wohl auch nicht aller Tage.

Der krönende Abschluss war dann noch der Rest der ganzen Elefantenfamilie dir erst zum Wasserloch sind als die Löwen alle weg waren.

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Fazit: Rumfahren im Park hätten wir uns sparen können, Rein- und Rausfahren und am Wasserloch sitzen hätte genügt! 😂

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