Naukluf Teil 2

Nach zwei Tagen in Windhoek an denen wir auf dem Urban Camp sehr nette Leute kennengelernt haben und viiiiele Tips für die Weiterreise abholen konnten (danke vor allem an Turi und Stina!), ging es weiter Richtung Swakopmund. Wieder durch den Naukluf Park, diesmal allerdings durch den nördlichen Teil. Da die Hauptstrasse im ersten Teil aber teils ausgewaschen war und über Pässe führte, kamen wir irgendwie langsamer vorwärts wie gedacht.

Deshalb haben wir dann kurzerhand unsere Pläne etwas geändert und als erstes die Blutkuppe angefahren. Dieses war gut erreichbar und bot wunderschöne Campmöglichkeiten rundherum.

Gegen Abend sind wir dann noch auf den Hügel gekraxelt. Von oben hatte man einen wunderschönen Blick und es gab jede Mengen Höhlen und Auswaschungen zu erkundigen.

Habe dann auch noch versucht Vollmondnachtfotos zu machen, hoffe man sieht überhaupt was 🙈.

Am nächsten Morgen ging es weiter zum Rock Arch, zu dem wir eigentlich am Tag zuvor schon wollten. Zum Glück hatten wir die Pläne geändert, die Strasse war doch sehr steinig und hat über Felsen geführt so dass wir nur langsam vorangekomnen sind. Da angekommen einfach nur WOW. Eigentlich wollten wir noch weiter aber hier müssen wir noch ne Nacht bleiben. Ein Traum. Der Platz war zuoberst auf einem Hügel mit Panoramarundumsicht. Zum Glück waren wir so früh da denn es kamen dann noch zwei Autos die uns diesen streitig machen wollten. Oh already someone here. Jaaaaa

Auf dem Weg nach Swakopmund sahen wir dann eeeendlich ein paar Zebras für Jannik.

Uns eine Modlandschafe gab es auch noch.

Swakopmund hat uns super gefallen. Da wir auch einen Luxuscamping ergattern konnten mit einem eigenen Badezimmer, sind wir grad zwei Nächte geblieben und haben wohl zum letzten Mal das Strandbadfeeling genossen. Einzig mit den doch frischen und feuchten Temperaturen tun wir uns bereits etwas schwer. Deshalb geht es heute auch wieder Richtung Wüste.

Kalahari Game Lodge

Nur ein paar Kilometer nach dem Park haben wir Quartier in der Kalahari Game Lodge bezogen. Echt ein Traum. Uns hat es auf Anhieb so gut gefallen, dass wir uns spontan entschlossen haben zwei Nächte zu bleiben. Wir hatten unseren eigenen Unterstand mit Openair Dusche und Klo und Aussicht auf ein trockenes Flussbett auf dem sich Springböcke und Gnus tummelten.

Das Highlight war aber der Gamedrive den wir am nächsten Tag machten. Des Gelände der Lodge ist riesig. Nebst einem Gebiet in dem man selber rumfahren kann gibt es ein riesen Gehege in dem unter anderem 22 Löwen wohnen. Bis unser Guide die mal gefunden hatte dauerte es zwei Stunden. Und ohne leicht bescheissen und den Sender aufspüren hätte es wohl noch länger gedauert…

Aber das war also echt toll. Wir sind bis auf ca. drei Meter an die Tiere rangekommen und die liessen sich dadurch fast nicht stören.

Kgalagadi Transfrontier Park

Nun folgten gerade zwei Premieren. Unser erster «richtige» Park mit Tieren und unser erster Grenzübertritt.

Ganz im Südosten, auf Gebiet von Südafrika und Botswana, liegt der Kgalagadi Park. Im Reiseführer beschrieben als landschaftlich wunderschön mit roten Sanddünen. Leider haben sich diese durch den ungewöhnlich vielen Regen durch viel grün und noch mehr Blumen getarnt. Schön war es trotzdem, halt einfach anders.

Da der Park nicht mehr in Namibia lag, mussten wir ausreisen. Da wir den Park aber wieder nach Namibia verlassen würden, mussten wir auch nicht nach Südafrika einreisen. Irgendwie waren wir also für den Moment im Niemandsland. Schräg…

Direkt beim Parkeingang haben wir dann unser Camp bezogen. Bissel gefaulenzt und die neugierigen pensionierten Südafrikaner links und rechts befriedigt. Ich hätte Flyer drucken sollen wer wir sind und woher wir kommen und vor allem hej muss das Kind nicht in die Schule??? 🙈😂

Nach vier sind wir dann auf unsere erste Pirschfahrt gestartet. Erst war nicht viel zu sehen, ausser den üblichen Verdächtigen wie Oryxe, Springböcke und Schakale. Irgendwann dann oh ein paar Giraffen in der Ferne. Die finde ich ja echt toll. Bissel zugeschaut und dann wollten wir schon umdrehen, damit wir rechtzeitig aus dem Park draussen sind. Da hält einer an und meinte, gleich da vorne seien vier Löwen über die Strasse gelaufen, wenn wir uns beeilen, würden wir sie vielleicht noch sehen. Wir also los und ein paar hundert Meter später sahen wir sie auch schon, eine Gruppe Löwen die durchs Gebüsch streifften. Cool. Haben wir das Auto gedreht und bissel zugeschaut. Plötzlich kommen sie immer näher und laufen vor uns auf die Strasse. Die längste Zeit sind sie dann vor uns hergelaufen. Fast zum Anfassen. Mega. Löwen schon am ersten Tag so nahe, kaum zu glauben.

Am nächsten Morgen dann erstmal ein Schreck. Habe den Wecker brav auf fünf Uhr gestellt, man erinnert sich, mein IPad bleibt stur auf Winterzeit. Irgendwie war aber noch stockdunkel draussen und ich soooo müde, Wecker abgestellt und wieder eingeschlafen. Irgendwann später werd ich wach, weil überall um uns rum Betrieb herrscht. Oh Schreck wir haben verpennt. Meine Männer aus dem Bett geschmissen und aufs Klo. Dort hab ich dann mal ziemlich verpennt auf die Uhr geschaut. Sechs Uhr. Hääääääh? Zurück beim Auto (wo die Männer schon alles eiligst zusammengeräumt hatten) hab ich gesehen, dass das Apfelteil nun doch auf Sommer umgestellt hat, vermutlich da wir in Südafrika sind. Weil später wieder in Namibia hat er das wieder umgestellt. Sehr schräg, vor allem auch wie der das weiss??? Kriege langsam Angst von dem Teil… Aber immerhin weiss ich jetzt endlich wie ich meine Männer bei Bedarf zügig aus den Federn kriege 😂.

Jedenfalls waren wir pünktlich um sieben bereit für die nächste Pirschfahrt. Nach einiger Zeit sahen wir Autostau. Autostau im Park bedeutet eigentlich immer, dass irgendein Raubtier oder sonst was Spezielles zu sehen ist. Und promt lagen da in einiger Entfernung vier Löwen unter einem Baum, die ihr Morgenessen vertilgt haben. Schon wieder Löwen, wau.

Auf der Weiterfahrt zum nächsten Camp mussten wir buchstäblich noch durch eine riesen Herde Giraffen fahren. Da gabs auch wieder Stau, da wir um ein Haar Zeuge geworden wären, wie ein kleines Girafflein gezeugt worden wäre. Hatte ihnen dann aber wohl doch zu viele Paparazzi.

Am nächsten Morgen sind wir dann bewusst nicht als Erste losgefahren. Denn wir haben gemerkt, dass es also viel einfacher ist Autoschlangen zu finden wie Wildtiere 🙈. Dank deren haben wir promt auch zwei Mal Geparden hoch auf dem Hügel gesehen. Alleine wären wir vermutlich vorbeigefahren…

Am Abend dann die Wiedereinreise nach Namibia und das lief zwar in Afrikanischem Tempo aber ansonsten völlig Problemlos ab. Uff, das beruhigt, liegen ja doch noch einige Grenzübertritte vor uns…

Fazit: Es ist nicht imer erstrebenswert der Erste zu sein!

Und nun eine Auswahl der Tiere die wir im Park angetroffen haben.

Fish River Canyon und Köcherbäume

Heute haben wir den südlichsten Punkt unserer Namibiareise erreicht. Der erste Teil der Strecke war ausnahmsweise mal geteert. Als wir den Oranjeriver, der teilweise die Grenze zu Südafrika darstellt, erreicht haben, hat die Strasse wieder auf Kies gewechselt. Bei einem Kontrollposten mussten wir uns eintragen und angeben, warum wir diese Strecke befahren wollen. Der letzte Eintrag war bereits vor drei Tagen. Öhm… Die Strecke war superschön, oft hat man auf den Fluss gesehen. Lustigerweise sass dann am nächsten Kontrollposten niemand. Von der anderen Seite konnte man also ohne Angaben machen zu müssen reinfahren. Afrika halt 🙈.

Ich hab dann noch einen 4×4 Trail als «Abkürzung» gefunden. Das war echt toll, die Strasse war quasi das Bachbett und wir sind durch einen Canyon gefahren. Marcel war nur ein biiischen beleidigt, dass ich dran war mit fahren.

Unser Ziel für heute war das Ai-Ais Hot Spring Resort. Dieses bildet den Endpunkt der berühmten 90 Kilometerwanderung durch den Fish River Canyon. Da dort, dank der Backofentemperaturen, aber erst im Winter richtig Saison ist, war der riesige Campingplatz fast leer. Wir haben uns entschieden, einen Faulenzertag ohne fahren einzulegen und zwei Nächte zu bleiben.

Der Pool war schön gross aber das Wasser viiiiiel zu heiss. Wir haben es keine Viertelstunde darin ausgehalten. Keine Ahnung wie warm genau es war, aus der Quelle kommt es mit 65 Grad. Wir sind dann um neun Uhr Abends nach dem Znacht nochmals rein und das war dann super. Sternenhimmel (der hier ja einfach nur grandios ist) betrachten im heissen Pool 😊.

Am Morgen oder leider eher erst gegen Mittag sind wir auf eine kleine Wanderung gestartet. Wir sind eine Stunde in den Canyon gelaufen und dann wieder zurück. Der Weg war zwar schön aber jesses war das heiss. Knallende Sonne und die Wände des Canyons haben einen Backofen produziert. Unsere Campingnachbarn, die schon oft da waren, meinten es sei wohl so um die 32 Grad. Ideales Wanderwetter also. 🙈

Die Zwei waren eh herzig, pensionierte Südafrikaner. Wahrscheinlich aus Mitleid wegen unseren hochroten Köpfen, haben sie uns auf Fruchtsalat mit Glace eingeladen. Haben wir natürlich nicht nein gesagt und uns nacher noch lange mit ihnen unterhalten.

Als es dunkel war, sind wir wieder im den Pool aber irgendwie war das Wasser heute noch heisser. Ausserdem hatte eine sehr laute Osteuropäische Gruppe die gleiche Idee. Ächz…

Am nächsten Tag sind wir zum Fish River Canyon gefahren. Da war ich wirklich positiv überrascht. Sehr eindrücklich, obwohl wir nur die Viewpoints angefahren sind.

Unser Nachtlager haben wir dann im Köcherbaumwald aufgeschlagen. Das war wirklich toll, bei Sonnenuntergang in diesem Wald herumzulaufen. Ausserdem wohnen da massenhaft dieser Tierchen, keine Ahnung was es ist, sehen aus wie kleine Murmeli. Denen hätte man stundenlang zuschauen können. Aber plötzlich kam eine Gruppe fotografierender Japaner an. Da war die Idylle dann irgendwie dahin.

Zum Glück sind die dann aber bald wieder angezogen. Ämel fürs Erste, Mitten in der Nacht kamen sie wieder an um Sternenfotos zu machen und am Morgen bei Sonnenaufgang waren sie schon wieder da.

Fazit: Japaner brauchen nur ganz ganz GANZ wenig Schlaf!

Kolmanskop Ghost Town

Nach dem Aufenthalt in der Wüste, war uns wieder nach Abkühlung und wir sind nach Lüderitz gefahren. Die Stadt liegt am Meer, quasi umringt vom Sperrbezirk der Diamantenminen. Die Strasse zu verlassen ist strengstens verboten. Auf dem Weg haben wir von der Hauptstrasse aus sogar noch ein paar der wilden Namibpferde gesehen. Diese leben dort in einem Reservat.

Abkühlung bekamen wir dann wirklich zur Genüge. Der Campinplatz liegt auf Sharkisland. Hammer Stellplätze mit Meersicht aber saumässig windig und grad ein bisschen ein Shock nach den Wüstentemperaturen. Wir haben einen Platz, der etwas Windschutz bietet erwischt und faulenzenderweise die Meersicht genossen.

Abends kam dann noch ein lustiges Gefährt an. Ein Rotelbus. Das ist quasi ein Car, der seine Betten hinten im Anhänger dabei hat. Herausgespuckt hat er eine Gruppe pensionierter Deutschen. Sehr spezielle Gesellschaft. Jedes Mal auf dem Klo musste man unfreiwillig mithören, wie jeweils über andere Gruppenmitglieder abgelästert wurde. Wirkte nicht sehr harmonisch. Liegt vielleicht aber auch an diesen Schlafkojen. Brrrrr. Also tausendmal lieber mein Zelt.

Am Morgen sind wir nach Kolmanskop gefahren. Das ist eigentlich der Hauptgrund, weshalb man nach Lüdritz geht. Das war früher eine Stadt, in der Diamanten abgebaut wurden. Ein Teil der Stadt dient zwar immer noch dem Diamantenabbau, die Häuser sind aber seit vielen Jahren verlassen und werden langsam von der Wüste zurückerobert. Ein Paradies zum Fotografieren. Und die Führung war wirklich auch sehr interessant. Da die deutsche Gruppe sehr beliebt war, haben wir die Englische mitgemacht. Jannik entschied dann, dass er somit sein Lernpensum für heute erfüllt hatte 😂.

Als es uns zu heiss wurde, haben wir uns wieder an die Küste geflüchtet und sind zu einem Leuchtturm gefahren. Sehr eindrücklich welche Gewallt das Meer dort hat.

Wir haben dann lange überlegt, ob wir nochmals eine Nacht auf Sharkisland bleiben sollen. Irgendwie war es uns aber doch zu kalt und feucht, ausserdem hatten wir am nächsten Tag eine ziemlich lange Fahrt vor uns. Also entschieden wir, noch 1.5 Stunden zu fahren bis zur nächsten Ortschaft mit Camping der gemäss Führer super tönte. Leider war der schon voll und das Zimmer, das der Chef uns als Alternative anbot, war über unserem Budget. Hat er zum Glück verstanden und meinte, es gäbe im Ort nochmals einen kleinen Camping, er rufe mal an. Ja sie hätten noch Platz, wir sollen uns bei der Tankstelle melden. Jö so nett. Bei der Tankstelle dann weit und breit kein Camping zu sehen. Trotzdem mal gefragt. Ja wir können hier zahlen und dann durchs Tor fahren. Wir haben schon das Schlimmste erwartet… Der Platz war im Hinterhof der Garage. Nicht gerade hübsche Aussicht aber dafür hatten wir ein privates Badezimmer, nigelnagelneu. Bin fast umgefallen, das hät ich also nicht erwartet. Das Bad haben wir natürlich ausgiebig genutzt, ausserdem konnten wir durch den Windschutz zu Janniks Freude auch endlich mal Ligretto spielen.

Fazit: Der Schein trügt oftmals!

Sossusvlei

Der nächste Programmpunkt sind die berühmten Dünen von Sossusvlei. Nach der Einsamkeit der letzten Tage, sind die Tourischaren grad ein Schreck. Wobei Jannik ganz treffend meinte «Mama wir sind auch Touris. Sogar noch mehr, bei uns ist sogar das Auto ein Touri.» Wo er recht hat hat er recht 😂.

Auf dem Weg sind wir durch einen auf der Karte gross eingezeichneten Ort gefahren. Geplant war, dass wir da noch Einkaufen. Ähm ja. Der Laden war eher ein Tankstellenshop und nebst verrosteten Oldtimern gabs nur noch eine Bäckerei. Dort gabs dann aber noch warmen Apfelcrumblekuchen. Und der war zum Reinknien. Mmmmmhhhh. Ausserdem typisch afrikanische Gastfreundschaft. Wir sitzen am Tisch, kommt der Verkäufer angerannt und fragt Marcel, ob er sein Sprite schon geöffnet habe. Nein warum? Ob es kühl genug sei? Na ja. Er habe es eben erst gerade aufgefüllt. Er hole schnell ein kühles. Rennt er los, in den Tankstellenshop auf der anderen Seite und kommt mit einer Büchse kühlem Sprite zurück.

In Sesriem angekommen, haben wir unseren Campingplatz bezogen und bisschen gechillt. Es war viel zu heiss um an eine Fahrt in den Park auch nur zu denken. Der Camping liegt nach dem Parkeingang und hat den Vorteil, dass man eine Stunde vor und nach der offiziellen Öffnungzszeit rein darf. Das ist super, da der Park bei Sonnenuntergang schliesst und man von den Dünen selber ne schlappe Stunde fährt. Gegen vier haben wir uns dann auf den Weg in den Park gemacht. Die ersten 65 Kilometer sind geteert, die letzten 5 Tiefsandpiste. Juhui, mal wieder Sandfahren. Im Sossusvlei selber waren wir dann ganz alleine. Höh wie das? Wir haben doch überall gelesen, dass der Park so überlaufen sei? Na ja wir haben nix dagegen. Wir sind dann auf die hohe Düne geklettert oder eher auf allen Vieren gekrochen. Jesses ist das anstrengend… Nach einer guten halben Stunde waren wir aber oben und konnten den Sonnenuntegang geniessen.

Dann zurück zum Auto gelaufen (geht ja schon viiiiiel ringer abwärts… ) und da angekommen sehen wir ein Auto kommen. Na die sind aber spät dran. Eine Familie Franzosen (wie war das doch gleich?). Ja sie hätten sich eingebuddelt drum seien sie so spät. Wir sind dann langsam losgefahren und haben geguckt, dass die noch zu sehen sind. Ging nicht lange, sahen wir sie nicht mehr im Rückspiegel. Na bravo. Anhalten, warten. Nach paar Minuten kamen sie. Ja sie hätten sich fast wieder festgefahren. Ob sie vor uns fahren dürfen, damit wir helfen könnten, wenn sie nochmals steckenbleiben? Hatte grad ein Deja vu. Ich glaub ich muss das Buschtaxi umtaufen. Der dargebotene Toyota oder so… Aaaaber der Tag war ja noch nicht vorbei. Als wir losfahren wollen, sehen wir zwei auf uns zugerannt kommen. Ne echt jetzt? Habt ihr euch festgefahren? Nein sie hätten den Weg unterschätzt, ob wir sie zurück zum Parkplatz nehmen könnten (5 km durch den Sand wäre das gewesen). Ähm na ja, wenn ihr euch gaaanz klein macht. Sie sass auf dem Kühlschrank und Jannik lag auf den Kisten. Ich sags ja, der dargebotene Toyota. Auf halber Strecke haben wir dann auch herausgefunden, dass die beiden aus Deutschland kommen. Äh wieso reden wir denn englisch miteinander? Grosses Gelächter. Beim Parkplatz angekommen, wars schon dunkel und wir mussten uns sputen, noch rechtzeitig aus dem Park zu kommen. Haben’Ls grad so geschafft und bis unser Fleisch endlich gar war und wir unter der Dusche, wars dann schon 22 Uhr.

Am Morgen hab ich den Wecker auf halb sechs gestellt. Also theoretisch. Irgendwann werden wir wach, da überall Geländewagen über den Campingplatz brausen. Ich guck aufs IPad. Viertel vor fünf. Spinnen die? Bis mein schlaftrunkenes Hirn schnallt, dass das blöde Apfelteil sich weigert auf Sommerzeit umzuschalten, es in Wahrheit also viertel vor sechs ist. Huch…. Rasch alles zusammengeräumt und fast als Letzte vom Platz Richtung Dünen gebraust. Da wir so spät waren, dass wir es eh nicht mehr bis zuhinterst geschafft hätten, haben wir uns bei einer hübschen Düne plaziert, die wir sogar ganz für uns hatten und haben auf den Sonnaufgang gewartet. Schööön. Dann ging wohl das Haupttor auf und ein Auto am anderen kamen angebraust. Aha am Morgen stimmt das mit dem Überlaufen also.

Anschliessend sind wir bis zum Hauptparkplatz gefahren und zum Hiddenvlei gefahren. Das machte seinem Namem alle Ehre und da heute anscheinend noch niemand vor uns den Weg gelaufen ist, mussten wir uns den Weg durch die Dünen etwas suchen. Aber wir haben’s gefunden.

Zurück beim Auto war es schon halb elf und uns zu heiss um noch was zu machen. Sind wir also zurück zum Camp gefahren und haben uns im Pool abgekühlt und rumgepflänzt bis wir um vier wieder los sind.

Diesmal zum Deathvlei. Das war dank Trampelpfad gut zu finden. Vor Ort nur noch zwei andere. Leider Deutsche Fotografen. Die gehören nicht gerade zur rücksichtsvollen Spezies. Aber es war total lustig die zwei zu beobachen. Er hat sogar einen Beitrag für seinen Youtube Channel gedreht…

Als die Sonne untergegangen ist, sind wir zurück zum Auto und losgefahren. Kaum um die erste Kurve rum steht da ein Wagen bis zum Bauch im Tiefsand vergraben. Ne oder? Also guuuut, mal wieder buddeln. Ich geb Anweisung was sie machen sollen und Marcel holt die Sandbleche. Sie fragt mich bewundernd, ob wir aus Namibia seien. Äh nein aus der Schweiz. Das fand sie dann so lustig, dass sie sich kaum mehr erholt hat. Ja wir sollten uns doch eigentlich mit Schnee auskennen und nicht mit Sand. Tja… Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass sie aus Frankreich kommen. 😂 Erstaunlich… Unterdessen brausen die deutschen Fotografen vorbei, ohne zu fragen, ob sie helfen können. Ich sags ja… Jedenfalls hatten wir das Auto rasch frei. Sogar zwei Mal, da er sich fünf Meter weiter nochmals eingebuddelt hatte. Dank nicht wirklich Beachtung der Geschwindigkeitslimite haben wir es mal wieder hebchlepf aus dem Park geschafft.

Am nächsten Morgen dann wieder um kurz nach sechs vom Platz gefahren. Nach allen anderen. Ämel fast *räusper*. Da wir keinen rechten Plan hatten, wo wir eigentlich hin wollten, sind wir einfach mal bis fast zuhinterst gefahren. Plötzlich sahen wir eine Horde Orynxe. Von denen haben wir zwar schon viele gesehen, aber ich hatte noch keinen geföttelet. Also angehalten und versucht die Tiere zu föttelen. Die fanden das aber nicht soooo lustig und sind immer vor mir weggelaufen. Schlussendlich hat sich mir einer dann doch noch erbarmt.

Unterdessen hat bei Marcel ein Parkranger angehalten und gefragt, ob er ein Abschleppseil hat. Da vorne hätte sich einer hoffnungslos eingegraben. Was für ne Frage, schliesslich fahren wir ja den dargebotenen Toyota. Immerhin mussten wir diesmal nicht helfen, dank unserem Seil haben die das alleine hingekriegt. Und ein Gutes hat es ja, schon nach einer Woche haben wir fast nix vergebens mitgeschleppt. Und nein, ich werde meinen Mann nie mehr damit aufziehen, dass wir besser ausgerüstet seien wie ein Pannendienstauto.

Als wir unser Seil wieder hatten, haben wir uns an einen tollen Picknicktisch mit Sicht auf die Sanddünen gesetzt und haben ausgiebig zmörgelet. Ob ich nun erwähnen sollte, dass wir dabei beobachten konnten dass alle über die Krete auf diese Düne laufen und da runter wo wir uns hochgequält hatten? Aber man ist ja lernfähig 🙈😂.

Beim rausfahren haben wir dann noch bei DER Düne angehalten wo alle am Morgen hinrennen um hochzuklettern. Unglaublich was für eine Autobahn da hochgeht!

Fazit: Franzosen hat es nicht nur überall, die buddeln sich auch äusserst gerne im Sand ein. Und wenn es uns in der Schweiz mal nicht mehr gefällt, kriegen wir hier sicher einen Job als Sandrescuer.

Naukluf Nationalpark

Am Freitag ging unsere Reise so richtig los. Erst sind wir nochmals Einkaufen gegangen und haben unsere Vorräte aufgefüllt. Ausserdem musste uns die nette Dame im Natelladen noch helfen, unsere SIM Karte aufzuladen. Die hat sich ziemlich gewehrt. Also die Karte. Nicht die Dame. Aber schlussendlich hat es funktioniert und sofern wir überhaupt Netz haben, sollten wir nun auch unterwegs ins Internet können. Bis jetzt hat das mehr schlecht wie recht geklappt aber schaun wer mal. Anschliessend sind wir Richtung Wüste, genauer gesagt dem Naukluf Park, losgefahren.

Im Sack ein Permit, dass wir da drei Tage campen dürfen. Am ersten Abend haben wir Homeb angefahren, ein hübsches Buschcamp unter Bäumen am Ufer eines Flusses. Wir waren alleine da und es war mega friedlich. Erst das halbe Auto ausgepackt und wieder neu gepackt (Erfahrungsgemäss tun wir das die nächsten Tage noch ein paar Mal, bis dann endlich alles an seinem Platz ist) und die Dachzelte das Erste Mal aufgestellt und eingerichtet. Dann wollten wir uns ein kühles Bierchen genehmigen doch halt, Motorengeräusche. Kommt ein Safaribus an und spuckt eine Horde Franzosen aus, die anfangen neben uns ihre Zelte aufzubauen. Jetzt hab ich gedacht ich hätte die hinter mir gelassen…

Ich muss aber zugeben, sie waren recht ruhig und da die erste Nacht im Busch schon irgendwie etwas unheimlich war, war ich dann doch nicht ganz so böse, waren wir nicht alleine.

Na ja bis deren Guide auf die gloorreiche Idee kam, mit einer UV Lampe um unseren Platz herumzulaufen und seiner Gruppe zu zeigen, wo es überall Skorpione hat (die leuchten nämlich im UV-Licht). Da am Boden und dort am Baum und oh da grad zwei. Kreisch. Ich mein ich weiss ja schon, dass es hier diese Dinger gibt aber man muss mir nicht grad unter die Nase reiben, dass ein Meter neben meinem Stuhl einer im Baum krabbelt. Brrrrrrr. Jedenfalls muss uns in Zukunft sicher niemand daran erinnern, Abends die hohen Schuhe anzuziehen.

Am nächsten Tag sind wir dann weitergefahren äh über Wellblech geholpert. Ob ich mich daran gewöhnen werde? Schon recht nervig das Zeug. Aber nun gut. Unterwegs dann die erste Tiersichtung. Eine Giraffe. Na ja es war mal eine Giraffe gewesen.

Unser nächstes Camp Mirabib war der Hammer. Die Plätze sind um einen Inselberg herum verteilt und man ist völlig alleine Mitten im Nirgendwo. Jannik und Marcel haben dem Hügel dann auch noch bekraxelt.

Der Platz der dritten Nacht war dann nicht mehr so spektakulär aber der Sonnenuntergang dafür wunderschön. Afrikakitsch hoch zwei!

Nach dem Essen bekamen wir dann auch noch Besuch von einem noch nicht genau identifizierten Tier. Verutlich ein Schakal oder sowas. Er war wohl angelockt von meiner Salatsauce die ich ins Gebüsch gekippt hatte. Sehr schlau, momol…

Tja und Nachts plötzlich häh was ist das? Es regnet. Wir sind Mitten in der Wüste und es regnet. Aber na ja bei uns regnet es auch im Death Valley, erstaunt sein darüber hätten wir also eigentlich nicht brauchen.

Zum Abschluss unseres ersten Trips fernab der Zivilisation sind wir dann noch über drei Pässe gefahren und haben dabei einen tollen Mittagessenplatz gefunden. Doch das Highlight war dann der Campingplatz. Camp Gecko, geführt von einem Schweizer Paar. Soooo der Hammer. Total liebevoll hergerichtet, der Eagles Nest Campingplatz oben am Hügel, ganz alleine mit Sicht auf die Savanne. Hammer. Dazu ein freiluft WC (also so ein richtiges mit Wasseaspühlung, kein Plumsklo) und eine Freiluftdusche mit geheiztem Wasset. Ausserdem noch ein Pool, den wir nach den heissen und staubigen Tagen natürlich ausgiebig genutzt haben.

Am Morgen konnten wir sogar Zebras, Gnus und Springböcke beobachten. Sogar vom Klo aus! Blöd haben wir die nächsten zwei Nächte schon gebucht, sonst würden wir hier glatt noch eine anhängem. Das wird wohl schwer zu toppen sein aber wir sind mal gespannt!

Fazit: Franzosen hat es überall, Skorpione aber auch. Und Essensreste (und ja dazu gehört auch Salatsauce) sollte man weeeeit vom Lager weg entsorgen. Lernt ja eigentlich schon jedes Kind…

Welcome to Africa

Ich wusste es doch immer, alles wird guuuuuuuuuuuut ;-). Na ja, am Ostermontag hätte man das nicht gedacht, so wie wir noch alles auf den letzten Drücker erledigen mussten und herumgewuselt sind. Unsere arme Housesitterin hat nur noch eine Hauseinführungsschnellbleiche bekommen, bevor sie uns dann noch zum Flughafen gefahren hat.

Unsere Rakkokiste als Fluggepäck war kein Thema, nachdem wir am Kiosk noch schnell ein Kofferband gekauft hatten da der Deckel einfach nicht recht halten wollte. Und oh Wunder, in Namibia kam die ganze Box unbeschadet an. Frau Zöllnerin hat zwar etwas misstrauisch gefragt was denn in dieser Kiste drinnen ist, mit unserer Erklärung dass das unser Kofferersatz ist war sie dann aber zufrieden.

Der Mietwagen hat auch schon auf uns gewartet und keine Stunde nach der Landung hatten wir schon unsere kleine Wohnung bezogen. Mein erster Air BnB Versuch und was soll ich sagen, ich bin begeistert. Netter Kontakt mit dem Vermieter, alles sauber und ausreichend Platz für uns. Was will man mehr. Sogar den Pool dürften wir mitbenutzen. Dafür ist es aber erstens zu kalt und zweitens haben wir noch zu viel zu erledigen. Ja ja, ganz angekommen in den Ferien sind wir noch nicht. Einkaufen, Auto packen, SIM Karte besorgen und dann wieder zum Shop weil wir nicht fähig sind die selber zu aktivieren. Und so weiter und so fort. Aber das wird schon werden.

Ach ja von wegen Auto. Das haben wir am Mittwoch Morgen bereits abholen können. Total unkompliziert, der nette Herr der Spedition hat uns zur Halle gebracht wo er ohne einen Kratzer auf uns gewartet hat. Einsteigen und losfahren. WOW was für ein Gefühl, mit UNSEREM Auto in Afrika unterwegs. Ganz real ist es noch nicht…

Walvis Bay ist ein netter Einstieg nach Afrika. Sehr «europäisch» angehaucht, inklusive riesiger Shoppingmall in der wir alles bekommen was wir brauchen. Ausserdem hausen hier in der Lagune tausende von Flamingos. Ein tolles Naturschauspiel.

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Heute wollten wir dann mal eine kurze Testfahrt mit dem Auto unternehmen, um zu schauen ob alles in Ordnung ist. Na ja was soll ich sagen? Getestet haben wir nun ALLES.

Wir sind zum Pelican Point gefahren, der auf einer sehr sandigen Landzunge liegt. Erst ging es vorbei durch riesige Salzgewinnungsbecken. Was aussieht wie schmutzige Schneemauern am Strassenrand sind in Wahrheit Salzmauern. Bei der Abzweigung zur Robbenkolonie wurde die Strasse dann sehr sandig und Marcel wollte erst einen Rückzieher machen, da er sich noch nicht bereit zum Sandfahren fühlte. Danielas Überzeugungs- äh Überredungskunst sei Dank, haben wir dann aber nochmals umgedreht und uns zu den Robben aufgemacht. Und wir haben es nicht bereut. Ämel fast nicht. Die Strasse haben wir gut geschafft und die Landschaft war wirklich spektakulär. Bei den Robben angekommen konnten wir uns sehr nahe einer grossen Gruppe nähern. Wirklich toll die Tiere so aus der Nähe beobachten zu können.

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Auf dem Heimweg haben wir dann eine andere Spur genommen und nach ein paar Kilometern sahen wir plötzlich einen Subaru im Sand stecken. Die zwei jungen Südafrikaner kamen angerannt und haben gefragt ob wir sie rausziehen können. Selbstverständlich. Nur haben wir das oberste Gebot missachtet. Bring dich nicht selber in Gefahr. Ähm ja. Wir haben am falschen Ort angehalten und haben uns promt auch festgefahren. Na bravo. Abschleppen können wir so vergessen, wir müssen froh sein wenn wir selber rauskommen. Zum Glück hat sich nun unser Saharatraining bezahlt bemacht (na gut, und die Sandbleche ;-)). Nachdem es beim ersten Versuch nur bis in den nächsten Graben geklappt hat haben wir kurzerhand die Sandbleche vom Dache geholt und waren ratzfatz aus dem Tiefsand draussen auf sicherem Boden. Dann haben wir mit vereinten Kräften den Subaru ausgebuddelt und mit den Sandblechen freigekriegt. Die zwei hatten dann aber ziemlich den K… in den Hosen und wollten dass wir sie den ganzen Weg abschleppen. Öhm nein danke, versucht es selber, wir fahren euch nach. Aus lauter Panik dass sie wieder steckenbleiben sind sie mit Vollgas davongebrettert, wir haben sie jedenfalls nicht mehr gesehen also gehen wir davon aus dass auch sie sicher die Teerstrasse erreicht haben.

Sanbleche wieder verstauen nach getaner Arbeit

Fazit des Tages: Der Toyota ist unversehrt angekommen, wir haben bereits nach zwei Stunden Offroadfahren die Sandbleche gebraucht *räusper* aber immerhin wissen wir nun sicher, dass wir kein Angst vor sandigen Pisten haben müssen, wir kommen da wieder raus. Nur überlegen wir das nächste Mal besser wo wir anhalten, wenn wir jemandem helfen sollen…

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