Sossusvlei

Der nächste Programmpunkt sind die berühmten Dünen von Sossusvlei. Nach der Einsamkeit der letzten Tage, sind die Tourischaren grad ein Schreck. Wobei Jannik ganz treffend meinte «Mama wir sind auch Touris. Sogar noch mehr, bei uns ist sogar das Auto ein Touri.» Wo er recht hat hat er recht 😂.

Auf dem Weg sind wir durch einen auf der Karte gross eingezeichneten Ort gefahren. Geplant war, dass wir da noch Einkaufen. Ähm ja. Der Laden war eher ein Tankstellenshop und nebst verrosteten Oldtimern gabs nur noch eine Bäckerei. Dort gabs dann aber noch warmen Apfelcrumblekuchen. Und der war zum Reinknien. Mmmmmhhhh. Ausserdem typisch afrikanische Gastfreundschaft. Wir sitzen am Tisch, kommt der Verkäufer angerannt und fragt Marcel, ob er sein Sprite schon geöffnet habe. Nein warum? Ob es kühl genug sei? Na ja. Er habe es eben erst gerade aufgefüllt. Er hole schnell ein kühles. Rennt er los, in den Tankstellenshop auf der anderen Seite und kommt mit einer Büchse kühlem Sprite zurück.

In Sesriem angekommen, haben wir unseren Campingplatz bezogen und bisschen gechillt. Es war viel zu heiss um an eine Fahrt in den Park auch nur zu denken. Der Camping liegt nach dem Parkeingang und hat den Vorteil, dass man eine Stunde vor und nach der offiziellen Öffnungzszeit rein darf. Das ist super, da der Park bei Sonnenuntergang schliesst und man von den Dünen selber ne schlappe Stunde fährt. Gegen vier haben wir uns dann auf den Weg in den Park gemacht. Die ersten 65 Kilometer sind geteert, die letzten 5 Tiefsandpiste. Juhui, mal wieder Sandfahren. Im Sossusvlei selber waren wir dann ganz alleine. Höh wie das? Wir haben doch überall gelesen, dass der Park so überlaufen sei? Na ja wir haben nix dagegen. Wir sind dann auf die hohe Düne geklettert oder eher auf allen Vieren gekrochen. Jesses ist das anstrengend… Nach einer guten halben Stunde waren wir aber oben und konnten den Sonnenuntegang geniessen.

Dann zurück zum Auto gelaufen (geht ja schon viiiiiel ringer abwärts… ) und da angekommen sehen wir ein Auto kommen. Na die sind aber spät dran. Eine Familie Franzosen (wie war das doch gleich?). Ja sie hätten sich eingebuddelt drum seien sie so spät. Wir sind dann langsam losgefahren und haben geguckt, dass die noch zu sehen sind. Ging nicht lange, sahen wir sie nicht mehr im Rückspiegel. Na bravo. Anhalten, warten. Nach paar Minuten kamen sie. Ja sie hätten sich fast wieder festgefahren. Ob sie vor uns fahren dürfen, damit wir helfen könnten, wenn sie nochmals steckenbleiben? Hatte grad ein Deja vu. Ich glaub ich muss das Buschtaxi umtaufen. Der dargebotene Toyota oder so… Aaaaber der Tag war ja noch nicht vorbei. Als wir losfahren wollen, sehen wir zwei auf uns zugerannt kommen. Ne echt jetzt? Habt ihr euch festgefahren? Nein sie hätten den Weg unterschätzt, ob wir sie zurück zum Parkplatz nehmen könnten (5 km durch den Sand wäre das gewesen). Ähm na ja, wenn ihr euch gaaanz klein macht. Sie sass auf dem Kühlschrank und Jannik lag auf den Kisten. Ich sags ja, der dargebotene Toyota. Auf halber Strecke haben wir dann auch herausgefunden, dass die beiden aus Deutschland kommen. Äh wieso reden wir denn englisch miteinander? Grosses Gelächter. Beim Parkplatz angekommen, wars schon dunkel und wir mussten uns sputen, noch rechtzeitig aus dem Park zu kommen. Haben’Ls grad so geschafft und bis unser Fleisch endlich gar war und wir unter der Dusche, wars dann schon 22 Uhr.

Am Morgen hab ich den Wecker auf halb sechs gestellt. Also theoretisch. Irgendwann werden wir wach, da überall Geländewagen über den Campingplatz brausen. Ich guck aufs IPad. Viertel vor fünf. Spinnen die? Bis mein schlaftrunkenes Hirn schnallt, dass das blöde Apfelteil sich weigert auf Sommerzeit umzuschalten, es in Wahrheit also viertel vor sechs ist. Huch…. Rasch alles zusammengeräumt und fast als Letzte vom Platz Richtung Dünen gebraust. Da wir so spät waren, dass wir es eh nicht mehr bis zuhinterst geschafft hätten, haben wir uns bei einer hübschen Düne plaziert, die wir sogar ganz für uns hatten und haben auf den Sonnaufgang gewartet. Schööön. Dann ging wohl das Haupttor auf und ein Auto am anderen kamen angebraust. Aha am Morgen stimmt das mit dem Überlaufen also.

Anschliessend sind wir bis zum Hauptparkplatz gefahren und zum Hiddenvlei gefahren. Das machte seinem Namem alle Ehre und da heute anscheinend noch niemand vor uns den Weg gelaufen ist, mussten wir uns den Weg durch die Dünen etwas suchen. Aber wir haben’s gefunden.

Zurück beim Auto war es schon halb elf und uns zu heiss um noch was zu machen. Sind wir also zurück zum Camp gefahren und haben uns im Pool abgekühlt und rumgepflänzt bis wir um vier wieder los sind.

Diesmal zum Deathvlei. Das war dank Trampelpfad gut zu finden. Vor Ort nur noch zwei andere. Leider Deutsche Fotografen. Die gehören nicht gerade zur rücksichtsvollen Spezies. Aber es war total lustig die zwei zu beobachen. Er hat sogar einen Beitrag für seinen Youtube Channel gedreht…

Als die Sonne untergegangen ist, sind wir zurück zum Auto und losgefahren. Kaum um die erste Kurve rum steht da ein Wagen bis zum Bauch im Tiefsand vergraben. Ne oder? Also guuuut, mal wieder buddeln. Ich geb Anweisung was sie machen sollen und Marcel holt die Sandbleche. Sie fragt mich bewundernd, ob wir aus Namibia seien. Äh nein aus der Schweiz. Das fand sie dann so lustig, dass sie sich kaum mehr erholt hat. Ja wir sollten uns doch eigentlich mit Schnee auskennen und nicht mit Sand. Tja… Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass sie aus Frankreich kommen. 😂 Erstaunlich… Unterdessen brausen die deutschen Fotografen vorbei, ohne zu fragen, ob sie helfen können. Ich sags ja… Jedenfalls hatten wir das Auto rasch frei. Sogar zwei Mal, da er sich fünf Meter weiter nochmals eingebuddelt hatte. Dank nicht wirklich Beachtung der Geschwindigkeitslimite haben wir es mal wieder hebchlepf aus dem Park geschafft.

Am nächsten Morgen dann wieder um kurz nach sechs vom Platz gefahren. Nach allen anderen. Ämel fast *räusper*. Da wir keinen rechten Plan hatten, wo wir eigentlich hin wollten, sind wir einfach mal bis fast zuhinterst gefahren. Plötzlich sahen wir eine Horde Orynxe. Von denen haben wir zwar schon viele gesehen, aber ich hatte noch keinen geföttelet. Also angehalten und versucht die Tiere zu föttelen. Die fanden das aber nicht soooo lustig und sind immer vor mir weggelaufen. Schlussendlich hat sich mir einer dann doch noch erbarmt.

Unterdessen hat bei Marcel ein Parkranger angehalten und gefragt, ob er ein Abschleppseil hat. Da vorne hätte sich einer hoffnungslos eingegraben. Was für ne Frage, schliesslich fahren wir ja den dargebotenen Toyota. Immerhin mussten wir diesmal nicht helfen, dank unserem Seil haben die das alleine hingekriegt. Und ein Gutes hat es ja, schon nach einer Woche haben wir fast nix vergebens mitgeschleppt. Und nein, ich werde meinen Mann nie mehr damit aufziehen, dass wir besser ausgerüstet seien wie ein Pannendienstauto.

Als wir unser Seil wieder hatten, haben wir uns an einen tollen Picknicktisch mit Sicht auf die Sanddünen gesetzt und haben ausgiebig zmörgelet. Ob ich nun erwähnen sollte, dass wir dabei beobachten konnten dass alle über die Krete auf diese Düne laufen und da runter wo wir uns hochgequält hatten? Aber man ist ja lernfähig 🙈😂.

Beim rausfahren haben wir dann noch bei DER Düne angehalten wo alle am Morgen hinrennen um hochzuklettern. Unglaublich was für eine Autobahn da hochgeht!

Fazit: Franzosen hat es nicht nur überall, die buddeln sich auch äusserst gerne im Sand ein. Und wenn es uns in der Schweiz mal nicht mehr gefällt, kriegen wir hier sicher einen Job als Sandrescuer.

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