Mit Caron und Martin, die aus Süddeutschland kommen, haben wir uns auf einer Autobahnraststätte in der Schweiz getroffen. Anschliessend ging es gemeinsam auf der Autobahn Richtung Südfrankreich. Gegen 19 Uhr sind wir auf einem meiner Lieblingscampingplätze in Leucate Plage eingetroffen. Blöderweise schliesst der Camping bereits um 18 Uhr. Hätte man ja schon mal vorher abklären können… Während wir so diskutieren, was wir nun machen sollen, geht die Schranke wie von Zauberhand auf. Öhm okay, dankeschön, suchen wir uns auf dem praktisch leeren Platz ein hübsches Plätzchen. Glück gehabt.
Am nächsten Tag ging es nicht ganz so früh wie geplant weiter Richtung Süden. Ab dem Mittag wurde es in Spanien dann schon deutlich wärmer. Was uns alle gefreut hat den nun konnten wir endlich mal die neu eingebauten Klimaanlagen ausprobieren. Und was soll ich sagen? Herrlich. Einfach nur herrlich. Wieso bloss haben wir so lange damit gewartet? Na egal, Hauptsache wir haben nun eine…
Nächster Stopp war Calp. Dort haben wir unsere Zelte auf einem typischen Wohnmobil Campingplatz mitten in der Stadt aufgebaut. Leider waren wir dann doch etwas zu spät dran, damit es noch für die berühmte Wanderung auf den Felsen vor der Stadt gereicht hat. Schade. Aber immerhin waren wir sehr lecker und reichhaltig spanisch essen.
Während der Fahrt haben wir uns für den letzten Abend auf europäischem Boden noch ein 2-Zimmer Appartement in der Nähe von Gibraltar gebucht. Irgendwie fanden wir es stressfreier, dann am Morgen nicht noch erst alles zusammenpacken zu müssen. War ein guter Entscheid. Unsere Wohnung lag in einer hübschen Ferienanlage, hatte nebst den zwei Schlafzimmern sogar zwei Badezimmer und auf dem Spaziergang zum Restaurant hat man den Felsen von Gibraltar bei Sonnenuntergang gesehen. Schön!
Am Dienstag ging es zeitig zum Hafen. Die Tickets hatten Caro und ich am Abend zuvor schon organisiert und so waren wir Ratzfatz vor der Fähre und es hiess warten. Nebst den ganzen LKWs waren vielleicht 6 oder 7 private PKWs da. Hab ich so also auch noch nie erlebt.
Aber dementsprechend rasch waren wir natürlich auf der Fähre und nach der rund 1½-stündigen Überfahrt auch wieder runter. Die Einreise verlief völlig problemlos. Das einzige, das ein bisschen dauerte war, dass wir das Auto bei Marcel im Pass eintragen lassen wollten, obwohl ich die Halterin bin. Aber schlussendlich hat der nette Herr Zöllner (ja ja das gibt es!) auch das geschafft. Nach einem kurzen Blick ins Auto und der Nachfrage, ob wir Drohnen mit haben (haben wir natürlich wirklich nicht!), waren wir eingereist. Noch kurz Geld wechseln und schon ging es auf landschaftlich reizvollen Hauptstrasse in Richtung Chefchaouen.
Gegen Nachmittag haben wir bereits Quartier bezogen auf dem dortigen Campingplatz. Zusammen mit Scharen von Wohnmobilen, Vans und sonstigen Gefährten. Irgendwie waren wir grad ein bisschen überfordert mit dieser Anzahl an Touris. Aber Chefchaouen, die blaue Stadt, ist nicht umsonst so beliebt wie wir bei unserem Spaziergang durch die Stadt feststellen durften. Wobei Spaziergang ist ein bisschen untertrieben. Die Rückkehr ging eigentlich schon fast als kleine Bergwanderung durch. Keine Ahnung wie viele Höhenmeter zurück zum Camping zu bewältigen waren. Aber es waren so einige. Und dann kamen noch die zusätzlichen dazu, die wir absolviert haben, da wir den Weg aus diesem Gässchenlabyrinth fast nicht mehr gefunden haben 🙈.
Nun stand noch eine relativ ereignislose Etappe über Landstrassen in Richtung Midelt auf dem Programm. Dort schlugen wir unser Quartier auf dem Caping bei einem Hotel auf. Irgendwie ist es Marcel und mir beim Abendessen plötzlich aufgefallen, dass wir hier bei unserer letzten Marokkoreise vor vielen Jahren bereit untergekommen sind.
Und dann endlich die ersten Offroadkilometer. Und grad was für welche. Der berühmte Cirque du Jaffer stand auf dem Programm. Etwas unsicher, da wir doch unschöne Storys von gesperrten Strassen und aufdringlichen Nomaden gelesen hatten. Aber nix da. Die Tour durch den Canyon war spektakulär und ein toller Einstieg in unser Marokkoabendteuer.
Und weil’s so schön war, haben wir anschliessend noch eine Tour über den Tiz-Tagountsa angehängt. Auch das super super schön. Vielleicht auch weil sehr unerwartet?
Nur hat die Tour dann doch länger gedauert wie gedacht. Eigentlich wollen wir Richtung Imilchil. Aber da es bereits fast 18 Uhr war und die Sonne schon bald unterging haben wir uns entschlossen, bereits Richtung Süden umzuschwenken und die restlichen Touren für den Schluss aufzuheben. Denn wir müssen am Samstag in Erfourd sein. Dort werden wir uns mit Mark treffen, unserem Guide für die nächsten 10 Tage. Jedenfalls haben wir den Entscheid nicht bereut denn wir haben uns auf dem Camping bei der Auberg Boubbude einquartiert. Zur Begrüssung gab’s Tee mit Keksen und zum Abendessen ein sehr leckeres 3-Gange-Menue.
Beim Morgenspaziergang waren Panja und ich dann die Dorfattraktion. Aber alle waren sehr nett und haben lediglich freundlich gegrüsst. Wenn man mit dem Auto vorbeifährt fordern einige der Kinder schon sehr wehement Geld oder was zu essen ein. Aber zu Fuss war das hier überhaupt nicht das Problem.
Weiter ging es dann auf der Teerstrasse durch eine wirklich schöne Schlucht. Und völlig unverhofft waren wir plötzlich mitten in einer DER Touristenattraktionen. In der Thodra Schlucht. Das kommt davon, wenn der Reiseführer immer noch praktisch ungebraucht im Auto liegt. Wir haben uns dem Rummel hingegeben und Caro hat sich noch einen Schesch (ein Turbantuch) erstanden.
Nach ein paar Kilometern auf Asphalt waren wir dann auf Ausgangspunkt der nächsten Passüberquerung auf einer Piste. Ja ja ich weiss ich wiederhole mich, aber die Landschaft war grandios. Einmal abgesehen davon, dass die Steine eher schwarz waren hätte man das gut für Canyonland in den USA verkaufen können. Die Strecke war etwas ruppig aber gut zu fahren und hat so richtig Spass gemacht.
Nach einem kurzen Abstecher zurück in die Zivilisation ging es dann bereits auf die nächste eher unbekannte Piste. In einem trockenen Qued haben wir mitten in den Bergen dann unser Nachlager aufgeschlagen. Unser erstes Wildcamp in Marokko. Selbstverständlich ging es nicht lange, bis von irgendwo her ein Ziegenhirte angedackelt kam. Leider sprach er kein Wort französisch und wir konnten uns nicht unterhaltenund so ist er bald wieder weitergezogen. Vielleicht kommt er ja morgen zum Frühstück wieder vorbei, mal schauen.
Ach ja Frühstück. Hier ist momentan Ramadan. Einerseits heisst das, dass vor allem hier im Süden tagsüber alles geschlossen hat. Denn die Muslime dürften von Sonnenauf- bis -untergang weder essen noch trinken. Bei den Touristen wird das eigentlich nicht so eng gesehen. Trotzdem wurde Marcel bereits darauf hingewiesen, dass man das eigentlich nicht tut, als er während einem Unfall auf der Strasse wartend seinen Kaffee getrunken hat. Oups. Na ja, wir versuchen uns dran zu halten und tagsüber nur zu essen oder Kaffe zu trinken, wenn wir unsere Ruhe haben.