Mutinondo Wilderness

Schweren Herzens haben wir uns entschieden, dass es nun Zeit ist umzudrehen. Hach wie gerne wären wir noch zum Lake Tanganika oder nach Malwai. Und Tanzania wäre ja auch nur noch grad ums Eck 🤔. Aber alles Schöne hat ja bekanntlich leider mal ein Ende und auf dem Weg zurück Richtung Schiff liegt ja zum Glück auch noch solches vor uns.

Zum Beispiel die Mutinondo Wilderness. Dieses Gebiet liegt mitten in riesigen Wäldern und biete tolle Campingmöglichkeiten. Ausserdem wurde ein Netz von richtigen Wanderwegen angelegt. Da uns Bewegung schon ziemlich fehlt, haben wir die Gelegenheit natürlich beim Schopf gepackt und sind am nächsten Tag losmarschiert. Schon nach kurzer Zeit sind wir an einen kleinen Wasserfall gekommen, bei dem zwei Kanus zur freien Benutzung parkiert waren. Mussten wir natürlich ausprobieren und Jannik war begeistert. Und mir kamen da so Erinnerungen an Finnland wach Doris 😉. Am liebsten wäre er den ganzen Tag da rumgepaddelt. Nur mit viel Überredungskunst und dem Versprechen, nach dem Wandern nochmals paddeln zu gehen, haben wir ihn weiter bekommen. Dafür ist er dann so schnell auf den Hügel raufgelaufen, damit nacher noch genug Zeit blieb, dass er nacher drei Tage lang über Muskelkater gejömmerlet hat. Na ja gut, die langsamere Abteilung auch 😂. Wochenlang im Auto sitzen macht nicht unbedingt fitter 🙈. Aber es hat sich gelohnt, denn die 360° Aussicht war wirklich der Hammer. Und Zeit für ne Runde paddeln blieb wirklich noch.

Am nächsten Morgen sind Jannik und ich dann um sechs aufgestanden, damit wir nochmals eine Stunde paddeln konnten. So schön friedlich war das mit all den Vögeln.

Anschliessend ging es weiter Richtung Lusaka. Wir haben unterwegs eine Familie getroffen, die uns eingeladen hatte, bei ihnen zu übernachten. Das haben wir sehr gerne angenommen, natürlich nicht nur wegen der in Aussicht gestellten Waschmaschine 😉. Es war spannend, sich mit Leuten zu unterhalten, die hier wohnen und sie haben uns auch viele Tipps gegeben für die Weiterreise. Wir haben den Aufenthalt bei ihnen sehr genossen ind hoffen sie besuchen uns mal in der Schweiz.

Die zwei Tage in Lusaka haben wir auch genutzt für allerlei Besorgungen. Ausserdem haben wir dem Auto einen Service gegönnt, 14 000 Kilometer auf afrikanischen Strassen sind kein Zuckerschlecken!

Und natürlich eine Autowäsche. Die Dame vom dazugehörigen Frisörsalon war die Qualitätskontrolle und sehr gründlich, immer hat sie noch einen Fleck gefunden. Die armen Jungs mussten über eine halbe Stunde un unserem Auto herumschrubben. Und das für Fr. 2.50 🤤.

Lusaka ist eine sympatische Stadt, laut und quirrlig und afrikanisch und crazy aber es gibt auch sehr nette Ecken mit schönen Einkaufszentren, wo wir alles wieder auffüllen konnten, bevor es nun für ca. eine Woche nach Zimbabwe geht.

Auf Zimbabwe bin ich ja auch sehr gespannt, vor allem auch wie wir mit der berüchtigten Polizei z’Schlag kommen. Besorgt haben wir alles, das man per Gesetz dabeihaben muss (zwei Warndreiecke, Reflektorband aufgeklebt, Feuerlöscher 🤤, Warnwesten) aber wir haben da Storys gehört…

Hoffe wir haben da dann ab und an mal WLAN. Und sonst hört man dann wieder von uns, wenn wir zurück in Botswana sind.

Der Weg ist das Ziel

Nach den tollen Tagen im South Luangwa Park ging es weiter mit Ziel Kapishya Hot Springs. Damit wir dort hinkamen, mussten nicht weniger wie drei Nationalparks durchfahren werden.

Zuerst nochmals eine Ecke des South Luangwa Parks. Natürlich inkl. Eintritt von schlappen 90 US Dollar. 🤔 Dass wir nur durchfahren wollten, interessierte natürlich niemanden.

Bevor es losging wurde aber erst noch frisches Gemüse und Früchte gekauft. Ich habe nun auch gelernt, dass man in Sambia pro Haufen kauft. Nicht pro Stück oder pro Kilo. Ich wollte nur eine Süsskartoffel, habe aber den ganzen Haufen bekommen. Für einen Franken… Wenigstens verhungern wir nicht die nächsten Tage 😂.

Dann kamen wir an eine Flussdurchfahrt, wo schon zwei Lastwagen feststeckten. Die Männer meinten, wir sollten besser umdrehen und die andere Strasse nehmen. Ist ja nur ein Umweg von einer guten halben Stunde. Nummer eins… Beim Park angekommen, hiess es Geduld bewahren am Gate. Die füllen die Formulare jeweils seeeehr gründlich aus. Oooohhhmmm. Hab dann noch gefragt, wo wir durchfahren sollen. Ja da am Fluss entlang sei schöner. Ist die Strasse gut? Ja kein Problem. War es auch, ämel die erste Stunde. Mega viele Krokodile und Baby Nilpferde waren da zu sehen.

Dann plötzlich eine Wasserdurchfahrt. Die sah vom Ufer aus sehr tief und schlammig aus und man sah auch keine Spuren, dass da letzthin normale Autos durch sind. Durchzulaufen, wie man das sonst macht, haben wir uns wegen der schon erwähnten Krokodols nicht getraut. Jeep gerettet, Spotter gefressen wäre ein schlechter Deal irgenwie… Also haben wir gekniffen. Args wieder alles zurück zum Gate und die Hauptverbindungsstrasse nehmen. Umweg Nummer zwei, nagnag.

Nach dem Park führte die Strasse kilometerlang durch wunderschöne Wälder und zmitst durch kleine Dörfer. Da fühlt man sich wie die Queen von England. Winkewinke 🙋.

Dann eine weitere Flussdurchfahrt, diesmal trocken aber tiefer Sand. Und mittendrin steckt ein Lastwagen. Wir sind aussen vorbei und haben am anderen Ufer angehalten, als wir wieder festen Boden unter den Reifen hatten. Die Männer kamen schon angelaufen, ob wir helfen könnten, sie seien schon seit dem Vormittag hier und kommen nicht raus. Hä ja was für de Frage, schliesslich sind wir der dargebotene Toyota 😂. Seil angehängt und schwupps Lastwagen aus dem Sand gezogen. Na gut, ich glaube ausser der Toyota selber waren wir allesammt baff, dass das wirklich auf Anhieb geklappt hat. Jedenfalls hatten die eine Scheissfreude und konnten weiterfahren. Und wir auch. Bei dem Tempo müssen wir noch im Busch übernachten 🤤.

Dann kam der Luanga Park. Dort gab es zum Glück die Möglichkeit, dass man nicht zahlen muss wenn man nur durchfährt. Das taten wir dann natürlich auch.

Das Camp nach dem Park bei demlwir dann endlich angekommen sind war megaschön am Fluss gelegen. Alles ganz neu, sogar am Dach wurde noch gearbeitet. Das war nun ein schönr Abschluss eines langen Tages.

Am nächsten Tag dann die nächste Etappe bis zum Rand des North Luangwa Parks. Die Strecke führte wieder durch wunderschöne Wälder. Etwas unheimlich waren nur die vielen Buschbrände. Teilweise brannte es direkt neben der Strasse aber interessieren tut das irgendwie niemanden.

Das nächste Camp war wieder wunderschön am Fluss gelegen. Wir waren erst die einzigen Gäste, allerdings kamen dann noch zwei Familien an. Nachdem sie es mit Ach und Krach über den Fluss geschafft hatten. Die Fähre ist glatt auf Grund gelaufen. Das kann ja heiter werden wenn wir rüber müssen, wir sind schwerer wie die. Im Gepäck hatten sie sechs kleinen Kindern 🤤. Erst ein kleiner Schreck in dieser Idylle. War dann aber doch nett mit ihnen, wir haben sogar eine Einladung bekommen bei ihnen in Lusaka zu wohnen. Gucken wir mal.

Der Abend war richtig kitschig. Löwengebrüll und Elefantengetröte aus der Ferne und am Flussufer nur wenige Meter vom Auto weg hat ein Nilpferd im Monschein gegrast. Hach ja so lässt es sich leben.

Am Morgen früh haben wir dann einen Buschwalk gemacht. Leider haben wir nicht wirklich viele Tiere gesehen. Aber mal etwas Laufen tut ja sowieso gut.

Nach einem Faulenznachmittag hiess es am nächsten Tag wieder Abschied nehmen. Zuerst ging es auf die Fähre. Also erst nachdem wir den Eintritt für den Nationalpark bezahlt haben. Was nur eine schlappe Stunde gedauert hat. Der gute Mann hat learning by doing praktiziert. Oooooohhhhmmmm. Bei der Fähre war dann schon etwas Nervenkitzel dabei. Sieht ja schon recht gwaggelig aus das Ding. Aber alles ging gut und Mensch und Maschine trocken am anderen Ufer. Uff…

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Der Weg durch den Park und weiter zu unserem nächsten Ziel war dann wunderschön. Über Hügel und durch richtigen Dschungel durch. Tiere haben wir zwar keine gesehen aber das haben wir so erwartet.

Am Ausgang kommt der Parkwächter und meint wir müssten noch für Jannik bezahlen. Der am anderen Gate habe gefunkt, dass er einen Fehler gemacht habe. Ähm ja, der hatte das ja auch nur so schnell schnell gemacht… 😂🙈

Am frühen Nachmittag waren wir dann bei den Kapishya Hotsprings angelangt. Und was soll ich sagen? Wow ein Paradies. Richtige Dschungellandschaft und mittendrin die 40 Grad warme Quelle. Da wir hier auf 1500 Meter sind und es mittlerweilen vor allem nachts empfindlich kalt wird einfach traumhaft. Im Dunkeln im warmen Wasser liegen und dann ab in den Schlafsack. Da krieg ich grad Heimweh nach Island 😍.

Fazit: Der dargebotene Toyota hilft auch Lastwagen.

South Luangwa

Und schon wieder ein Nationalpark. Auf diesen habe ich mich am meisten gefreut. Zurecht wie sich schon am ersten Tag herausgestellt hat. Der Park ist bekannt für seine grosse Tierdichte und seine vielen Leoparden. Und genau diese hatten wir bis jetzt noch nicht gesehen.

Der Park ist von Lusaka fast 700 Kilometer entfernt. Zum Glück hat die EU aber etwas Geld springen lassen und die Strasse war in einem super Zustand (und dazu lanschaftlich erst noch ganz toll), so dass wir die Strecke gut in zwei Tagen fahren konnten.

Beim Camp angekommen haben wir dann grad einen Nightdrive für den nächsten Tag gebucht. Die Chance Leoparden zu sehen ist Abends am grössten und als Selbstfahrer muss man bei Sonnenuntergang aus dem Park raus. Tagsüber muss man schon sehr viel Glück haben, um einen zu sehen.

Das Camp ist schön gelegen mit Blick auf den Fluss, der von duzenden von Hippos bewohnt ist. Sogar Elefanten, die durch den Fluss glaufen sind, haben wir vom Camp aus gesehen. 😍 Leider haben die die «how to please a tourist» Anleitung nicht genau gelesen. Voll gegen die Sonne also nix Foto 🙈😂. Einzig die zwar sehr süssen aber auch extrem frechen Affen sind wirklich sehr nervig. Die klauen einem echt das Essen aus der Hand.

Am Morgen sind wir erst mal selber in den Park gefahren. Zum Zmörgelen haben wir einem Elefanten zugeschaut, der sich dann plötzlich dazu entschlossen hat, dass er sich unbedingt auf dem Weg an uns vorbeiquetschen will. Huch na gut.

Dann haben wir uns auf eine Ebene gestellt und unseren Augen kaum getraut. Da kam ein Tier nach dem anderen an, ohne dass wir uns bewegen mussten. Elefanten, Giraffen, Antilopen, Schweinchen. Mega. Der Park hat nach zwei Stunden schon gewonnen bei mir.

Am Fluss gabs dann noch Hippos aus nächster Nähe (ich finde die ja so knuffig mit ihren Öhrchen 🙈), Riesenkrokodile und eine Elefantenfamilie als Zugabe.

Ach ja und Flusselefanten gibt es da auch. 😂

Kurz vor dem Mittag haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Ich schau so gedankenverloren ins Gebüsch rein. Huch träum ich? Halt zurück, da war ein Leopard. Da böse Zungen behaupten, dass ich gerne äh ab und zu mal Büsche mit Tieren verwechsel, haben meine Männer mich erst Mal ausgelacht. Ein paar Meter zurück und ähm huch da läuft wirklich ein Leopard auf uns zu. 🤤 Gibt’s ja gar nicht. Dann setzt er sich auch noch zwei Meter neben unser Auto und macht da Pause. Boah ist das ein schönes Tier. Das Fell, unglaublich. Konnte mich nacher kaum mehr erholen. Wie toll ist denn das? Sehen wir einfach einen Leoparden herumlatschen am hellichten Tag 😍.

Auf dem Nightdrive haben wir dann grad nochmals zwei gesehen. Nun sind die Big Five also endlich komplett 😍.

Der nächste Tag kann das ja eigentlich gar nicht mehr toppen haben wir gedacht. Doch weit gefehlt. Kaum im Park sind wir über drei Löwen gestolpert. Zwei davon waren frisch verliebt und haben den ganzen Tag dafür gesorgt, dass die Löwenpopulation in den nächsten Jahren nicht aussterben wird. Als wir am Abend wieder zurück in den Park kamen, waren sie immer noch dran 🙈🤤 .

Ich bin ehrlich hin und weg von dem Park. Und sehr froh haben wir den ans Ende der Reise gelegt. Ämel ans Ende der Nationalpark. Also fast. Denn das ist wohl nicht mehr zu toppen. Aber wir lassen uns mal überraschen, liegen ja noch ein paar Wochen vor uns. Zum Glück 😍 .

Kafue Nationalpark

Nach einer weiteren Nacht auf dem Hotelparkplatz (die nun doppelt so teuer war wie die erste, da wir zwei Zelte auf dem Dach hatten und nicht nur eines, die Logik soll mal einer verstehen… ), ging es weiter Richtung Osten. Am Rande des Kafue Nationalparks schlugen wir unser Lager auf Roy’s Camp auf und waren begeistert. Superschön direkt am Fluss gelegen mit jeder Menge Nilpferde buchstäblich vor der Haustüre. Die machen zwar einen riesen Krach wenn sie einander zurufen (und das tun sie irgendwie zu jeder Tages und Nachtzeit) oder einfach nur prustend auf und untertauchen. Aber ich könnte denen trotzdem stundenlang zuschauen und zuhören. Einmal kam eines sogar Mitten in der Nacht grad neben unserem Auto aus dem Wasser. Ich schlaf ja eigentlich wie ein Stein aber bei dem Geplantsche bin sogar ich wach geworden.

Am Nachmittag konnten wir vom Camp aus sogar noch Elefanten am anderen Ufer beobachten. 😍

Ausserdem waren die Jungs auf dem Camp mega nett und haben uns gratis Feuerholz gebracht und das Feuer sogar angezündet. Gut einzig unser kleiner Feuerteufel fand es nicht ganz so lustig, dass es schon gebrannt hat als er aus der Dusche kam. 🙈

Wirklich ein perfektes Plätzchen und deshalb sind wir auch grad drei Nächte geblieben.

Der Nationalpark hat uns tiermässig nicht grad aus den Socken gehauen, aber ich glaube wir sind langsam auch etwas verwöhnt. Antilopen hatte es jede Menge und Nilpferde und Krokos und Elefanten. Es war aber trotzdem toll da runzufahren, zumal wir auch wieder fast alleine unterwegs waren. Nur unsere zwei Campnachbarn haben wir ab und zu gesehen.

Toll war auch, dass es sehr viele Babyelefanten hatte. Denen könnte ich ja stundenlang zuschauen. Einer war noch meeega klein, hab versucht zu föttelen aber ist nicht viel geworden gegen die Sonne. Hoffe man sieht trotzdem wie klein der war.

Eine grosse Gruppe Büffel haben wir auch noch gefunden. Grad rechtzeitig zum Zmörgelen. Da das Gras recht hoch war, sind wir aufs Dach geklettert und haben dort umringt von der ganzen Herde zmörgelet.

Nach den tollen Tagen am Kafue ging es weiter nach Lusuka, der Hauptstadt von Sambia. Unser Campnachbar, ein Südafrikaner der in Lusaka wohnt, hat uns gesagt dass wir mit mind. zwei Stunden rechnen sollten bis wir durch die Stadt sind. Wir hatten aber wohl Glück und waren in einer halben Stunde durch. So blieb noch genug Zeit zum Einkaufen bevor wir zum Camp sind.

Von Sambia sind wir immer noch hell begeistert. Die Leute sind alle unglaublich nett und überhaupt nicht aufdringlich. Wir fühlen uns rundum wohl, obwohl wir höchstens auf den Camps mal andere Touristen sehen.

Roadblocks hat es zwar jede Menge, wir mussten allerdings noch nie irgendwas zeigen, geschweige denn irgendwelche ominösen Bussen bezahlen.

Where the real Africa begins!

Das ist der Werbeslogan unseres ersten Camps in Sambia und das können wir also nur unterschreiben. Nun sind wir wirklich in Afrika angekommen.

Vor dem Grenzübertritt hatte ich ja schon ein bisschen Bammel, geb ich zu. Aber schlussendlich hat es zwar seine Zeit gedauert, war aber völlig unkompliziert. Bei der Ausreise aus Namibia wurde das Carnet gestempelt und gut war. Dann wurden wir schon von einer Horde Geldwechsler in Empfang genommen. Nachdem wir einen akzeptablen Wechselkurs ausgehandelt hatten, haben wir ein paar Namibdollar in Kwacha gewechselt. Dann ging es erst zum Gesundheitscheck, mit Wärmebildkamera wurde geschaut, ob man Fieber hat. Alles gut also weiter zur Immigration. Dort musste für 50 Dollar pro Person ein Visum gekauft werden. Jannik war aber gratis, waren wir ganz erstaunt. Dann ging es zum Zoll. Carnet wurde abgestempelt und es musste eine Umweltgebühr bezahlt werden. Netterweise wurden wir unter 3 Liter eingeteilt, warum auch immer. Nächster Schalter, eine Haftpflichtversicherung musste abgeschlossen werden. Da haben wir mit 90 Stutz gerechnet, haben wir überall gelesen. Gekostet hat es aber nur 55. Voll schräg, hab ich mich also auf ganz was anderes eingestellt. Eher dass überall die Hand aufgehalten wird und sicher nicht, dass es überall günstiger wird 🙈. Der letzte Schalter (Freunde herrscht!) war dann noch ein Strassenfond, der bezahlt werden musste. Und wieder haben wir mit 38 Dollar gerechnet, mussten aber nur 22 bezahlen. 😉 Nach knappen zwei Stunden hatten wir alles hinter uns gebracht. Ach nein, bei der Ausfahrt waren noch 3 Franken für irgendeine Regionalgebühr zu bezahlen.

Dann waren wir definitiv in Sambia angekommen. Und damit irgendwie Mitten in Afrika. Knall auf Fall waren wir die einzigen Touristen weit und breit. Nach einer guten Stunde Fahrt haben wir unser angepeiltes Camp erreicht. Und waren begeistert. Mega schön am Zambesi gelegen mit toller Terasse. Die Leute waren super herzlich und wir waren natürlich die einzigen Gäste. Ein toller Einstand in Sambia.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Norden nach Mongu, der einzigen grössere Stadt in Westsambia. Nachdem wir den Bankomaten geplündert hatten (man kann fast überall nur Bar bezahlen und die grösste Note, die man bekommt, entspricht 10 Franken) haben wir bei einem Natelladen angehalten, um eine SIM-Karte mit Datenabo zu erstehen. Das war vielleich ein Unterfangen. Ich war fast eine Stunde in dem Laden, bis alles aktiviert war, aber schlussendlich musste ich nur noch die SIM Karte in unser Modemteil einlegen und juhui wir sind online. Zumindest wenn wir dann Empfang haben 🙈.

Der einzige Camping in der Stadt hat schon länger geschlossen aber es gibt ein sambiatypisch verlottertes Hotel, das einen auf seinem Parkplatz übernachten lässt. Es hatte zwar keine Einrichtung für Camping in dem Sinn aber der nette Chef hat für uns einen Bungalow aufgemacht, dessen Bad wir brauchen konnten. Aus der Dusche kam zwar keinen Tropfen Wasser und Nachts wohnte grad neben dem Klo eine riiiiiesen Jagdspinne. Aber ansonsten war es durchaus okey und was die Hauptsache ist sicher, da die Stadt bekannt ist für Diebstähle. Und immerhin gab es einen schönen Sonnenuntergang!

Am nächsten Tag gingen wir erstmal Einkaufen und ehrlich ich stand da staunend im Laden. Sehr sauber, riesen Sortiment inkl. einer schönen Auswahl an Früchten und Gemüse und Fleisch. Damit hab ich also nun nicht gerechnet. Wow. Bin gespannt, ob das überall in den grösseren Orten so ist. Hätte nix dagegen 🙈.

Anschliessend ging es weiter zum Liuwa Plains Nationalpark. Wir waren gar nicht sicher, ob dieser überhaupt schon geöffnet ist. Im Reisefürer stand Mai/Juni je nach Wasserstand. Aber ja, die nette Dame meinte kein Problem sei alles offen. Camping war natürlich auch noch alles frei. Gebucht und grad auch die Überfahrt für das Auto mit dem Boot.

Das war dann grad schon mal bissel Abenteuer. Unser Auto auf so nem wackeligen Ding drauf. Da es zu viel Wasser hatte, haben sie ein Motorboot an der Fähre befestigt, anstatt diese wie normalerweise mit einem Stil rüberzuziehen. Runter mussten wir dann retour ins Wasser rein. Ging zum Glück alles gut. Dann ging es weiter, Wasserdurchfahrt. Äääähm na gut, muss ja gehen wenn andere da auch durchfahren. Dann die zweite, wieder frischfröhlich durch und huch, kurz vor dem Ende ein Loch und das Wasser schwappt über die Motorhaube. Zum Glück gings grad wieder raus. Glück gehabt, das wär ja noch, wenn wir den Toyota versenkt hätten 🙈.

Die erste Stunde war etwas eintönig mit unangenehmen Tiefsandstrassen aber dann waren wir auf dieser riiiiesen Ebene und sahen die ersten Tiere. Seepferdchen äh Zebras, die bis zum Bauch im Wasser standen.

Und dann boah, Gnus und Zebras in riesigen Herden, unglaublich. Wir waren grad ein bisschen baff. Je länger wir durch den Park gefahren sind, desto begeisterter waren wir.

Am nächsten Morgen sind wir dann Richtung Norden gefahren, wie uns empfohlen worden ist. Zmorgen gabs am Fluss mit Hunderten von Vögeln.

Leider wurde die Strasse dann zum See und als noch Schlamm dazu kam, haben wir kapituliert und umgedreht. Ganz absaufen lassen wollten wir das Buschtaxi dann doch nicht.

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Reicht schon wenn er nun aussieht und riecht wie Sau 🙈. Ich glaube der kriegt dann zurück in der Zivilisation erstmal ein Bad spendiert.

Mittagessen umringt von Gnus!

Zwei Nächte haben wir im Park verbracht und jede Minute davon genossen. Das hat sich wirklich gelohnt hier hochzufahren. Diese riesigen Herden mit hunderten von Tieren, dazu diese tolle Landschaft. Einfach nur wow.

Und bissel Abenteuer war auch noch dabei, auch wenn es manchmal etwas nervig war, bis man endlich eine durchgehend fahrbare Strasse gefunden hat, die in die richtige Richtung geführt hat. Viele Versuche endeten irgendwann im Scho mm.

Ein Highlight war für mich ein riesiger Mistkäfer, der einen tennisballgrossen Mistbollen vor sich hergerollt hat. Das hab ich also auch noch nie gesehen. Jannik war total fasziniert und hat ihm Hindernisse gebaut und zugeschaut wie er diese überwindet 🙈.

Ein anderes Highlight war eine Hyäne die bis ans Auto gekommen ist und unseren Abfall der am Kofferraum hängt untersucht hat.

Zurück ging es dann wieder mit der Fähre, diesmal aber mit Manpower!

Fazit: Sambia überrascht bis jetzt nur positiv!

A mouse in the house

Nachdem die Tage in Botswana doch recht anstrengend und lang waren, brauchten wir alle drei eine Pause. Nach dem langen Tag an der Chobe Riverfront mussten wir noch nach Namibia einreisen. Das war zwar wieder recht problemlos, ausser dass ich ein bisschen mit der Frau vom Botswanischen Zoll streiten musste. Wollte die doch unbedingt mein Carnet abstempeln. Ähm neeeeein das musst du nicht, Zollunion, das ist ja in Namibia eingestempelt worden. Doch doch ich muss. Neeeeeeein. Pfffffft. Irgendwann gab sie dann beleidigt nach und wir konnten einreisen. Kurz hinter der Grenze haben wir einen kleinen Camping gefunden, sogar mit eigenen Bad. Gut ämel theoretisch, die Lieferung mit dem Benzin für die Wasserpumpe war noch nicht eingetroffen. Na ja, Wasser haben wir wir ja genug dabei und Löcher schaufeln können wir auch schon ganz gut, also kein Problem. Der Platz lag in einem Wald, nahe bei einem See und dank Vollmond hatten wir einen absolut mystischen Abend.

In der nächsten Ortschaft konnten wir dann wieder einkaufen, leider war das Angebot an Gemüse mal wieder recht klein. Na ja die Namibier sagen ja selber, bei ihnen wachse Fleisch besser wie Gemüse…

Dann ging es weiter Richtung Caprivistreifen, heute Zambesi Region genannt. Den haben wir noch ausgelassen aber insbesondere der Nkase Lupala Nationalpark mit dem dazugehörigen Camp wurde uns wärmstens empfohlen. Nur irgendwie sind wir wohl auf dem falschen Camp gelandet und die falsche Saison war es wohl auch. Also das Livingstone Camp, das wir bezogen hatten, war schön, keine Frage. Total friedlich mit eigenem Bad für uns aber die freie Sicht auf rumlaufende Tiere, wovon uns erzählt worden ist, das war überhaupt nicht der Fall. Jä nu. Jetzt sogar zur falschen Zeit am falschen Ort, wird ja immer besser 😂.

Wir haben einen «Ruhetag» eingelegt, der Erste nach fast drei Wochen. Und dem sagt man Ferien… 🤤 Wobei Ruhetag na ja, der bestand aus Wäsche waschen, Schule machen (Franzprüfung fällig, armer Jannik… ) und Auto komplett ausräumen. Wir haben uns am letzten Camp nämlich eine Maus eingefangen. Sogar unsere Kiste hat sie angefressen. Blödes Ding. Am Abend sahen wir dann in der Essenskiste neben dem Auto eine Maus. In dem Fall ist sie raus, uff.

Nachdem wir am nächsten Morgen den Park noch abgefahren haben aber nicht wirklich sehr viel gesehen haben, ausser massenhaft Schweinchen, ein paar Zebras und einer Gruppe Elefanten aber leider recht weit weg, ging es weiter.

Neues Quartier bezogen haben wir auf einer Lodge direkt am Fluss, wieder mit eigenem Bad aber im Vergleich zu gestern Hammer Aussicht auf den Fluss. Sogar ein Hippo wohnt direkt vor unserer Haustüre. Cool.

Am Nachmittag konnten wir dann sogar endlich Janniks langersehnte Flussfahrt machen.

Da es uns so gut gefällt auf der Lodge, haben wir uns kurzerhand entschieden, grad zwei Nächte zu bleiben. Schliesslich haben wir die Hälfte der Reise und eigentlich alle meiner «das will ich unbedingt sehen Sachen» schon durch, also haben wir den Vorsatz gefasst, es nun etwas ruhiger zu nehmen und mehr Ruhetage einzulegen. Mal gucken, ob wir das einhalten können. Allerdings haben wir am Abend mit Schrecken festgestellt, dass das Brot angefressen ist und neue Plastikspäne und Mausegaggel da liegen. Mist, Herr Maus ist immer noch da. Wieder Auto ausräumen 😠. Hätten wir doch unsere Katze mitgenommen…

Der Ruhetag also schon wieder dahin. Am Morgen haben wir ein sehr interessantes Living Museum besucht das in Gehdistanz *schwitz* zur Lodge lag. Junge Einheimzsche zeigen und erklären da Traditionen und Bräuche ihrer Vorfahren, die teils heute noch so gelebt werden.

Zurück im Camp ging es dann wiedermal ans Auto ausräumen. Diesmal ALLES raus. Wenigstens wurde so grad mal gründlich geputzt. Gefunden haben wir viele Mausspuren und das Nest der Maus. Gebaut aus der Schaumstoffummantelung des Abschleppseils 😠. Aber natürlich keine Maus. Gibt ja auch im leeren Auto genug Unterschlupf für so ein Tier. Leider. Also leicht frustriert alles wieder eingeräumt und die frischen Lebensmittel, die eigentlich in einer Lochkiste sind, umgeräumt in eine geschlossene. Jetzt hoffen wir, dass ihr unsere Putzaktion vielleich doch zu blöd wurde und sie geflüchtet ist. Und sonst mal schauen, ob man hier Mausefallen oder sowas kriegt. Wenn jemand einen Tip hat, wie man eine Maus im Auto fangen könnte, immer her damit!

Am Montag planen wir nach Sambia einzureisen. Da bin ich sehr darauf gespannt, wie uns das gefallen wird und auch wie wir da an Internet kommen werden.

Fazit: In Namibia gibt es auch Mäuse, hartnäckige Mäuse!