In Opuwo gibt es zwei Campingmöglichkeiten. Einer etwas ausserhalb bei einer Logde, mit superschöner Aussicht und Infinity Pool. Und der zweite zmitst im Zentrum. Dafür mit WLAN beim Platz UND ich hatte gelesen, dass die super Führungen machen zu den Himbas. Hmmmmmmm schwierig. Wir haben uns für den im Zentrum entschieden und na ja waren erst etwas ernüchtert. Das war jetzt Afrika pur, zmitst in einem Innenhof. Ausserdem war grad Auffahrt und wir hatten Afrikadisko rundherum bis spät in die Nacht. Na ja… Aber das WLAN am Platz wirklich superschnell, das hat dann Sohnemanns Laune wieder besänftigen können. Nach 1.5 Wochen Wildnis waren wir schon etwas auf Entzug!
Der Besitzer war sehr nett allerdings hatte er keine Zeit für eine Tour. Neeeeein deswegen sind wir doch hergekommen. Aber er hat dann einen Freund angerufen, der Zeit hatte. Ufffff. Tour abgemacht für den nächsten Morgen um neun Uhr. Erst gehen wir Geschenke einkaufen und dann ins Dorf. Ach ja aber er hat kein Auto, er muss bei uns mitfahren. Ääääh okej. Da wussten wir was wir noch zu tun haben. Auto ausräumen und alles von der Rückbank nach hinten verräumen. Häham…
Am nächsten Tag, typisch afrikanische Pünktlichkeit, um viertel vor neun stand Matti da. Typisch schweizerische Pünktlichkeit war natürlich noch nicht bereit… Kein Problem, er warte.
Dann ging’s los zum Supermarkt. Vier Packungen Toastbrot, vier Päckchen Zucker, zwei Pack Schwarztee, 1 Liter Öl und 10 Kilo Maismehl sind in unser Wägeli gewandert. Nachdem das auch noch irgendwo verstaut worden ist, ging es endlich los. Aber nicht allzu weit. Am Strassenrand stand eine Horde Menschen und ein Pickup mit Panne. Matti fragte, ob wir schnell anhalten würden, die bräuchten Hilfe. Natürlich. Ja sie brauchen Luft, ob wir einen Kompressor haben. Natürlich haben wir, schliesslich sind wir der dargebotene Toyota. Hat nur leider nix genutzt, bei einem Reifen war das Loch zu gross, beim zweiten kam die Luft bereits durchs Gewebe durch. Na ja, danke trotzdem und auf Wiederschauen.
Nach etwa einer halben Stunde Fahrt sind wir beim Dorf angekommen. Wir sollten warten, er geht beim Oberhaupt fragen, ob wir zu besuch kommen dürfen. Nach kurzer Zeit kam er zurück, ja sei okey, erst werden wir das Oberhaupt begrüssen und dann dürfen wir uns umschauen. Matti ist selber Himba und konnte natürlich übersetzen. Erst haben wir mit dem Oberhaupt geredet und dann mit verschiedenen Gruppen Frauen. Lustig war, dass sie uns fast mehr gefragt haben, wie wir sie. Ja wo wir denn herkommen. Aus der Schweiz. Wie weit weg ist das? 10 Stunden mit dem Flugzeug. Hm darunter können sie sich nichts vorstellen. Wie lange bräuchte man, wenn man laufen würde? Jesses gute Frage. So 1.5 Jahre vielleicht? Oh ah ja das sei wirklich weit. Und dann immer wieder die gleiche Frage. Ob wir wirklich nur ein Kind haben? Ja. Aber warum? Ist bei euch etwas nicht in Ordung? Äääääähm…
War wirklich spannend. Wir durften auch zu der ersten Frau (er hat drei Frauen) in die verrauchte Haupthütte rein und die Hochzeitskleider anschauen. Und wieder die Frage, warum habe ihr denn nur ein Kind???
Die zweite Frau war lustig, sie war am Butter machen und hat dauernd über das Oberhaupt abgelästert, wenn der nur alle rumkommandieren könne. Der sass mitten auf dem Platz und hat Anweisungen gegeben. Die Kinder mussten mit den Geissen einen Hügel weiter weg gehen. Dabei habe der erste Hügel mehr Gras und hat die Augen verdreht. Matti fand es recht lustig wie sie so gelästert hat.
Als wir uns verabschiedet haben, sind vier Mädels mitgekommen, die dann unsere Geschenke geholt haben. Und meinen Gecko haben sie bewundert. 😊
War wirklich ein super Erlebnis und Matti ein toller Führer. Er besucht immer andere Dörfer, damit das Geld der Touristen gut verteilt wird. Ausserdem leben die Himbas in den Dörfern, die er besucht noch sehr traditionell und mit wenig Kontakt nach aussen. Kein Vergleich zu den kommerzialisierten Touren, die man von den Lodges aus buchen kann. Das hat sich so richtig gelohnt. Auf den ersten Blick schäbiger Camping hin oder her.
Fazit: Manchmal lieber Sein als Schein!
Wow, was für ein cooles Erlebnis!!
Wunderschön!!!