Der Weg ist das Ziel

Nach den tollen Tagen im South Luangwa Park ging es weiter mit Ziel Kapishya Hot Springs. Damit wir dort hinkamen, mussten nicht weniger wie drei Nationalparks durchfahren werden.

Zuerst nochmals eine Ecke des South Luangwa Parks. Natürlich inkl. Eintritt von schlappen 90 US Dollar. 🤔 Dass wir nur durchfahren wollten, interessierte natürlich niemanden.

Bevor es losging wurde aber erst noch frisches Gemüse und Früchte gekauft. Ich habe nun auch gelernt, dass man in Sambia pro Haufen kauft. Nicht pro Stück oder pro Kilo. Ich wollte nur eine Süsskartoffel, habe aber den ganzen Haufen bekommen. Für einen Franken… Wenigstens verhungern wir nicht die nächsten Tage 😂.

Dann kamen wir an eine Flussdurchfahrt, wo schon zwei Lastwagen feststeckten. Die Männer meinten, wir sollten besser umdrehen und die andere Strasse nehmen. Ist ja nur ein Umweg von einer guten halben Stunde. Nummer eins… Beim Park angekommen, hiess es Geduld bewahren am Gate. Die füllen die Formulare jeweils seeeehr gründlich aus. Oooohhhmmm. Hab dann noch gefragt, wo wir durchfahren sollen. Ja da am Fluss entlang sei schöner. Ist die Strasse gut? Ja kein Problem. War es auch, ämel die erste Stunde. Mega viele Krokodile und Baby Nilpferde waren da zu sehen.

Dann plötzlich eine Wasserdurchfahrt. Die sah vom Ufer aus sehr tief und schlammig aus und man sah auch keine Spuren, dass da letzthin normale Autos durch sind. Durchzulaufen, wie man das sonst macht, haben wir uns wegen der schon erwähnten Krokodols nicht getraut. Jeep gerettet, Spotter gefressen wäre ein schlechter Deal irgenwie… Also haben wir gekniffen. Args wieder alles zurück zum Gate und die Hauptverbindungsstrasse nehmen. Umweg Nummer zwei, nagnag.

Nach dem Park führte die Strasse kilometerlang durch wunderschöne Wälder und zmitst durch kleine Dörfer. Da fühlt man sich wie die Queen von England. Winkewinke 🙋.

Dann eine weitere Flussdurchfahrt, diesmal trocken aber tiefer Sand. Und mittendrin steckt ein Lastwagen. Wir sind aussen vorbei und haben am anderen Ufer angehalten, als wir wieder festen Boden unter den Reifen hatten. Die Männer kamen schon angelaufen, ob wir helfen könnten, sie seien schon seit dem Vormittag hier und kommen nicht raus. Hä ja was für de Frage, schliesslich sind wir der dargebotene Toyota 😂. Seil angehängt und schwupps Lastwagen aus dem Sand gezogen. Na gut, ich glaube ausser der Toyota selber waren wir allesammt baff, dass das wirklich auf Anhieb geklappt hat. Jedenfalls hatten die eine Scheissfreude und konnten weiterfahren. Und wir auch. Bei dem Tempo müssen wir noch im Busch übernachten 🤤.

Dann kam der Luanga Park. Dort gab es zum Glück die Möglichkeit, dass man nicht zahlen muss wenn man nur durchfährt. Das taten wir dann natürlich auch.

Das Camp nach dem Park bei demlwir dann endlich angekommen sind war megaschön am Fluss gelegen. Alles ganz neu, sogar am Dach wurde noch gearbeitet. Das war nun ein schönr Abschluss eines langen Tages.

Am nächsten Tag dann die nächste Etappe bis zum Rand des North Luangwa Parks. Die Strecke führte wieder durch wunderschöne Wälder. Etwas unheimlich waren nur die vielen Buschbrände. Teilweise brannte es direkt neben der Strasse aber interessieren tut das irgendwie niemanden.

Das nächste Camp war wieder wunderschön am Fluss gelegen. Wir waren erst die einzigen Gäste, allerdings kamen dann noch zwei Familien an. Nachdem sie es mit Ach und Krach über den Fluss geschafft hatten. Die Fähre ist glatt auf Grund gelaufen. Das kann ja heiter werden wenn wir rüber müssen, wir sind schwerer wie die. Im Gepäck hatten sie sechs kleinen Kindern 🤤. Erst ein kleiner Schreck in dieser Idylle. War dann aber doch nett mit ihnen, wir haben sogar eine Einladung bekommen bei ihnen in Lusaka zu wohnen. Gucken wir mal.

Der Abend war richtig kitschig. Löwengebrüll und Elefantengetröte aus der Ferne und am Flussufer nur wenige Meter vom Auto weg hat ein Nilpferd im Monschein gegrast. Hach ja so lässt es sich leben.

Am Morgen früh haben wir dann einen Buschwalk gemacht. Leider haben wir nicht wirklich viele Tiere gesehen. Aber mal etwas Laufen tut ja sowieso gut.

Nach einem Faulenznachmittag hiess es am nächsten Tag wieder Abschied nehmen. Zuerst ging es auf die Fähre. Also erst nachdem wir den Eintritt für den Nationalpark bezahlt haben. Was nur eine schlappe Stunde gedauert hat. Der gute Mann hat learning by doing praktiziert. Oooooohhhhmmmm. Bei der Fähre war dann schon etwas Nervenkitzel dabei. Sieht ja schon recht gwaggelig aus das Ding. Aber alles ging gut und Mensch und Maschine trocken am anderen Ufer. Uff…

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Der Weg durch den Park und weiter zu unserem nächsten Ziel war dann wunderschön. Über Hügel und durch richtigen Dschungel durch. Tiere haben wir zwar keine gesehen aber das haben wir so erwartet.

Am Ausgang kommt der Parkwächter und meint wir müssten noch für Jannik bezahlen. Der am anderen Gate habe gefunkt, dass er einen Fehler gemacht habe. Ähm ja, der hatte das ja auch nur so schnell schnell gemacht… 😂🙈

Am frühen Nachmittag waren wir dann bei den Kapishya Hotsprings angelangt. Und was soll ich sagen? Wow ein Paradies. Richtige Dschungellandschaft und mittendrin die 40 Grad warme Quelle. Da wir hier auf 1500 Meter sind und es mittlerweilen vor allem nachts empfindlich kalt wird einfach traumhaft. Im Dunkeln im warmen Wasser liegen und dann ab in den Schlafsack. Da krieg ich grad Heimweh nach Island 😍.

Fazit: Der dargebotene Toyota hilft auch Lastwagen.

South Luangwa

Und schon wieder ein Nationalpark. Auf diesen habe ich mich am meisten gefreut. Zurecht wie sich schon am ersten Tag herausgestellt hat. Der Park ist bekannt für seine grosse Tierdichte und seine vielen Leoparden. Und genau diese hatten wir bis jetzt noch nicht gesehen.

Der Park ist von Lusaka fast 700 Kilometer entfernt. Zum Glück hat die EU aber etwas Geld springen lassen und die Strasse war in einem super Zustand (und dazu lanschaftlich erst noch ganz toll), so dass wir die Strecke gut in zwei Tagen fahren konnten.

Beim Camp angekommen haben wir dann grad einen Nightdrive für den nächsten Tag gebucht. Die Chance Leoparden zu sehen ist Abends am grössten und als Selbstfahrer muss man bei Sonnenuntergang aus dem Park raus. Tagsüber muss man schon sehr viel Glück haben, um einen zu sehen.

Das Camp ist schön gelegen mit Blick auf den Fluss, der von duzenden von Hippos bewohnt ist. Sogar Elefanten, die durch den Fluss glaufen sind, haben wir vom Camp aus gesehen. 😍 Leider haben die die «how to please a tourist» Anleitung nicht genau gelesen. Voll gegen die Sonne also nix Foto 🙈😂. Einzig die zwar sehr süssen aber auch extrem frechen Affen sind wirklich sehr nervig. Die klauen einem echt das Essen aus der Hand.

Am Morgen sind wir erst mal selber in den Park gefahren. Zum Zmörgelen haben wir einem Elefanten zugeschaut, der sich dann plötzlich dazu entschlossen hat, dass er sich unbedingt auf dem Weg an uns vorbeiquetschen will. Huch na gut.

Dann haben wir uns auf eine Ebene gestellt und unseren Augen kaum getraut. Da kam ein Tier nach dem anderen an, ohne dass wir uns bewegen mussten. Elefanten, Giraffen, Antilopen, Schweinchen. Mega. Der Park hat nach zwei Stunden schon gewonnen bei mir.

Am Fluss gabs dann noch Hippos aus nächster Nähe (ich finde die ja so knuffig mit ihren Öhrchen 🙈), Riesenkrokodile und eine Elefantenfamilie als Zugabe.

Ach ja und Flusselefanten gibt es da auch. 😂

Kurz vor dem Mittag haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Ich schau so gedankenverloren ins Gebüsch rein. Huch träum ich? Halt zurück, da war ein Leopard. Da böse Zungen behaupten, dass ich gerne äh ab und zu mal Büsche mit Tieren verwechsel, haben meine Männer mich erst Mal ausgelacht. Ein paar Meter zurück und ähm huch da läuft wirklich ein Leopard auf uns zu. 🤤 Gibt’s ja gar nicht. Dann setzt er sich auch noch zwei Meter neben unser Auto und macht da Pause. Boah ist das ein schönes Tier. Das Fell, unglaublich. Konnte mich nacher kaum mehr erholen. Wie toll ist denn das? Sehen wir einfach einen Leoparden herumlatschen am hellichten Tag 😍.

Auf dem Nightdrive haben wir dann grad nochmals zwei gesehen. Nun sind die Big Five also endlich komplett 😍.

Der nächste Tag kann das ja eigentlich gar nicht mehr toppen haben wir gedacht. Doch weit gefehlt. Kaum im Park sind wir über drei Löwen gestolpert. Zwei davon waren frisch verliebt und haben den ganzen Tag dafür gesorgt, dass die Löwenpopulation in den nächsten Jahren nicht aussterben wird. Als wir am Abend wieder zurück in den Park kamen, waren sie immer noch dran 🙈🤤 .

Ich bin ehrlich hin und weg von dem Park. Und sehr froh haben wir den ans Ende der Reise gelegt. Ämel ans Ende der Nationalpark. Also fast. Denn das ist wohl nicht mehr zu toppen. Aber wir lassen uns mal überraschen, liegen ja noch ein paar Wochen vor uns. Zum Glück 😍 .

Kafue Nationalpark

Nach einer weiteren Nacht auf dem Hotelparkplatz (die nun doppelt so teuer war wie die erste, da wir zwei Zelte auf dem Dach hatten und nicht nur eines, die Logik soll mal einer verstehen… ), ging es weiter Richtung Osten. Am Rande des Kafue Nationalparks schlugen wir unser Lager auf Roy’s Camp auf und waren begeistert. Superschön direkt am Fluss gelegen mit jeder Menge Nilpferde buchstäblich vor der Haustüre. Die machen zwar einen riesen Krach wenn sie einander zurufen (und das tun sie irgendwie zu jeder Tages und Nachtzeit) oder einfach nur prustend auf und untertauchen. Aber ich könnte denen trotzdem stundenlang zuschauen und zuhören. Einmal kam eines sogar Mitten in der Nacht grad neben unserem Auto aus dem Wasser. Ich schlaf ja eigentlich wie ein Stein aber bei dem Geplantsche bin sogar ich wach geworden.

Am Nachmittag konnten wir vom Camp aus sogar noch Elefanten am anderen Ufer beobachten. 😍

Ausserdem waren die Jungs auf dem Camp mega nett und haben uns gratis Feuerholz gebracht und das Feuer sogar angezündet. Gut einzig unser kleiner Feuerteufel fand es nicht ganz so lustig, dass es schon gebrannt hat als er aus der Dusche kam. 🙈

Wirklich ein perfektes Plätzchen und deshalb sind wir auch grad drei Nächte geblieben.

Der Nationalpark hat uns tiermässig nicht grad aus den Socken gehauen, aber ich glaube wir sind langsam auch etwas verwöhnt. Antilopen hatte es jede Menge und Nilpferde und Krokos und Elefanten. Es war aber trotzdem toll da runzufahren, zumal wir auch wieder fast alleine unterwegs waren. Nur unsere zwei Campnachbarn haben wir ab und zu gesehen.

Toll war auch, dass es sehr viele Babyelefanten hatte. Denen könnte ich ja stundenlang zuschauen. Einer war noch meeega klein, hab versucht zu föttelen aber ist nicht viel geworden gegen die Sonne. Hoffe man sieht trotzdem wie klein der war.

Eine grosse Gruppe Büffel haben wir auch noch gefunden. Grad rechtzeitig zum Zmörgelen. Da das Gras recht hoch war, sind wir aufs Dach geklettert und haben dort umringt von der ganzen Herde zmörgelet.

Nach den tollen Tagen am Kafue ging es weiter nach Lusuka, der Hauptstadt von Sambia. Unser Campnachbar, ein Südafrikaner der in Lusaka wohnt, hat uns gesagt dass wir mit mind. zwei Stunden rechnen sollten bis wir durch die Stadt sind. Wir hatten aber wohl Glück und waren in einer halben Stunde durch. So blieb noch genug Zeit zum Einkaufen bevor wir zum Camp sind.

Von Sambia sind wir immer noch hell begeistert. Die Leute sind alle unglaublich nett und überhaupt nicht aufdringlich. Wir fühlen uns rundum wohl, obwohl wir höchstens auf den Camps mal andere Touristen sehen.

Roadblocks hat es zwar jede Menge, wir mussten allerdings noch nie irgendwas zeigen, geschweige denn irgendwelche ominösen Bussen bezahlen.

Where the real Africa begins!

Das ist der Werbeslogan unseres ersten Camps in Sambia und das können wir also nur unterschreiben. Nun sind wir wirklich in Afrika angekommen.

Vor dem Grenzübertritt hatte ich ja schon ein bisschen Bammel, geb ich zu. Aber schlussendlich hat es zwar seine Zeit gedauert, war aber völlig unkompliziert. Bei der Ausreise aus Namibia wurde das Carnet gestempelt und gut war. Dann wurden wir schon von einer Horde Geldwechsler in Empfang genommen. Nachdem wir einen akzeptablen Wechselkurs ausgehandelt hatten, haben wir ein paar Namibdollar in Kwacha gewechselt. Dann ging es erst zum Gesundheitscheck, mit Wärmebildkamera wurde geschaut, ob man Fieber hat. Alles gut also weiter zur Immigration. Dort musste für 50 Dollar pro Person ein Visum gekauft werden. Jannik war aber gratis, waren wir ganz erstaunt. Dann ging es zum Zoll. Carnet wurde abgestempelt und es musste eine Umweltgebühr bezahlt werden. Netterweise wurden wir unter 3 Liter eingeteilt, warum auch immer. Nächster Schalter, eine Haftpflichtversicherung musste abgeschlossen werden. Da haben wir mit 90 Stutz gerechnet, haben wir überall gelesen. Gekostet hat es aber nur 55. Voll schräg, hab ich mich also auf ganz was anderes eingestellt. Eher dass überall die Hand aufgehalten wird und sicher nicht, dass es überall günstiger wird 🙈. Der letzte Schalter (Freunde herrscht!) war dann noch ein Strassenfond, der bezahlt werden musste. Und wieder haben wir mit 38 Dollar gerechnet, mussten aber nur 22 bezahlen. 😉 Nach knappen zwei Stunden hatten wir alles hinter uns gebracht. Ach nein, bei der Ausfahrt waren noch 3 Franken für irgendeine Regionalgebühr zu bezahlen.

Dann waren wir definitiv in Sambia angekommen. Und damit irgendwie Mitten in Afrika. Knall auf Fall waren wir die einzigen Touristen weit und breit. Nach einer guten Stunde Fahrt haben wir unser angepeiltes Camp erreicht. Und waren begeistert. Mega schön am Zambesi gelegen mit toller Terasse. Die Leute waren super herzlich und wir waren natürlich die einzigen Gäste. Ein toller Einstand in Sambia.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Norden nach Mongu, der einzigen grössere Stadt in Westsambia. Nachdem wir den Bankomaten geplündert hatten (man kann fast überall nur Bar bezahlen und die grösste Note, die man bekommt, entspricht 10 Franken) haben wir bei einem Natelladen angehalten, um eine SIM-Karte mit Datenabo zu erstehen. Das war vielleich ein Unterfangen. Ich war fast eine Stunde in dem Laden, bis alles aktiviert war, aber schlussendlich musste ich nur noch die SIM Karte in unser Modemteil einlegen und juhui wir sind online. Zumindest wenn wir dann Empfang haben 🙈.

Der einzige Camping in der Stadt hat schon länger geschlossen aber es gibt ein sambiatypisch verlottertes Hotel, das einen auf seinem Parkplatz übernachten lässt. Es hatte zwar keine Einrichtung für Camping in dem Sinn aber der nette Chef hat für uns einen Bungalow aufgemacht, dessen Bad wir brauchen konnten. Aus der Dusche kam zwar keinen Tropfen Wasser und Nachts wohnte grad neben dem Klo eine riiiiiesen Jagdspinne. Aber ansonsten war es durchaus okey und was die Hauptsache ist sicher, da die Stadt bekannt ist für Diebstähle. Und immerhin gab es einen schönen Sonnenuntergang!

Am nächsten Tag gingen wir erstmal Einkaufen und ehrlich ich stand da staunend im Laden. Sehr sauber, riesen Sortiment inkl. einer schönen Auswahl an Früchten und Gemüse und Fleisch. Damit hab ich also nun nicht gerechnet. Wow. Bin gespannt, ob das überall in den grösseren Orten so ist. Hätte nix dagegen 🙈.

Anschliessend ging es weiter zum Liuwa Plains Nationalpark. Wir waren gar nicht sicher, ob dieser überhaupt schon geöffnet ist. Im Reisefürer stand Mai/Juni je nach Wasserstand. Aber ja, die nette Dame meinte kein Problem sei alles offen. Camping war natürlich auch noch alles frei. Gebucht und grad auch die Überfahrt für das Auto mit dem Boot.

Das war dann grad schon mal bissel Abenteuer. Unser Auto auf so nem wackeligen Ding drauf. Da es zu viel Wasser hatte, haben sie ein Motorboot an der Fähre befestigt, anstatt diese wie normalerweise mit einem Stil rüberzuziehen. Runter mussten wir dann retour ins Wasser rein. Ging zum Glück alles gut. Dann ging es weiter, Wasserdurchfahrt. Äääähm na gut, muss ja gehen wenn andere da auch durchfahren. Dann die zweite, wieder frischfröhlich durch und huch, kurz vor dem Ende ein Loch und das Wasser schwappt über die Motorhaube. Zum Glück gings grad wieder raus. Glück gehabt, das wär ja noch, wenn wir den Toyota versenkt hätten 🙈.

Die erste Stunde war etwas eintönig mit unangenehmen Tiefsandstrassen aber dann waren wir auf dieser riiiiesen Ebene und sahen die ersten Tiere. Seepferdchen äh Zebras, die bis zum Bauch im Wasser standen.

Und dann boah, Gnus und Zebras in riesigen Herden, unglaublich. Wir waren grad ein bisschen baff. Je länger wir durch den Park gefahren sind, desto begeisterter waren wir.

Am nächsten Morgen sind wir dann Richtung Norden gefahren, wie uns empfohlen worden ist. Zmorgen gabs am Fluss mit Hunderten von Vögeln.

Leider wurde die Strasse dann zum See und als noch Schlamm dazu kam, haben wir kapituliert und umgedreht. Ganz absaufen lassen wollten wir das Buschtaxi dann doch nicht.

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Reicht schon wenn er nun aussieht und riecht wie Sau 🙈. Ich glaube der kriegt dann zurück in der Zivilisation erstmal ein Bad spendiert.

Mittagessen umringt von Gnus!

Zwei Nächte haben wir im Park verbracht und jede Minute davon genossen. Das hat sich wirklich gelohnt hier hochzufahren. Diese riesigen Herden mit hunderten von Tieren, dazu diese tolle Landschaft. Einfach nur wow.

Und bissel Abenteuer war auch noch dabei, auch wenn es manchmal etwas nervig war, bis man endlich eine durchgehend fahrbare Strasse gefunden hat, die in die richtige Richtung geführt hat. Viele Versuche endeten irgendwann im Scho mm.

Ein Highlight war für mich ein riesiger Mistkäfer, der einen tennisballgrossen Mistbollen vor sich hergerollt hat. Das hab ich also auch noch nie gesehen. Jannik war total fasziniert und hat ihm Hindernisse gebaut und zugeschaut wie er diese überwindet 🙈.

Ein anderes Highlight war eine Hyäne die bis ans Auto gekommen ist und unseren Abfall der am Kofferraum hängt untersucht hat.

Zurück ging es dann wieder mit der Fähre, diesmal aber mit Manpower!

Fazit: Sambia überrascht bis jetzt nur positiv!

A mouse in the house

Nachdem die Tage in Botswana doch recht anstrengend und lang waren, brauchten wir alle drei eine Pause. Nach dem langen Tag an der Chobe Riverfront mussten wir noch nach Namibia einreisen. Das war zwar wieder recht problemlos, ausser dass ich ein bisschen mit der Frau vom Botswanischen Zoll streiten musste. Wollte die doch unbedingt mein Carnet abstempeln. Ähm neeeeein das musst du nicht, Zollunion, das ist ja in Namibia eingestempelt worden. Doch doch ich muss. Neeeeeeein. Pfffffft. Irgendwann gab sie dann beleidigt nach und wir konnten einreisen. Kurz hinter der Grenze haben wir einen kleinen Camping gefunden, sogar mit eigenen Bad. Gut ämel theoretisch, die Lieferung mit dem Benzin für die Wasserpumpe war noch nicht eingetroffen. Na ja, Wasser haben wir wir ja genug dabei und Löcher schaufeln können wir auch schon ganz gut, also kein Problem. Der Platz lag in einem Wald, nahe bei einem See und dank Vollmond hatten wir einen absolut mystischen Abend.

In der nächsten Ortschaft konnten wir dann wieder einkaufen, leider war das Angebot an Gemüse mal wieder recht klein. Na ja die Namibier sagen ja selber, bei ihnen wachse Fleisch besser wie Gemüse…

Dann ging es weiter Richtung Caprivistreifen, heute Zambesi Region genannt. Den haben wir noch ausgelassen aber insbesondere der Nkase Lupala Nationalpark mit dem dazugehörigen Camp wurde uns wärmstens empfohlen. Nur irgendwie sind wir wohl auf dem falschen Camp gelandet und die falsche Saison war es wohl auch. Also das Livingstone Camp, das wir bezogen hatten, war schön, keine Frage. Total friedlich mit eigenem Bad für uns aber die freie Sicht auf rumlaufende Tiere, wovon uns erzählt worden ist, das war überhaupt nicht der Fall. Jä nu. Jetzt sogar zur falschen Zeit am falschen Ort, wird ja immer besser 😂.

Wir haben einen «Ruhetag» eingelegt, der Erste nach fast drei Wochen. Und dem sagt man Ferien… 🤤 Wobei Ruhetag na ja, der bestand aus Wäsche waschen, Schule machen (Franzprüfung fällig, armer Jannik… ) und Auto komplett ausräumen. Wir haben uns am letzten Camp nämlich eine Maus eingefangen. Sogar unsere Kiste hat sie angefressen. Blödes Ding. Am Abend sahen wir dann in der Essenskiste neben dem Auto eine Maus. In dem Fall ist sie raus, uff.

Nachdem wir am nächsten Morgen den Park noch abgefahren haben aber nicht wirklich sehr viel gesehen haben, ausser massenhaft Schweinchen, ein paar Zebras und einer Gruppe Elefanten aber leider recht weit weg, ging es weiter.

Neues Quartier bezogen haben wir auf einer Lodge direkt am Fluss, wieder mit eigenem Bad aber im Vergleich zu gestern Hammer Aussicht auf den Fluss. Sogar ein Hippo wohnt direkt vor unserer Haustüre. Cool.

Am Nachmittag konnten wir dann sogar endlich Janniks langersehnte Flussfahrt machen.

Da es uns so gut gefällt auf der Lodge, haben wir uns kurzerhand entschieden, grad zwei Nächte zu bleiben. Schliesslich haben wir die Hälfte der Reise und eigentlich alle meiner «das will ich unbedingt sehen Sachen» schon durch, also haben wir den Vorsatz gefasst, es nun etwas ruhiger zu nehmen und mehr Ruhetage einzulegen. Mal gucken, ob wir das einhalten können. Allerdings haben wir am Abend mit Schrecken festgestellt, dass das Brot angefressen ist und neue Plastikspäne und Mausegaggel da liegen. Mist, Herr Maus ist immer noch da. Wieder Auto ausräumen 😠. Hätten wir doch unsere Katze mitgenommen…

Der Ruhetag also schon wieder dahin. Am Morgen haben wir ein sehr interessantes Living Museum besucht das in Gehdistanz *schwitz* zur Lodge lag. Junge Einheimzsche zeigen und erklären da Traditionen und Bräuche ihrer Vorfahren, die teils heute noch so gelebt werden.

Zurück im Camp ging es dann wiedermal ans Auto ausräumen. Diesmal ALLES raus. Wenigstens wurde so grad mal gründlich geputzt. Gefunden haben wir viele Mausspuren und das Nest der Maus. Gebaut aus der Schaumstoffummantelung des Abschleppseils 😠. Aber natürlich keine Maus. Gibt ja auch im leeren Auto genug Unterschlupf für so ein Tier. Leider. Also leicht frustriert alles wieder eingeräumt und die frischen Lebensmittel, die eigentlich in einer Lochkiste sind, umgeräumt in eine geschlossene. Jetzt hoffen wir, dass ihr unsere Putzaktion vielleich doch zu blöd wurde und sie geflüchtet ist. Und sonst mal schauen, ob man hier Mausefallen oder sowas kriegt. Wenn jemand einen Tip hat, wie man eine Maus im Auto fangen könnte, immer her damit!

Am Montag planen wir nach Sambia einzureisen. Da bin ich sehr darauf gespannt, wie uns das gefallen wird und auch wie wir da an Internet kommen werden.

Fazit: In Namibia gibt es auch Mäuse, hartnäckige Mäuse!

Moremi & Chobe Gameparks

Nachdem wir in Maun unsere Vorräte ordentlich aufgefüllt hatten, ging es gegen Mittag los Richtung Moremi. Schon auf dem Weg Richtung Park sahen wir die ersten Elefantenspuren und dann sogar die ersten Elefanten. Wieso haben wir die im Etosha noch mal verzweifelt gesucht? 🙈😂

Im Park haben wir dann das Camp direkt hinter dem Eingang bezogen. Der war jetzt nicht gerade sehr hübsch aber akzeptabel. Wenn man den Preis mal ausser Acht lässt… Gegen Abend sind wir dann auf einen Gamedrive gestartet. Coole Wege zum Fahren waren es. Vor lauter yeah Sandwegfahren haben wir fast vergessen, nach Tieren Ausschau zu halten. Dann plötzlich ein Nashorn. Die sind wohl recht selten da, waren nicht mal auf der «was gibt es für Tiere im Park» Karte aufgeführt. Als nächstes kamen wir an einem See vorbei, in dem sich Nilpferde tummelten. Die haben wir bis jetzt nur immer gehört oder von sehr weit weg gesehen. Also haben wir eine Weile zugeschaut, bis wir merkten, dass wir etwas spät dran sind. Also los Richtung Camp, um die nächste Kurve rum und TROMPEEEEEET da steht ein Babyelefant auf dem Weg. Huch ich weiss grad nicht wer mehr erschrocken ist, er oder wir. Mama Elefant fand das aber grad gar nicht lustig und ist auf uns losgestürmt. Ist ja guuuut, wir sind ja schon weg…

Am nächsten Tag sind wir zum nächsten Camp gefahren. Wir haben uns angewöhnt um spätesten sieben loszufahren und dann erst unterwegs an einem Wasserloch zmörgelen. Heute haben wir einer Gruppe Antilopen zugeschaut. Bis wir irgendwann realisiert haben, dass da vor uns im Sumpf noch eine ganze Gruppe Nilpferde war. Die waren echt gut getarnt. Irgendwann sind sie sogar als dem Sumpf raus und über das Feld davongehöselet. Hab glaub noch nie ein rennendes Nilpferd gesehen. Aber ja, die können das!

Auf dem Camp wurden wir dann von unseren Vorgängern gewarnt, dass Elefanten und Löwen kommen würden. Sie hätten beides gehabt beide Nächte. Und was sahen wir? Genau nix. Aber gar nix. Ausser der Kapuzineraffenmafia, die unseren Baum für sich beansprucht haben. Denen konnte man stundenlang zuschauen. Solange alle Lebensmittel sicher verstaut waren, die haben durch das Trageloch in unsere Rakokisten reingelangt. 🤤

Im Dunkeln darf man nicht auf dem Camping herumlatschen. Also schnell auf Klo ist nicht. Man sollte das Auto nehmen. Dumm nur, geht das nicht so schnell schnell mit den Dachzelten. Schon gar nicht mitten in der Nacht!

Auf dem nächsten Platz wollten Jannik und ich uns Abends die Zähne putzen am Wasserhahn, der ein paar Meter vom Auto weg war. Hören wir was im Gebüsch rascheln, sehen zwei Augen leuchten und dann etwas weghuschen. Ähm ich glaub wir gehen zurück zum Auto und putzen die Zähne am Morgen. Kaum im Zelt, grosse Aufregung auf dem Platz neben uns. Die leuchten überall im die Büsche rein und reden aufgeregt und dann hören wir ein Tier ganz nahe brüllen. Ähm… Am Morgen dann Gesprächsthema Nummer eins auf dem Klo, der Leopard der über den Platz gelaufen ist. Zum Glück frisst der keine zähneputzenden Schweizer… 🤤

Der Moremi Park hat uns wirklich sehr gut gefallen. Vor allem die Landschaft und die sandigen Strassen sind ganz toll. Auch die Camps waren wirklich okey. Auf dem letzten Camp dann das Highlight. Hocken wir am Nachmittag auf dem Platz, kommt da plötzlich ein Elefant am und latscht uns über den Platz zum Fluss. Öhm okey, nice to meet you! 😂

Abends kaum im Zelt ging es dann wieder los. Erst kam eine Hyäne und hat unsere Grillstelle abgeleckt. Und dann kam wieder ein Elefant der gemütlich die Bäume um unseren Platz rum gefressen hat. Dank Vollmond hat man ihn richtig gut gesehen. Fand ich ja mega.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Savuti Park. Da hätten wir im Nachhinein wohl zwei Nächte bleiben sollen. Da uns ein paar schilffressende Elefanten aufgehalten hatten, kamen wir schon ziemlich spät und müde an und für den Gamedrive am Abend haben wir wohl die falsche Strecke ausgesucht, jedenfalls haben wir kaum Tiere gesehen. Schon gar keine Löwen, die es hier massenhaft haben soll. Jä nu. Zur falschen Zeit am richtiren Ort oder so. Ausserdem ist es halt schon ein Unterschied, ob man alleine unterwegs ist und somit nicht davon profitieren kann, dass jemand anderer was gesehen hat.

Wenigstens hatten wir nachts wieder Elenfantenbesuch auf dem Platz. Das ist ja schon wenn man im Mondlicht auf dem Balkon äh Autodach steht und den Elefanten beim Fressen zuschaut. Was wir allerdings gelernt haben, das ganze Blätterzeugs schlägt denen anscheinend auf die Verdauung. Die müssen ziemlich oft Pfurzen. Und das stinkt also zünftig, wenn die das grad neben dem Zelt tun 😂🙈.

Am letzten Tag in Botswana haben wir uns dann etwas viel Progranm aufgeladen, da wir den Riverside Teil vom Chobe Park besuchen wollten aber dann noch weiter nach Namibia, da wir nicht nochmals so eine teure Übernachtung im Park machen wollten. Aber es hat sich gelohnt, der Park war wirklich toll. Von der Strasse hatte man einem tollen Blick auf das Okavango Delta und durch die Nähe zum Wasser hatte es auch dementsprechend viele Tiere.

Fazit: Auch Elefanten haben Blähungen. Grosse Blähungen!

Botswana

Der Grenzübertritt nach Botswana hat reibungslos geklappt. Ausreiseformular ausfüllen, Einreiseformular ausfüllen (ich weiss meine Passnummer bald auswendig…🤤), Strassenbenutzungsgebühr bezahlen (das zahlt man hier bei jedem Grenzübertritt also bissel blöd wenn man so hin und her hüpft wie wir, bis zum Schluss gehört uns dann ein ganzes Stück Strasse… ) und schon sind wir in Botswana.

Erst haben wir uns gefreut, juhu Teerstrasse, hatten wir doch gut 450 Kilometer vor uns. Die Ernüchterung folgte aber auf dem Fusse. Die Strasse war über und über mit Schlaglöchern garniert. Und Schlaglöcher sind hier locker mal 30-40 cm tief und mehr wie ein Auto breit. Das bedeutet also ein recht unangenehmer Mix zwischen Stop und Go und Schlangenlinien. Wenn ich nochmal höre, dass sich jemand über unsere Strassen zu hause beschwert, schicke ich ihn auf Safari nach Botswana 😂. Na ja so nach sechs Stunden hatten wir es dann doch auch geschafft und konnten unser Camp südlich von Maun beziehen.

Maun ist quasi das Tor zum Okavango Delta und Standort von X Safariunternehmen. Im Gegensatz zu den wuseligen Städten im nördlichen Namibia fast schon wieder langweilig gesittet (oder wir haben uns daran gewöhnt). In Botswana hat die Regierung vor ein paar Jahren die Camps in den Nationalparks privatisiert, um das Land für Individualreisende unattraktiv zu machen, da diese zu wenig Geld im Land lassen. Das führt zu nervigen Zuständen. Die Camps für die drei Nationalparks, die wir besuchen möchten, mussten wir auf drei verschiedenen Büros reservieren. Natürlich betreut aber nicht ein Büro einen Park. Das wäre ja zu einfach. Die vier Camps in einem Park wurden von drei Büros betreut. Ausserdem sind die sehr gut besucht, man muss also bei einem fragen, wann sie noch Platz haben und dann beim nächsten, ob das nächste Camp auf dem Weg grad anschliessend Platz hat und dann wieder zurück. Wir hatten aber glaub Glück, haben zwar nicht ganz alles wunschgemäss bekommen aber doch so, dass es einigermassen Sinn macht von der Route her. Die zweite Auswirkung dieser Politik sind die völlig überrissenen Preise. Man zahlt zwischen 40 und 50 US Dollar für einen Campingplatz. PRO PERSON!!! Und das sind dann nicht etwa Luxuscamps mit PiPaPo. Nö, Gemeinschaftsdusche und WC und gut ist. Der Eintritt in den Park kommt dann noch dazu (denn man natürlich in Büro Nummer vier kaufen muss, nachdem man alle Reservierungen hat. ..) Aber man hat gar keine andere Wahl, wie das Spiel mitzumachen. Drum werden wir unseren Aufenthalt in Botswana auch erstmal auf etwas mehr wie eine Woche beschränken.

Aber genug des Negativen, es gibt natürlich einen triftigen Grund, warum es sich trotdem lohnt, das Land zu bereisen. Da wir noch zwei Nächte spatzig hatten, bevor es zum Moremi Park geht, haben wir uns entschieden, einen Abstecher in den Nxai Pan Park zu machen. Das ist ein relativ kleiner Park, zwei Stunden östlich von Maun. Platz hatte es auch grad noch auf dem Camp für den nächsten Tag (zu buchen in Büro Nummer 1…).

Nach einer weiteren Schlangenlinienschlaglochfahrt sind wir dann gegen Mittag im Park eingetroffen. Die Strasse vom Gate zum ersten Teil des Parkes war abwechselnd tiefer Sand und Wellblech. Die einzige, die davon profitierte, war unsere Waschmaschine auf dem Dach. Wenn das nicht sauber wird, dann weiss ich also auch nicht. Schleudergang lässt grüssen…

Zuerst haben wir nicht viele Tiere gesehen, einzelne Elefanten aus der Ferne und ein paar Warzenschweine. Aber die Baobabs waren echt sehenswert. Die sehen aus wie von einem anderen Stern.

Dann gings rüttelig weiter in Richtung Camp und kurz vorher an einem Wasserloch dann WOW. Eine ganze Gruppe Elefanten am Baden. So cool. Da haben wir dann lange zugeschaut.

Als wir uns losreissen konnten, haben wir das Camp bezogen. Es wurde uns nur ein bisschen mulmig, als wir die WC Anlagenfestung gesehen haben. Besoffen sollte man da eher nicht aufs Klo gehen, könnte schmerzhaft werden. Wir haben aber ohne Tierbesuch gut geschlafen, nur Hyänen hat man in der Ferne schreien gehört.

Am nächsten Morgen früh sind wir etwas im Park rumgefahren und haben ein paar Wasserlöcher abgeklappert. Nix, aber auch gar nix. Wie ausgestorben. Irgendwann kommt uns ein Safaribus entgegen und fragt, ob wir Raubtiere gesehen hätten. Ähm nein, wir können grad mal eine Giraffe und einen Schakal vorweisen. Aber wir seien auch nicht gerade die weltbesten Spotter, er werde sicher zehn sehen. Das fand er dann sehr lustig. Na ja, sie seien auf der Suche nach Löwen und Geparden, viel Glück.

Fahren wir also weiter und keine 100 Meter später äh ich sehe Löwen. Da laufen zwei übers Feld. Öhm und dahinter grad nochmals. Und noch mehr. Die waren anscheinend irgendwas am Fressen gewesen und haben sich auf den Weg in den Schatten zum Pennen gemacht. Das waren sicher zehn Löwen, die da an uns vorbeimarschiert sind. Haben wir grad Position bezogen und den Zmorgen ausgepackt.

Kurze Zeit darauf kam der Safaribus wieder. Ja sie hätten die Löwen von weitem gesehen, wo sie hin seien. Ja da drüben verschwindet gerade der Letzte im Gebüsch. Jetzt sind nur noch Schakale da, die sich um die Überbleibsel streiten.

Den fand ich ja toll, hat mich an Aleano erinnert, wenn er mal wieder was totes im Wald findet. Musste den Knochen alle paar Meter abstellen weil er zu gross war 😂.

Als dann nix mehr los war, sind wir weitergefahren und haben noch eine schlafende Giraffe (hab ich also noch nie gesehen) und einen Äste mümmelnen Elefanten direkt neben dem Weg geseheb. Hat sich also wirklich gelohnt der Park, obwohl wir nicht sehr viele Tiere gesehen haben. Dafür durften wir aber sehr schöne und spezielle Situationen erleben. Und praktisch alleine unterwegs waren wir erst auch noch.

Fazit: Das Ah und Oh auf Safari? Zur rechten Zeit am rechten Ort sein!

Etosha

Da sich der Tag auch dank dem Reifenflickunterfangen etwas in die Länge gezogen hat, sind wir erst gegen 18 Uhr am Ostgate des Etosha eingetroffen. Quartier bezogen haben wir auf einem supertollen Camping auf einer privaten Gamelodge grad ausserhalb des Gates. Die Plätze lagen schön unter Bäumen und jeder hatte sein eigenes Badezimmer.

Am nächsten Morgen war wieder safarilike um sechs Tagwacht, damit wir um sieben am Gate sind. Vorher haben wir aber den Platz kurzerhand grad nochmals für den nächsten Tag reserviert. Dann ging es los in den Park. Kaum hinter dem Zaun schon die erste Autoschlange. Jawohl, da liegt ein stattlicher Löwe im Gras und ist am dösen. Cool, kaum im Park schon der erste Löwe. Gut das war dann gleichzeitig auch der Letzte 😂.

Der nächste Halt war an einem kleinen Wasserloch. Grad schon wieder ein Highlight. Es stand eine Gruppe Zebras und eine Gruppe Giraffen rum, die eigentlich trinken wollte. Aaaaaaber es hat ziemlich doll gewindet und das Wasser hat sich bewegt. Jesses war das lustig zum Zuschauen, wie die sich angestellt haben. Mein Pferd hätte da tiptop reingepasst 😂. Wir haben da ewigs gesessen und geschaut.

Auf der weiteren Fahrt bis zum Halali Camp haben wir dann nicht mehr viel spektakuläres gesehen. Nach etwas Ausruhen und Schule machen sind wir gegen vier wieder los. Schliesslich waren wir ja immer noch auf Elefantensuche. Erst war nix los. Aber so gar nix. Dann plötzlich, da vorne läuft was über die Strasse. Eine ganze Horde Elefanten, juhui. Als wir dann da waren, waren sie aber schon fast hinter den Bäumen verschwunden. Doch dann kam noch eine Mutter mit Dumbo an, die auch noch rüber wollten. Mama war recht entspannt aber Dumbo wollte gefäligst genau da wo wir stehen rüber. Trompetend und mit flatternden Ohren ist er auf uns losgestürmt, zum Schiessen.

Als die auch hinter den Bäumen verschwunden sind, ging’s weiter. Auf dem Weg zurück ins Camp haben wir noch ein Wasserloch angefahren. Dort war wieder eine Giraffe am trinken und da wir noch Zeit hatten, haben wir einfach bissel zugeschaut und die Abendstimmung genossen. Irgendwann schau ich zum Seitenfenster raus. Ähm ich sehe ein Nashorn. Meine Männer «Ja haha guter Witz.» Ähm kein Witz, es läuft grad an unserem Auto vorbei. Huch…. Es hat sich dann zur Giraffe gesellt und auch seinen Durst gestillt. Später sahen wir dann noch eine Mamanashorn mit Kind aus dem Wald kommen, die kamen aber leider nicht bis zum Wasserloch.

Wir mussten dann gehen, da das Gate bei Sonnenuntegang schliesst und haben auf dem Weg zum Camp noch eine Hyäne und spielende junge Schakale gesehen. Gut ich geb’s zu, dank Autostau haben wir die gesehen, vor allem die Hyäne hätte ich selber nie gesehen 😉.

Nach dem Essen haben wir uns noch zum beleuchteten Wasserloch in der Nähe des Camps aufgemacht. Das war witzig irgendwie. Am Rande des Wasserlochs waren richtige Zuschauerplätze aufgebaut und die waren also rappelvoll. Aber trotz der vielen Leute herrsche andächtiges Schweigen.

Wir sahen dann auch promt wieder zwei Nashörner, die zum Trinken kamen. Wieso fahren wir eigentlich den ganzen Tag im Park herum wenn die quasi zum Camp kommen??? 😂

Am nächsten Morgen ging es wieder früh los. Kurz nach dem Camp sahen wir wieder eine Hyäne übers Feld rennen. Und dann nix mehr. Aber wirklich nix mehr. Weder Tiere noch Autos. Irgendwie sind wir wohl eine nicht ganz so beliebte Strecke gefahren. Na ja…. An einem Wasserloch haben wir dann Zmorgenpause gemacht, während wir beobachtet haben wie eine Antilope sein Haarem am Wasserloch gegen zwei Komkurrenten verteidigt hat.

Auf dem Weg raus aus dem Park haben wir dann doch noch ein Nashorn mit Kind und vier einzelne Elefanten gesehen. Immerhin. Am Parkausgang standen Polizisten rum die rumtetuschelt haben woher unser Auto wohl komme. Einer hat dann gefragt, aaaaah aus der Schweiz. Ihr müsst euer Auto aber gern haben wenn ihr es mit nach Afrika nehmt. Ähm ja… 😉

Gegen halb fünf sind wir dann nochmals in den Park rein und schon von weitem rief es, oh die Schweiz kommt! 😂

Diesmal hatten wir wieder mega Glück. Erst sahen wir eine Familie Geparden, dann ein etwas ramponiertes Nashorn am Wasserloch. Der Arme hatte ein total zerfleddertes Ohr und überall Narben.

Und am letzten Wassloch war noch ein Elefant am Trinken. Jannik fand das vor allem super wie das tönt, wenn er sich einen Rüssel voll Wasser in den Rachen leert.

Auf der Rückfahrt kurz vor dem Gate frass dann quasi im Strassengraben noch ein Black Rhino. Ähm okey. Und als wir im Restaurant mit Blick auf ein Wasserloch gegessen haben, kam dort grad auch nochmals eines zum Trinken.

Ich bin also positiv überrascht vom Etosha muss ich sagen. Obwohl wir nur relativ kurz da waren, haben wir viel gesehen.

Fazit: Auch Nashörner müssen trinken. VIEL trinken.

Pleiten, Pech und Epuppa Falls

Da wir erst mittags von den Himbas zurück waren, wir erst noch Einkaufen mussten und dann noch ein Pärchen aus St. Gallen mit ihrem VW Bus getroffen hatten, mit denen wir natürlich ein Schwätzchen halten mussten, waren wir etwas hin- und hergerissen ob wir weiter sollten oder noch eine Nacht in Opowu bleiben. Zudem haben die St. Galler erzählt, dass die Lodge in Opuwo diese Nacht ausgebucht sei, vermutlich wegen dem langen Auffahrtswochenende. Hm sollen wir es einfach riskieren zu den Falls zu fahren und hoffen, dass wir Platz kriegen? Habe dann zur Sicherheit doch schnell angerufen, da die Fahrt drei Stunden dauerte. Ja, er habe noch einen Overflowplatz für uns, morgen könnten wir dann umziehen. Also sind wir losgefahren und als wir ankamen, war der Platz wirklich ziemlich voll. Wir wurden aber herzlich empfangen. Ah ja, ihr seit die, die angerufen haben. Wir wurden dann irgendwo zmitst auf dem Platz platziert, aber es war okey, haben sogar auf den Fluss gesehen.

Jannik und ich haben uns dann auf den kurzen Weg zu den Fällen gemacht und Marcel hat gefaulenzt. WOW, die sind wirklich toll mit dem vielen Wasser das jetzt fliesst. Wir mussten zwar durchs Wasser waten und Jannik hat sich kurz mal mit Kleidern ins Wasser gelegt aber er (und noch viel wichtiger das Natel!) haben’s schadlos überstanden. 😉 Zuvorderst wurde man dann kräftig geduscht aber für die Aussicht muss man das in Kauf nehmen.

Am nächsten Morgen hat sich der Platz dann geleert und wir durften umziehen, Logenplatz direkt am Fluss, WOW!

Den Tag haben wir genutzt um das Auto mal gründlich rauszuputzen, die Kisten aufzuräumen und zu entsanden und natürlich zum Faulenzen. Das darf ja auch mal sein. Am Abend sind wir wieder zu den Fällen spaziert und damit das Faulenzen auch für mich komplett war, haben wir uns ein Abendessen im Restaurant mit Blick auf die Fälle gegönnt. Schöööön.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Osten. Wir waren nicht ganz sicher, ob wir wegen der Überschwemmungen die Strecke dem Kunene entlang fahren konnten. Die letzte Info, die wir bekommen hatten, war schon eine Woche alt und da hiess es noch, dass man kaum durchkommt ohne im Schlamm steckenzubleiben. Der Typ vom Camping meinte dann aber, dass es gehen sollte. Also gut, wir versuchen es. Zuerst ging auch alles gut, dort wo immer noch zu viel Schlamm und Wasser lag, waren Umfahrungen. Nur waren ein paar davon also nicht von schlechten Eltern. Schräglage lässt grüssen und wir sind hochbeinig mit viel Gewicht auf dem Dacht. Gaaaanz langsam und am schlimmsten Ort waren zum Glück grad noch zwei andere Autos da, die im Notfall hätten helfen können. Aber alles ging gut, bis nach einem blöden Abrutscher bei einer steinigen Detour plötzlich, was ist das für ein komisches Geräusch? Reifen verliert Luft, shit. Bei nächster Gelegenheit angehalten und den Schaden inspiziert. Wenigstens der Reifen, Modell mindestens so alt wie das Auto, der eh schon ziemlich hinüber war. Aber Seitenwand aufgeschlitzt, das können wir selber nicht reparieren. Also Ersatzrad drauf aber ähm was ist das? Irgendwas ist komisch. Marcel schaut nach, Mist andere Felge. Bei der steht der Reifen zu nahe zum Rahmen. Geht zwar grad so zum Fahren, aber bei nächster Gelegenheit müssen wir die wechseln. Muss ich erwähnen, dass ich in dem Moment am liebsten grad zwei Herren der Schöpfung einen Kopf kürzer gemacht hätte? Erstens Herr Garagist, der das Auto so verkauft hat und zweitens Herr Gemahl, der das nicht vor Abreise überprüft hat. Reihenfolge beliebig austauschbar. 😠

Aaaaaaber nutzt ja nix, immerhin können wir wenigstens für den Moment weiterfahren. Ooooooohhhhhhhmmmm. Ging dann auch alles gut bis zum Camping. Wir waren ganz alleine dort und hatten wieder einen tollen Platz mit Sicht auf den Fluss. Wenn man den Fluss so sieht, würde man kaum glauben, dass drei Wochen vorher beim Hochwasser der ganze Platz gut einen Meter tief unter Wasser stand!

Am nächsten Morgen haben wir dann bei erster Gelegenheit Halt bei einem Reifenflicker gemacht. Der hat den Reifen geflickt (Schranz in der Seitenwand flicken, darauf steht in der Schweiz glaub die Todesstrafe, gäll meine lieben Ex-Arbeitskollegen! 😉) und die Felge ausgewechselt. Da sogar die Ziege das ganze beaufsichtigt hat, konnte nix schiefgehen.

Nun ist die falsche Felge mit dem geflickten Reifen wieder als Ersatzrad im Einsatz. Also hoffentlich nicht mehr im Einsatz aber ämel Einsatzbereit… 🙈

Fazit ist ja wohl klar: WENN FRAU NICHT ALLES SELBER MACHT! 😂😂😂

Besuch bei den Himbas

In Opuwo gibt es zwei Campingmöglichkeiten. Einer etwas ausserhalb bei einer Logde, mit superschöner Aussicht und Infinity Pool. Und der zweite zmitst im Zentrum. Dafür mit WLAN beim Platz UND ich hatte gelesen, dass die super Führungen machen zu den Himbas. Hmmmmmmm schwierig. Wir haben uns für den im Zentrum entschieden und na ja waren erst etwas ernüchtert. Das war jetzt Afrika pur, zmitst in einem Innenhof. Ausserdem war grad Auffahrt und wir hatten Afrikadisko rundherum bis spät in die Nacht. Na ja… Aber das WLAN am Platz wirklich superschnell, das hat dann Sohnemanns Laune wieder besänftigen können. Nach 1.5 Wochen Wildnis waren wir schon etwas auf Entzug!

Der Besitzer war sehr nett allerdings hatte er keine Zeit für eine Tour. Neeeeein deswegen sind wir doch hergekommen. Aber er hat dann einen Freund angerufen, der Zeit hatte. Ufffff. Tour abgemacht für den nächsten Morgen um neun Uhr. Erst gehen wir Geschenke einkaufen und dann ins Dorf. Ach ja aber er hat kein Auto, er muss bei uns mitfahren. Ääääh okej. Da wussten wir was wir noch zu tun haben. Auto ausräumen und alles von der Rückbank nach hinten verräumen. Häham…

Am nächsten Tag, typisch afrikanische Pünktlichkeit, um viertel vor neun stand Matti da. Typisch schweizerische Pünktlichkeit war natürlich noch nicht bereit… Kein Problem, er warte.

Dann ging’s los zum Supermarkt. Vier Packungen Toastbrot, vier Päckchen Zucker, zwei Pack Schwarztee, 1 Liter Öl und 10 Kilo Maismehl sind in unser Wägeli gewandert. Nachdem das auch noch irgendwo verstaut worden ist, ging es endlich los. Aber nicht allzu weit. Am Strassenrand stand eine Horde Menschen und ein Pickup mit Panne. Matti fragte, ob wir schnell anhalten würden, die bräuchten Hilfe. Natürlich. Ja sie brauchen Luft, ob wir einen Kompressor haben. Natürlich haben wir, schliesslich sind wir der dargebotene Toyota. Hat nur leider nix genutzt, bei einem Reifen war das Loch zu gross, beim zweiten kam die Luft bereits durchs Gewebe durch. Na ja, danke trotzdem und auf Wiederschauen.

Nach etwa einer halben Stunde Fahrt sind wir beim Dorf angekommen. Wir sollten warten, er geht beim Oberhaupt fragen, ob wir zu besuch kommen dürfen. Nach kurzer Zeit kam er zurück, ja sei okey, erst werden wir das Oberhaupt begrüssen und dann dürfen wir uns umschauen. Matti ist selber Himba und konnte natürlich übersetzen. Erst haben wir mit dem Oberhaupt geredet und dann mit verschiedenen Gruppen Frauen. Lustig war, dass sie uns fast mehr gefragt haben, wie wir sie. Ja wo wir denn herkommen. Aus der Schweiz. Wie weit weg ist das? 10 Stunden mit dem Flugzeug. Hm darunter können sie sich nichts vorstellen. Wie lange bräuchte man, wenn man laufen würde? Jesses gute Frage. So 1.5 Jahre vielleicht? Oh ah ja das sei wirklich weit. Und dann immer wieder die gleiche Frage. Ob wir wirklich nur ein Kind haben? Ja. Aber warum? Ist bei euch etwas nicht in Ordung? Äääääähm…

War wirklich spannend. Wir durften auch zu der ersten Frau (er hat drei Frauen) in die verrauchte Haupthütte rein und die Hochzeitskleider anschauen. Und wieder die Frage, warum habe ihr denn nur ein Kind???

Die zweite Frau war lustig, sie war am Butter machen und hat dauernd über das Oberhaupt abgelästert, wenn der nur alle rumkommandieren könne. Der sass mitten auf dem Platz und hat Anweisungen gegeben. Die Kinder mussten mit den Geissen einen Hügel weiter weg gehen. Dabei habe der erste Hügel mehr Gras und hat die Augen verdreht. Matti fand es recht lustig wie sie so gelästert hat.

Als wir uns verabschiedet haben, sind vier Mädels mitgekommen, die dann unsere Geschenke geholt haben. Und meinen Gecko haben sie bewundert. 😊

War wirklich ein super Erlebnis und Matti ein toller Führer. Er besucht immer andere Dörfer, damit das Geld der Touristen gut verteilt wird. Ausserdem leben die Himbas in den Dörfern, die er besucht noch sehr traditionell und mit wenig Kontakt nach aussen. Kein Vergleich zu den kommerzialisierten Touren, die man von den Lodges aus buchen kann. Das hat sich so richtig gelohnt. Auf den ersten Blick schäbiger Camping hin oder her.

Fazit: Manchmal lieber Sein als Schein!