Vor dem losfahren haben wir wie jeden Morgen den Luftdruck überprüft, da wir bei zwei Reifen jeweils ein bisschen Luft verlieren und regelmässig füllen müssen. Doch ähm irgendwas stimmt nicht, einer hat deutlich weniger Luft. Marcel guckt, Mist eine Schraube in der Lauffläche. Blöderweise so tief drinnen, dass wir sie nicht rauskriegen und selber flicken können. Na gut, bis Bulawayo sind es nur etwa zwei Stunden, das geht. Dort angekommen haben wir den erstbesten Reifenmech angefahren. Bei dem Namen muss das ja gut kommen.
Und was macht der? Anstatt mühsam die Schraube rauszuziehen, drückt er diese ganz einfach ganz rein und flickt dann das Loch. Haha, auf die Idee wären wir selber nicht gekommen. Wieder was gelernt 😂.
Bulawayo hat uns sehr erstaunt. Wir haben mit afrikanischem Gewusel gerechnet und Stau überall. Aber nix da. Fast europäicher Charakter und kaum Leute und schon gar keine Autos auf der Strasse. Vielleicht weil grad Mittag war? Komisch. Immerhin gab es ein wirklich schönes Einkaufszentrum mit gutem Angebot. Nur die Pilzli kosteten immer noch ein Vermögen. Und mein Highlight, ein Töpfli Kerrygoldbutter für 10 Dollar. Und die Dose Fetakäse gibt es zum gleichen Preis. Wer sich hier wohl sowas leisten kann? Krass…
Am nächsten Morgen haben wir uns dann Richtung Matobo Nationalpark aufgemacht. Von dem hatte ich vorher noch nie gehört und er war deshalb auch nicht auf meinem Radar. Aber in Victoria Falls auf dem Camping hat uns ein holländisches Pärchen vom Rhinowalk vorgeschwärm. Und da der Park eh mehr oder weniger auf unserem Weg lag, können wir ja mal gucken gehen.
Am Gate also gefragt, ob wir einen Spaziergang zu den Nashörnern machen können. Ja wir können grad los, die Rangers seien grad bei ihnen. Da die Nashörner so bedroht sind durch Wilderer, werden sie in diesem Park quasi Tag und Nacht überwacht um sie zu beschützen. Ausserdem wird ihnen alle drei Jahre das Horn abgeschnitten, um sie unattraktiv für die Elfenbeinhändler zu machen. Krass… Um das mitzufinanzieren, bieten die Rangers eben solche Buschwalks an. Begleitet wird man von einem bewaffneten Polizisten und einem Ranger. Da einige der Tiere durch die Überwachung sehr an Menschen gewöhnt sind, kommt man so ganz nahe an sie heran. Schon sehr eindrücklich, ein wildes Nashorn fast zum Anfassen. Unsere Gruppe, die wir besucht haben, bestand aus der Mama und ihren zwei 4 und 1.5 Jahre alten Söhnen. Vor allem der Kleinste war also allerliebst 😍.
Mal wieder ein tolles Erlebnis. Auch wenn ich mich wiederhole 🙈.
Neben den Nashörnern ist der Park auch für die vielen gut erhalten Felsmalereien bekannt.
Und daneben ist die Lanschaft wunderschön. Viel felsiger mit tollen Berformationen. Hat uns ausserordentlich gut gefallen dort. Gut haben wir auf die Holländer gehört!
Allgemein sind wir recht begeistert von Zimbabwe und sehr froh, haben wir die Route abgeändert und nun fast 2.5 Wochen hier verbracht. Trotz den massiven Problemen, mit denen das Land zu kämpfen hat, sind die Leute superfreundlich. Und die ganzen Horrorgeschichten von den Polizeikontrollen sind Gott sei Dank seit letzten Oktober als Mugabe abgesetzt wurde nur noch Geschichten. Wenn wir überhaupt aufgehalten wurden, dann wurde nur gefragt wie unsere Reise sei und ob wir ihr Land mögen. Ja das tun wir, sogar sehr. Und es gäbe noch sooo viel mehr zu sehen, aber wir müssen uns langsam auf den Weg Richtung Süden machen.
Deshalb überqueren wir Morgen die Grenze nach Südafrika. Das ist ämel der Plan. Es heisst, man soll sich auf mindestens zwei, eher vier Stunden Wartezeit einstellen. Am letzten Wochenende waren es wegen irgend eines Streikes anscheinend ganze Acht 🤔. Wir sind dann mal gespannt…
Fazit: Tipps von anderen Reisenden sollte man wenn immer möglich folgen!