Um zu unserem nächsten Ziel, den berühmten Victoria Falls zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die eine geht wieder zurück nach Sambia und dann auf schlechter Schlaglochteerstrasse zu den Falls auf sambischer Seite. Fällt für uns weg, da wir nicht nochmals ein Visum für Sambia kaufen möchten. Die schnellste Variante wäre eine Fähre über den Karibasee. Für die 300 Kilometer braucht diese 22 Stunden. Hätte mich wirklich noch gereizt, durch die schöne Natur zu tuckern. Aber ne, wir wollen fahren. Dann gibt es die Hauptverkehrsstrasse. Da ist zwar auch nur ein Teil geteert aber man sollte die gut 600 Kilometer in zwei Tagen schaffen. Und dann gibt es noch die landschaftlich schönste Schneckenpostvariante. Mit unserem Rennwagen passt diese am Besten zu uns und noch haben wir ja genug Zeit.
Also heisst unser erstes Ziel Kariba. Das Dorf ist wunderschön am Anfang des Stausees gelegen und war einst eine florierende Feriendestination für wohlhabende weisse Einheimische, die hierher zum Fischen kamen. Da es diese praktisch nicht mehr gibt, wirkt der Ort, wie alles andere hier, einsam und heruntergekommen.
Unser Camp haben wir im Graten eines Angelclubs aufgeschlagen. Der hat zwar auch schon bessere Zeiten gesehen, war aber alles pigobello sauber.
Dann ging es weiter über kleine Strassen wieder rauf auf die Hochebene. Irgendwie war die Strasse besser wie erwartet und kurz nach dem Mittag waren wir schon beim einzigen Camp auf der Strecke. Wir waren natürlich die einzigen Gäste und haben den friedlichen Nachmittag genossen. Sogar meine Jogamatte hatte Aussicht 😂.
Der nächste Tag hat sich dann etwas in die Länge gezogen. Die Strasse war teilweise sehr schlecht und nur schon die Anfahrt zu unserem nächsten Camp in einen Nationalpark etwas abseits der Hauptstrasse hat mehr wie eine Stunde gedauert. Boah aber das hat sich gelohnt. Der Campingplatz den wir bekommen hatten war der Oberhammer. Ich habe ja schon viele tolle Camps gesehen aber ich würde sogar soweit gehen, diesen als «Das Camp mit der schönsten Aussicht auf der ganzen Welt» zu bezeichnen. Hätte ich auch nicht erwartet, dieses in Zimbabwe zu finden. Man steht direkt an der Abbruchkante eines Canions und schaut in das Tal des Zambesi. Absolute Ruhe, über einem der Sternenhimmel und zu den Füssen ein knisterndes Feuer. Camperhimmel. Sogar Jannik hat immer mal wieder vor sich hingemurmelt: «Boah diese Aussicht».
Am nächsten Morgen haben wir uns schweren Herzens losgerissen und sind weiter Richtung Falls gefahren. Die Strasse führte wieder über die Hochebene und durch viele kleine Dörfer. Winkewinke 😂.
Ausserdem gibt es auf der Strasse immer wieder lustige Situtionen. BMW (das ideale Auto für diese Strasse… ) versus Eselkarren 😂🙈.
Da es doch noch etwas zu weit war bis zu den Falls, hatten wir nochmals in einem Angelclub Quartier aufgeschlagen. Dieser wirkte noch um einiges mehr verlottert wie der in Kariba. Der Manager musste erstmal die Putzmannschaft losschicken, um das Klo zu putzen und Dusche gab es nur in kalt. Aber nach zwei Tagen ganz ohne, nimmt man das ja mal in Kauf 🙈❄. Dafür war der Stellplatz wunderschön direkt am Zambesi gelegen. Mal wieder ein Troimchen.
Die letzte Etappe dauerte dann nur noch kurzweilige 2.5 Stunden und die Gischt der Fälle war schon von weitem sichtbar.
In Victoria Falls angekommen hatten wir die Wahl zwischen drei Camps. Beim ersten haben wir erst durch den Zaun gelinst. Und wären um ein Haar wieder abgefahren. Es sah aus, wie wenn man auf dem Parkplatz stehen muss. Bin dann aber doch rein und wurde herumgeführt. Und oh der Schein trügt, das sieht ja doch ganz hübsch aus. Dazu gratis WLAN und Sanitäranlagen wie im 5 Sterne Hotel. Himmel auf Erden für uns!