Auf los geht’s los!

Heute fängt die Reise so richtig an. Nach einem wirklich guten Frühstückbuffet und ein bisschen Verspätung, bis sich alle einsortiert haben, geht es los. Gut 600 Kilometer durchs Land liegen vor uns. Nach den Stadtgewusel sind wir schon bald auf der Autobahn. Zwar mit viel Verkehr aber ansonsten flüssig geht es loooooos.

Am Hafen in Genua haben wir eine tunesische SIM Karte bekommen. Irgend eine Promotion der Tunesischen Telefongesellschaft. Und was soll ich sagen? Eingelegt und funktioniert. Nöd schlächt. Das wird natürlich nur funktionieren, so lange wir nicht in der Wüste sind. Aber immerhin.

Hier noch ein paar Impressionen vom Weg, bevor wir endgültig in den Sand entschwinden.

Tunesien – Die Anreise

Lange ist es her, seit meinem letzten geschrieben Blogbeitrag. Es ist nicht so, dass wir nicht am Reisen gewesen wären. Aber manchmal geniesst man die Reisen auch einfach für sich selber. Auf vielfachen Wunsch (danke für euer Interesse!), werde ich versuchen, diese Reise wieder etwas zu dokumentieren. Sofern wir ab und zu online sein können.

Wie immer waren die letzten Woche bzw. Tage anstrengend. Packen, Putzen, Organisieren und dann kamen noch zwei Corona Ausbrüche und ein Hexenschuss dazu. Danke Karma gäll! Der Toyota musste zur MFK, wurde mal wieder vergoldet 😉 und war fangs wenige Tage vor der Reise abholbereit. Hat jetzt nicht grad zur Entspannung beigetragen. Dann kam unser im September bestelltes Dachzelt genau eine Woche vor Abfahrt im Laden an. Die Firma ATW in Ins war aber super und hat sich ins Zeug gelegt, dass wir es gerade noch rechtzeitig bekommen haben. Unser Klappzelt hat schon viele viele Jahre auf dem Buckel, die Nähte lösen sich langsam auf und die Reissverschlüsse verweigern immer öfters ihren Dienst. Da wir nun bereits für einige Touren von einer Zweizimmerwohnung auf ein Studio zurückbuchstabieren können, haben wir genug Platz auf der Dach und versuchen es mal mit einer Hartschale (ade du Geflatter im Wind, hoffentlich…) . Geworden ist es ein Maggiolina Grand Tour Medium in Extralang. Ob sich unsere Überlegungen, die zu diesem Kauf geführt haben bewahrheiten, werden wir sehen.

Gestartet sind wir frühmorgens um vier im Bündnerland. Die Fahrt nach Genua verlief recht ereignislos. Davon mal abgesehen, dass wir ein klitzekleines Stück San Bernardino Tunnel gekauft haben… 🙄 Blitzer mit der Toyotaschnecke, echt jetzt Marcel? 🙈🤣

Im Hafen haben wir die restlichen Teilnehmer der Tour getroffen. Wir sind nämlich nicht alleine unterwegs und haben uns (mal wieder 😉) einer Tour von www.npl-overland.de angeschlossen.

Aus irgendwelchen Gründen wollte die Fährgesellschaft, dass wir fünf Stunden vor Abfahrt da sind. Erwartungsgemäss führt dies dazu, dass man den ganzen Tag rumhängt und auf irgendwas wartet. Wir waren aber ja zum Glück nicht alleine und konnten die Gelegenheit nützen, unsere neuen Gruppenmitglieder kennenzulernen. Deshalb verlief der Tag fast wie im Fluge. Zwei Stunden vor Abfahrt (also vor der geplanten Abfahrt natürlich…) waren wir schon in der Kabine und konnten noch etwas fehlender Schlaf nachholen.

Das Check-in verlief relativ reibungslos. Ausser, dass fast alle 160 Euro für Überlänge bezahlen mussten. Ja, unsere Autos kratzen alle an den erlaubten fünf Metern. Gemäss Fahrzeugunterlagen sind wir 4.99. Auf die Schnelle gemessen hat der gute Herr am Tor dann 24cm mehr. Wo auch immer er die her hatte. Diskussionen zwecklos. War das erste Mal, dass die Länge überhaupt jemanden interessiert hat. Da ist die GNV wohl auf eine neue Einnahmequelle gestossen. Aber nun ja, Ärger runterschlucken und die Sonne auf Deck geniessen.

Eine echte Offroader-Fähre wäre es ja eigentlich.

Zum Abschluss des Tages haben wir das Bordrestaurant gestestet. Und was soll ich sagen. Das Anstehen war laaaaaaange (ja ja ich geb’s zu, das verwöhnt Schweizerlein wartet nicht sooooo gerne) und hat dazu geführt, dass die Penne al Tomato zum Nudelsalat mutiert ist. Aber es war also echt lecker, hät ich so nicht erwartet auf der Fähre. Ach ja und von wegen kalt, unser Überlängezuschlag hat leider nicht dazu geführt, dass die Fähgesellschaft nun etwas mehr Geld zum Heizen übrig hat. Nöööö. Es war echt arschkalt in der Kabine und zog grauselig. Zum Glück haben sie im Schiffsladen tolle Schaltücher verkauft. Wie war das noch mal mit der Einnahmequelle? Wirklich frustrierend ist vor allem, dass nur zwei Stockwerke unter mir mein kuschelig warmer Schlafsack wäre. Pfffffffft…

Am Morgen hat der Wecker um halb sieben geklingelt. Ja ich hab einen an der Waffel,  aber man hat ja nun nicht soooo oft die Möglichkeit, einen Sonnenaufgang auf dem Meer zu geniessen. Ausserdem hab ich den restlichen Tag noch Zeit zu schlafen. Und ich finde, es hat sich also durchaus gelohnt. 🥰

Die Einreise in Tunesien verlief unkompliziert. Es hat zwar irgendwie zwei Stunden gedauert, bis die ganze Gruppe durch war. Aber zum Glück musste weder jemand einen Covid Test machen, noch wurde ein Auto gefilzt. Also zwar nicht kurz aber schmerzlos. Könnte man sagen.

Montenegro 2021

So und da wir sowieso grad am Balkan waren, haben wir die Montenegrotour von NPL Overland, die eigentlich für letztes Jahr geplant gewesen war, noch hintendran gehängt. Hier war die Gruppe zwar etwas grösser wie in Serbien was aber dem Spassfaktor keinen Abbruch getan hat. Einige Leute kannten wir bereits von vergangenen Touren und haben uns deshalb wie auf einer Tour mit «unserer» Familie gefühlt!

Auch von dieser Tour hab ich ein Video erstellt, langsam hab ich mich ein bisschen in mein neues Programm reingefummelt und Spass daran. Euch viel Spass beim Anschauen!

Hier der direkte Link aufs Video, wer lieber nicht auf Youtube guckt:

http://www.horsebalance.ch/Video%20Montenegro%202021.mp4

Im Video verarbeitet gemafreie Musik von www.frametraxx.de

Serbien 2021

Nach den tollen Erfahrungen der Albanientour 2019 haben wir uns entschlossen, dieses Jahr wieder eine (oder eigentlich grad zwei) Balkan Touren mit NPL Overland und Rustikatravel zu buchen.

Und da die Tage auf geführten Touren immer recht kurz sind, habe ich mich dazu entschlossen, wieder ein Video zu erstellen anstatt zu bloggen.

Voilà:

Falls sich das Video unten nicht direkt abspielen lässt (oder man lieber nicht auf YoutTube möchte), hier der direkte Link zum Video online:

http://www.horsebalance.ch/Video_Serbien_2021.mp4

Albanien 2019

Dieses Jahr hat es uns nach Albanien verschlagen. Aus lauter Faulheit 🙈 haben wir uns einer geführten Tour angeschlossen und was soll ich sagen? Die Entscheidung war goldrichtig. So konnten wir dieses tolle Land ohne viel planen und studieren einfach nur geniessen. Nils von npl-overland.eu war ein toller Guide und wir waren sicher nicht das letzte Mal mit ihm auf Tour! Und weil wir uns so entspannt haben, hatte ich so gar keinen Bock gross was zu schreiben. Drum mach ich faul weiter und poste nur ein Video 😊.

Falls sich das Video nicht direkt hier abspielen lässt entweder auch download klicken oder dann hier auf den direkten Link zum Video:

http://www.horsebalance.ch/Albanien_2019.mp4

Johannesburg

Dank dem Hin und Her mit der Garage kamen wir also unverhofft zu fünf Tagen in Johannesburg. Erst waren wir etwas skeptisch, von Joburg, oder hier auch kurz Jozi genannt, hört man doch nicht sehr viel Gutes. Das gebuchte AirBnB Haus war dann die erste schöne Überraschung. Tolle Aussicht, tolles Haus, schöner Garten mit Pool (gut DER wäre dank der Temperaturen jetzt nicht soooo nötig gewesen 😂🙈). Und der Tschüttelikasten war natürlich auch hoch im Kurs.

Erstmal das Auto ausgeräumt, geputzt und alles gepackt, da es am Montag direkt von der Garage zur Spedition gehen wird. Dann zum Einkaufen. Jannik war vom schnellen WLAN so gebannt, dass er zu hause geblieben ist 🙈. Gut das Einkaufen war dann eine kleine Herausforderung, da wir mit unserem Auto nirgends einen Parkplatz gefunden haben. Zu hoch… Aber irgendwann hatten wir das auch erledigt und zu hause Fertigpizza und Mikrowellenpopcorn genossen. Nach vier Monaten frisch gekochtem Essen war da ein bestimmtes Bedürfnis nach Junkfood bei gewissen Familienmitgliedern vorhanden 😂.

Nachdem wir am nächsten Tag den Mietwagen geholt und das Auto zu Toyota gebracht hatten, ging es Richtung Gold Reef City. Das ist ein riesen Kasinokomplex mit Vergnügungspark a la Europapark.

Ich gebe es ja zu, war erst ein bisschen skeptisch aber da es relativ wenig Leute hatte, hielt sich das Gewusel in Grenzen und wir hatten einen wirklich tollen Tag. Man hatte nur grad Pech, wenn eine ganze Schulklasse (und davon hatte es einige in alles Grössen und Uniformfarben, sieht jeweils total witzig aus wenn da eine ganze Horde grüner, blauer oder roter Kids auftaucht) vor einem anstand. Das Einsteigen daaaaauert 😂.

Nebst Bahnen fahren bis zum Abwinken gab es auch noch die Möglichkeit, eine interessante Tour in einen Goldabbauschacht zu machen. Jozi verdankt seine Entstehung einer riesigen Goldader, auf der die Stadt nun steht.

Der Samstag war für Sightseeing reserviert. Wir haben eine Hop on Hop off Tour mit einem Doppeldeckerbus gemacht, wie man es aus vielleicht aus London oder Paris kennt und dabei die verschiedenen Facetten der Stadt gesehen.

Natürlich gab es auch immer wieder afrikatypisch komische Situationen zu beobachten. Mein persönlicher Favorit war dieser Rasierservice «to go» mitten auf einer Strassenkreuzung. Autobatterie, Konverter, Rasierapparat, Spiegel und fertig ist das Business 😂.

War wirklich super intressant, vor allem auch der Besuch des Appartheidmuseums. Kaum zu glauben wie bescheuert wir Menschen sein können…

Während der Fahrt haben wir noch Werbung für einen grossen Sonntagsmarkt gesehen. Eine Mischung zwischen Souvenir-, Handarbeits- und Flohmarkt mit unzähligen Essensständen. Das ganze auf dem Dach eines grossen Einkaufszentrums 🙈. Somit war das Sonntagsprogramm auch gebongt und Abends war der Kofferraum voll und das Portmonnaie leer 😉.

So schnell kann’s gehen und schon war Montag. Das hiess Auto aus der Werkstatt holen und zur Spedition bringen. Jesses und das war ein Scheissgefühl. Hatte richtig Magenschmerzen am Abend. Irgendwie war das der Zeitpunkt wo einem richtig bewusst wurde, dass dieses Abendteuer nun endgültig vorbei ist. Und das fällt grad unglaublich schwer irgendwie. Da musste zum Znacht ein kleines Trösterli her…

Da unser Flug heute erst am Abend geht, haben wir uns entschieden noch die Wiege der Menschheit etwas ausserhalb von Joburg zu besuchen. Und das war eine super Entscheidung. Erstens verging die Zeit wie im Fluge. Und zweitens war das eines der besten Museen die wir je besucht haben. Ganz toll gemacht, sogar eine Bootfahrt durch die Eiszeit und den Urknall war dabei!

Anschliessend ging es noch auf einer geführten Tour durch die Höhlen, in denen man die ältesten menschlichen Überreste der Erde gefunden hat.

Nun sitzen wir am Flughafen und warten auf den Abflug. Natürlich gibt es Dinge, die ich vermisst habe und auf die ich mich sehr freue. So ganz banales Zeugs wie saubere Wäsche zum Beispiel und meine eigene heisse Dusche aus der das Wasser mehr wie nur tröpfelt. Und ein allzeit sauberes Klo (oder ämel keine Überbleibsel von Fremden dran 😂). Ausserdem natürlich all unsere Viecher.

Und dann gibt es Dinge, von denen ich froh bin, sie etwas hinter mir lassen zu können. Allen voran die allgegenwärtige Armut. Die ganzen Strassenverkäufer und Bettler, vor allem die Frauen mit Kindern, die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung in den Augen, die gehen mit der Zeit ziemlich an die Nieren. Wir haben versucht unser Möglichstes zu tun, damit unser Geld möglichst bei der unteren Bevölkerungsschicht bleibt. Wir haben mit ganz wenigen Ausnahmen auf Camps übernachtet und nicht wild, gerne auch auf sogenannten Communitycamps. Diese werden von Dorfgemeinschaften betrieben. Ausserdem haben wir Früchte und Gemüse wenn möglich auf der Strasse gekauft. Aber natürlich ist das nur einen Tropfen auf einen heissen Stein.

Daneben gibt es aber soooo viele Dinge die wir vermissen werden, da reicht die Zeit nicht mehr alles aufzuzählen. Wir würden die Reise aber auf jeden Fall genau so wieder machen!

Beach Life

Nachdem wir nun wirklich genug gefroren hatten, zog es uns weiter Richtung Küste. Doch zuerst mussten wir wieder nach Südafrika einreisen. Ich hatte ja schon etwas Paranoia geschoben, dass mein Zöllnerfreund von Beitbridge sich in der Zwischenzeit hat an die Swaziland Grenze versetzen lassen aber zum Glück war dem nicht so 😂🙈. Der Grenzübertritt hat zeitmässig sogar noch die Einreise nach Swaziland übertroffen, hauptsächlich wohl deshalb, weil hier der Zöllner nicht noch erst geweckt werden musste 😂. Also geht doch liebes Südafrika.

Da wir keinen rechten Plan hatten wohin, haben wir einfach mal dem ersten Camping am Strand angefahren. Mabibi Beach Camp tönt doch veflockend. Und was soll ich sagen? Volltreffer. Der Camp war super, viel Platz und kein anderer Camper in Sichtweite.

Aber dann erst der Strand. Einfach nur WOW. Und dank Indischem Ozean war das Wasser sogar angenehm warm. Hab ich so nicht erwartet. Einziges Manko, die 117 Treppenstufen bis man wieder oben war. 😂.

Aber immerhin gab es immer mal wieder Sicht aufs Meer und man konnte sogar den Wale zusehen, wie sie aus dem Wasser gesprungen sind 😍. Gebadet mit Sicht auf Wale hatte ich vorher also auch noch nie.

Da es uns so gut gefallen hat, sind wir grad drei Nächte geblieben. Am frühen Morgen hab ich jeweils ausgiebige Strandspaziergänge gemacht, bis meine Männer auch aus den Federn gekrochen sind. Und den Rest des Tages wurde gebadet und gefaulenzt. Ferien von den Ferien sozusagen. Da das Camp nur 8 Plätze hatte und nur noch eine kleine Luxuslodge daneben war, hatte man den kilometerlangen Strand praktisch für sich alleine. Hach wenn es sowas bei uns geben würde dann würde ich wohl auch zum Dauercamper werden 😂.

Nachdem wir uns dann doch noch losreissen konnten ging es weiter durch den Park Richtung Süden. Mal wieder richtig coole dem Dschungel abgeluchste Sandstrassen.

Der nächste Stop war das Cape Vidal im Wetland Park. Das war dann nicht mehr ganz so ruhig und idyllisch, da Wochenende war das Camp von Horden von Südafrikanern bevölkert. Wichtigstes Erkennungsmerkmal, eine riiiiiesige Fischerrute. Die standen bei Sonnenuntergang alle in Reih und Glied am Strand. Und als ich morgens um sechs zu meinem obligaten Sonnenaufgangspaziergang gestartet bin, waren sie schon wieder da. Oder immer noch? 😂

Dafür gingen sie dann ein ausgiebiges Mittagsschläfchen halten und haben den Strand den Tagestouristen überlassen. Wichtigstes Erkennungsmerkmal bei denen, Selfiestick. Wir haben uns königlich amüsiert beim Beobachten. Unglaublich was für einen Aufwand manche Leute für so ein Foto betreiben 🙈😂. Muss unbedingt mal Instagram nach #capevidal durchsuchen, da finde ich sicher den einen oder anderen wieder.

Leider hat der Wind kräftig zugelegt sodass es nicht mehr sooooo gemütlich war am Strand. Nach zwei Nächten sind wir deshalb weiter nach Richards Bay. Dort wollten wir eigentlich nochmals Strandtage machen und gleichzeitig ein paar Sachen am Toyota machen lassen aber irgendwie hat sich das als seeeehr kompliziert herausgestellt und wir mussten unsere Pläne ändern und fahren nun bereits früher nach Johannesburg. Ausserdem war der Wind immer noch so stark und es herrschte Badeverbot. Schade.

Fazit: Überall häts Sand dra 😂.

Eswatini (früher Swaziland genannt)

Unser Weg Richtung Eswatini führte uns zuerst über die Panoramaroute dem Blyde River Canyon entlang.

Leider war das Wetter bescheiden und die Aussicht dementsprechend nicht so dolle. Deshalb haben wir uns entschieden, eine Nacht dort oben zu bleiben und auf schönes Wetter für den nächsten Morgen zu hoffen. Das mit dem Wetter hat sich erfüllt, allerdings war die Nacht auf knapp 1500 Metern schweinekalt. Aaaber das Gute daran war, wir konnten endlich mal unsere Standheizung ausprobieren. Think positiv 😂.

Das Camp war aber super und wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätten wir liebend gerne den Pool mit der genialen Aussicht genossen.

Erstaunt waren wir, dass da am späteren Nachmittag ein Wohnmobil mit europäischen Touris nach dem anderen ankam. Huch das war ja nun gaaaanz ungewohnt. Aber da müssen wir uns für den Rest der Tour wohl daran gewöhnen. Ich weiss ich weiss, wir sind auch europäische Touris aber wir sind uns mittlerweilen gewöhnt, von Südafrikanern umgeben zu sein. Und da ist es so, dass man kaum angekommen von den Nachbarn begrüsst wird und ein kurzes Pläuschli hält. Nicht so mit den Europäern. Da bleibt jeder für sich alleine, höchstens mal kurz «Hello» und das ist es dann.

Nachdem wir am nächsten Morgen die Aussicht vom God’s Window bei Sonnenschein genossen hatten, ging es weiter zu den Sudwala Caves. Dort haben wir eine sehr interessante Tour durch die Tropfsteinhöhlen gemacht.

Die Grenze zum Swaziland haben wir an einem kleinen Grenzübergang passiert. So schnell war also noch keine Grenze auf der ganzen Reise passiert, zumal erst noch der Zöllner aus dem Mittagsschlaf gerissen werden musste 😂. Die Fahrt war superschön und bot tolle Aussicht auf die Bergwelt.

Die erste Nacht haben wir im Malolotja Nationalpark verbracht. Zwar wieder saukalt da hoch in den Bergen (Standheizung lässt grüssen) aber superschön idyllisch gelegen. Ausser einer Sundownerfahrt mit kurzer Hügelbesteigung haben wir aber nicht mehr viel unternommen.

Am nächsten Tag ging es über abenteuerliche Nebebstrassen vorbei an unzähligen Kleinbauernhöfen zum Mlilwane Wildlife Sanctuary.

Dort angekommen hat uns erstmal fast der Schlag getroffen. Das war ein Gewusel da im Camp, unglaublich. Einheimische Tagesausflügler waren am grillieren und Party machen und dazwischen Busladungen voller Holländer. Warum auch immer nur Holländer. Ich glaube wir waren die einzigen nicht Holländer Touristen die da übernachtet haben 😮. Der Camping war aber schön ruhig und die WC Anlagen WOW. Mit Abstand die Schönsten und Saubersten in einem Park der ganzen Reise. Abends kamen dann auch noch Nyalas und Warzenschweine auf einen Plausch vorbei.

Der Park ist bekannt für seine hervorragenden Wander-, Mountainbike-, und Reitmöglichkeiten. Da es keine Raubtiere oder sonst gefährliche Tiere gibt, darf man sich frei bewegen. Man wandert dann einfach mal so durch Zebra- und Impalaherden. Auch cool 😂. Wir haben eine Jeeptour gemacht und zuoberst hat Marcel uns ausgeladen und Jannik und ich sind dann noch bis auf den Gipfel hochgelaufen und die drei Stunden zurück ins Camp. Hat richtig gut getan, sich mal wieder zu bewegen auch wenns ziemlich in die Knie ging 😊.

Fazit: Autsch 😂

Krüger Park

Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir in den Krüger gehen sollen oder nicht, nachdem wir ja schon so viele Parks gesehen hatten. Unterwegs wurde uns aber immer wieder von nördlichen Teil vorgeschwärmt. Der sei nicht so überlaufen und habe doch auch viele Tiere. Und da der Park eh auf der Route liegt, nehmen wir ihn doch auch noch mit.

Aaaaber zuerst mal mussten wir ja bei Beitbridge nach Südafrika einreisen. Da wir vorgewarnt wurden, haben wir die Geduldshosen angezogen am Morgen aber was dann folgte war unter aller Kanone. Die Ausreise aus Zimbabwe war unkompliziert und nach einer halben Stunde erledigt. Auf der Brücke nach Südafrika sehen wir schon eine mehrere hundert Meter lange Menschenschlange. Ääähm… Auto irgendwo abgestellt und den Schildern Richtung Immigration für Selbstfahrer gefolgt. Kein einziger Schalter besetzt. Wir fragen, wo wir hin müssen. Ja da in der Schlange bei der Brücke anstellen. Aber wir sind Selbstfahrer? Das sei egal, alle müssten am gleichen Ort anstehen. Einer meinte noch wir sollen draussen bei den Containern fragen, die könnten uns helfen. Dort hiess es dann ja wir könnten etwas zahlen, dann wären wir sofort durch, ansonsten müssen wir uns anstellen. Bravo Südafrika, nix gelernt von den umliegenden Ländern, die sich nun mühsam aus dem Schmiergeldsumpf zu befreien versuchen. Wir zahlen natürlich nix und stellen uns an. Nach etwas mehr wie einer Stunde kommen wir dorthin, wo man von der Warteschlange auf der Brücke zu der im Gebäude und den Schaltern gelassen wird. Dort steht der Supervisor mit einer Kartonschachtel 🤔 und sammelt alle Pässe der Wartenden ein. Ich weigere mich, ihm einfach so meinen Pass zu geben. Hallo geht’s noch? Was ist die erste Regel beim Reisen? Gib niemals nie deinen Pass aus den Händen. Ich sage zu dem netten Herrn dass ich mich gerne weiter anstelle mit den anderen aber ich behalte meinen Pass bis zum Schalter. Tickt der völlig aus und schreit rum, dann soll ich halt noch ein paar Stunden warten wenn es mir nicht passt, dass sei so wie sie arbeiten. Hab gedacht ich sei grad Grimms Rumpelstilzchen begegnet. So ein Idiot. Haben wir uns halt in eine andere Schlange gestellt, die sich plötzlich vor einem Schalter bei den Containern gebildet hatte. Dort ging es zwar wieder eeeeewigs aber irgendwann waren wir dran und haben unsere Stempel bekommen. Ufff. Sowas aber echt. Das hätte ich vielleicht bei einem der anderen Länder erwartet aber sicher nicht in einer Touristendestination wie Südafrika. Nach gut 3.5 Stunden hatten wir es dann aber auch hier geschafft. Nur fast ohne die Geduld zu verlieren.

Zum Glück ging es nur noch eine Stunde bis zum nächsten Camp. Das war dann aber der Hammer, hatte einen Pool mit warmem Wasser. Da es hier mittlerweilen empfindlich kühl ist und wir noch ziemlich windiges Wetter erwischt hatten, nutzen wir den natürlich ausgiebig. Und weil’s so gut tat und wir etwas ausgepowert von den letzten Tagen waren, entschieden wir uns grad zwei Nächte zu bleiben. Ausserdem hatten wir so endlich mal die Gelegenheit unser Vorzelt zu benutzen. Wieder was nicht für nix mitgenommen. Ausserdem waren wir so also kaum mehr von den Südafrikanern um uns herum zu unterscheiden 😂.

Dann ging es weiter zum nördlichsten Eingang vom Krüger. Auf dem Weg zum Punda Maria Camp sahen wir kaum andere Autos dafür jede Menge Tiere. So kann’s gerne weitergehen.

Das Camp war dann aber erst der Oberhammer. Oder besser gesagt das dazugehörige Wasserloch. Das bot einen gedeckten Hide und war nachts beleuchtet. Kaum angekommen, kam schon eine riesen Gruppe Elephanten an. Abgewechselt von Büffeln, Impalas, Nyalas und noch vielem mehr. Und dazwischen immer wieder Elis bis spät in die Nacht. Aber das tollste war, plötzlich kommt ein Leopard aus dem Gebüsch und trinkt am Wasserloch 😍 .

Nach zwei Tagen ging es dann etwas weiter Richtung Süden und da waren dann schon deutlich mehr Autos unterwegs. Aber wohl immer noch kein Vergleich zum Süden. Das nächste Camp war zwar auch sehr schön, aber leider ohne Wasserloch. Dafür konnten wir endlich mal wieder früher ins Bett 🤣.

Am nächsten Tag sind wir dann am Nachmittag raus aus dem Park, das war nun wohl wirklich genug Safari. Am Ausgang wurde unser Auto dann von einem Suchhund beschnuppert. Ein Malinois, der in der Schweiz auf die Welt kam. Sachen gibt’s 🙈 . Hab nur erst ein bisschen einen Schreckhgekriegt, da wir ein in Namibia gefundenes Impalahorn dabei haben. Keine Ahnung ob man das darf. Aaaaaber er hat Waffen gesucht und keine Trophäen 😅.

Fazit: Selbst im überlaufendsten Touistenfleck finden sich ruhige Orte.

Rhino Walk

Vor dem losfahren haben wir wie jeden Morgen den Luftdruck überprüft, da wir bei zwei Reifen jeweils ein bisschen Luft verlieren und regelmässig füllen müssen. Doch ähm irgendwas stimmt nicht, einer hat deutlich weniger Luft. Marcel guckt, Mist eine Schraube in der Lauffläche. Blöderweise so tief drinnen, dass wir sie nicht rauskriegen und selber flicken können. Na gut, bis Bulawayo sind es nur etwa zwei Stunden, das geht. Dort angekommen haben wir den erstbesten Reifenmech angefahren. Bei dem Namen muss das ja gut kommen.

Und was macht der? Anstatt mühsam die Schraube rauszuziehen, drückt er diese ganz einfach ganz rein und flickt dann das Loch. Haha, auf die Idee wären wir selber nicht gekommen. Wieder was gelernt 😂.

Bulawayo hat uns sehr erstaunt. Wir haben mit afrikanischem Gewusel gerechnet und Stau überall. Aber nix da. Fast europäicher Charakter und kaum Leute und schon gar keine Autos auf der Strasse. Vielleicht weil grad Mittag war? Komisch. Immerhin gab es ein wirklich schönes Einkaufszentrum mit gutem Angebot. Nur die Pilzli kosteten immer noch ein Vermögen. Und mein Highlight, ein Töpfli Kerrygoldbutter für 10 Dollar. Und die Dose Fetakäse gibt es zum gleichen Preis. Wer sich hier wohl sowas leisten kann? Krass…

Am nächsten Morgen haben wir uns dann Richtung Matobo Nationalpark aufgemacht. Von dem hatte ich vorher noch nie gehört und er war deshalb auch nicht auf meinem Radar. Aber in Victoria Falls auf dem Camping hat uns ein holländisches Pärchen vom Rhinowalk vorgeschwärm. Und da der Park eh mehr oder weniger auf unserem Weg lag, können wir ja mal gucken gehen.

Am Gate also gefragt, ob wir einen Spaziergang zu den Nashörnern machen können. Ja wir können grad los, die Rangers seien grad bei ihnen. Da die Nashörner so bedroht sind durch Wilderer, werden sie in diesem Park quasi Tag und Nacht überwacht um sie zu beschützen. Ausserdem wird ihnen alle drei Jahre das Horn abgeschnitten, um sie unattraktiv für die Elfenbeinhändler zu machen. Krass… Um das mitzufinanzieren, bieten die Rangers eben solche Buschwalks an. Begleitet wird man von einem bewaffneten Polizisten und einem Ranger. Da einige der Tiere durch die Überwachung sehr an Menschen gewöhnt sind, kommt man so ganz nahe an sie heran. Schon sehr eindrücklich, ein wildes Nashorn fast zum Anfassen. Unsere Gruppe, die wir besucht haben, bestand aus der Mama und ihren zwei 4 und 1.5 Jahre alten Söhnen. Vor allem der Kleinste war also allerliebst 😍.

Mal wieder ein tolles Erlebnis. Auch wenn ich mich wiederhole 🙈.

Neben den Nashörnern ist der Park auch für die vielen gut erhalten Felsmalereien bekannt.

Und daneben ist die Lanschaft wunderschön. Viel felsiger mit tollen Berformationen. Hat uns ausserordentlich gut gefallen dort. Gut haben wir auf die Holländer gehört!

Allgemein sind wir recht begeistert von Zimbabwe und sehr froh, haben wir die Route abgeändert und nun fast 2.5 Wochen hier verbracht. Trotz den massiven Problemen, mit denen das Land zu kämpfen hat, sind die Leute superfreundlich. Und die ganzen Horrorgeschichten von den Polizeikontrollen sind Gott sei Dank seit letzten Oktober als Mugabe abgesetzt wurde nur noch Geschichten. Wenn wir überhaupt aufgehalten wurden, dann wurde nur gefragt wie unsere Reise sei und ob wir ihr Land mögen. Ja das tun wir, sogar sehr. Und es gäbe noch sooo viel mehr zu sehen, aber wir müssen uns langsam auf den Weg Richtung Süden machen.

Deshalb überqueren wir Morgen die Grenze nach Südafrika. Das ist ämel der Plan. Es heisst, man soll sich auf mindestens zwei, eher vier Stunden Wartezeit einstellen. Am letzten Wochenende waren es wegen irgend eines Streikes anscheinend ganze Acht 🤔. Wir sind dann mal gespannt…

Fazit: Tipps von anderen Reisenden sollte man wenn immer möglich folgen!