Wüste pur, Teil 2

Nach den ersten Tagen zum Eingewöhnen, ging es nun so richtig in die Wüste rein. Die grobe Richtung lautete zum verlorenen See.

Entweder hatten wir uns schon an das Fahren im Sand gewöhnt, oder die Dünen waren einfacher. Jedenfalls kamen wir gut voran. Erst eine steile Anfahrt hat dann die meisten Fahrzeuge etwas auf die Probe gestellt. Der Plan war, wenn alles gut läuft (kleiner Insider…) bis am Abend zum verlorenen See zu kommen. Die Passagen wurden aber schwieriger und die letzten Fahrzeuge (wer da wohl dazugehörte… ) mussten sich immer öfters in mehreren Anläufen durch den aufgewühlten Sand kämpfen.

Nach einem erneuten Wühlen in mehreren Anläufen endlich wieder zur Gruppe aufgeschlossen sahen wir, dass bei Dieters Raumschiff die Stossdämpfer runter hingen. Öhm okay. Das sah nach einer längeren Reparatur aus.

Kurzentschlossen haben wir unser Camp gleich in der Nähe aufgebaut. Ein wunderschöner Platz, aber die Dünen zum Hochklettern um den Sonnenuntergang zu bewundern waren also seeeeehr hoch.

Durch die kleine Planänderung haben wir den verlorenen See dann erst am nächsten Mittag erreicht. Was aber überhaupt nicht schlimm war, denn der See ist jetzt nicht wahnsinnig schön zum Übernachten. Finde ich. Zum Glück war grad nicht so viel los. Offenbar kann hier ziemlich Ramba Zamba sein, je nach dem wie viele Gruppen den Weg zum See gefunden haben. Wir haben uns gemütlich ins Café gesetzt und ein mega leckeres Brique (keine Ahnung wie man das schreibt 🙈) mit Fladenbrot gegessen.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause ging es dann weiter durch die Dünen. Hier sind die Dünen recht hoch und es gilt einige ziemlich steile Abfahrten zu meistern. Ich fahre lieber aufwärts wie abwärts und musste mich also schon ein paar mal Überwinden, mich dieser Rutschbahn einfach hinzugeben. Machen kann man nämlich eh nix. Das Auto rutscht in der Spur den Hang runter und man sollte lediglich aufpassen, dass einen die Hinterräder nicht plötzlich überholen.

Zwischen diesen Dünenfeldern liegt jeweils ein Ebene, die man durchqueren muss. Dort besteht der Boden aus sogenanntem Fesch Fesch. Das ist ziemlich tiefer loser Sand. Die Devise ist einfach, Augen zu und durch und ja nicht anhalten. Theoretisch. Tja das klappt natürlich nie bei allen und so wurde es eine ziemliche Plackerei, bis alle Autos durchgekommen sind. Nachdem im letzten grossen Feld gefühlt die Hälfte der Gruppe ausgeschaufelt werden musste und wir noch geholfen hatten, ein paar Tunesier auszubuddeln, haben wir kappituliert und unser Camp frühzeitig aufgeschlagen.

Wir wurden mal wieder fürstlich bekocht. Nebst dem «Chef» Walid besteht unsere tunesische Crew aus fünf Männern. Diese zeigen uns den Weg, helfen beim Auto ausbuddeln und stellen jeden Abend die Koch- und Esszelte auf und, das Wichtigste, sie bekochen uns abends und backen morgens frisches Brot. Meeeeeeega lecker. Fast wie im Hotel. Und das mitten in der Wüste.

Nach dem Essen sitzen wir jeweils zusammen ums Lagerfeuer, trinken Tee und singen. Also sie singen. Ihren Wunsch nach einem deutschen Lied sind wir leider nicht ganz nachgekommen. Sie würden wohl sagen, wir haben kläglich versagt. 🙈 Einen Abend wurden Jeannette und ich in ein paar Spiele der Beduinen eingeweiht. Nachdem ein kleiner Krieg über die Spielregeln geschlichtet worden ist. Anscheinend ist das wie beim UNO spielen. Jede Familie hat ihre eigenen Regeln. Und ja, sie haben nicht ganz immer gegen uns gewonnen, nur fast… 🙈🤣

Am nächsten Tag haben wir dann leider die grossen Dünen schon wieder hinter uns gelassen. Auf unserem Weg Richtung Zivilisation haben wir noch einen Tafelberg erklettert, ein etwas ähm spartanisches Museum besucht und sind über coole Pisten gebrettert.

Ach ja und ein Besuch beim Sandrosenfeld stand auch noch an. Die Sanddünen auf dem Weg sahen nach den grossen Verwandten nach nix aus. Aber der Sand war nochmals feiner, wie Puderzucker und hatte es echt in sich. Einmal kurz gepennt und zu wenig Gas und man sass auf einer Düne auf und musste gerettet werden.

Der letzte Abend vor der Zivilisation war dann nochmals so richtig zum Geniessen. Und schöne Fotos machen.

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